Nach langen Baggern habe ich endlich meine Fläche für mein Winterfutter: 2 ha Ackerfläche, die vor 2 Wochewn vom Lohnunternehmer mit dem "Planiermeister" mit einer abwechslungsreichen Wiesenmischung eingesäät wurde. Man sieht schon die ersten Spitzen herausschauen. Mein Plan war, die Fläche im zeitigen Frühjahr einmal mit den Schafen abzuhüten, um einen dichteren Bewuchs zu haben, und ab dann soll die Fläche gemäht werden.
Ich habs leider verpasst, die Nährstoffversorgung mittels Bodenprobe herauszubekommen, aber der vorherige Pächter hat regelmäßig gegüllt, von daher müssten N Vorräte vorhanden sein. Habt ihr noch irgendwelche Ideen, oder würdet ihr im ersten Jahr nur abweiden lassen?
Christoph
Neueinsaat, Vorgehensweise
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Re: Neueinsaat, Vorgehensweise
Finde ich auch spannend, habe ebenfalls letzte Woche zwei Mischungen (Kräuter und artenreiches Grünland gemischt, inklusive 3 Kleearten) ausgebracht und weiß noch nicht so recht wie damit zu verfahren ist.
Was ist denn in der Mischung drin? Wenn Klee mit drinnen ist und du möchtest, dass der Klee sich etabliert, dann solltest du nicht düngen. Der Vorteil von Leguminosen ist, dass sie durch ihre Stickstoffixierung schneller als ihre Konkurrenz sind. Wenn du düngst, verliert der Klee seinen Vorteil und kann sich meist nicht gut ausbreiten.
Ich werde es bei meiner Testfläche so machen: nicht düngen, weil relativ hoher Kleeanteil. Warten, bis die Pflanzen im Frühjahr ein starkes Wachstum haben, einmal kurz Tiere drüber lassen, aber ggf. früher als normal runter nehmen. Damit der Wachstumsimpuls da ist, die aber nicht die Kräuter so runter fressen, dass sie sich nicht vermehren können. Im Sommer sich entwickeln lassen und wenn das meiste sich ausgesamt hat, Tiere nochmal drauf lassen.
Wenn das eine reine Mahdfläche sein soll, dann würde ich nur einmal sehr kurz beweiden und dann nachdem sich alles ausgesamt hat Mähen und im 2. Jahr normal Mähen. Die Tiere selektieren ja, und wenn du besonders schmackhafte und wertvolle Futterpflanzen hast, fressen die dir das vermutlich weg bevor es im Heu landet.
Wenn es eine reine Grasmischung ist, würd ich düngen und mir weniger Gedanken über den angemessenen Schnittzeitpunkt machen.
Wie sieht der Rest das?
Was ist denn in der Mischung drin? Wenn Klee mit drinnen ist und du möchtest, dass der Klee sich etabliert, dann solltest du nicht düngen. Der Vorteil von Leguminosen ist, dass sie durch ihre Stickstoffixierung schneller als ihre Konkurrenz sind. Wenn du düngst, verliert der Klee seinen Vorteil und kann sich meist nicht gut ausbreiten.
Ich werde es bei meiner Testfläche so machen: nicht düngen, weil relativ hoher Kleeanteil. Warten, bis die Pflanzen im Frühjahr ein starkes Wachstum haben, einmal kurz Tiere drüber lassen, aber ggf. früher als normal runter nehmen. Damit der Wachstumsimpuls da ist, die aber nicht die Kräuter so runter fressen, dass sie sich nicht vermehren können. Im Sommer sich entwickeln lassen und wenn das meiste sich ausgesamt hat, Tiere nochmal drauf lassen.
Wenn das eine reine Mahdfläche sein soll, dann würde ich nur einmal sehr kurz beweiden und dann nachdem sich alles ausgesamt hat Mähen und im 2. Jahr normal Mähen. Die Tiere selektieren ja, und wenn du besonders schmackhafte und wertvolle Futterpflanzen hast, fressen die dir das vermutlich weg bevor es im Heu landet.
Wenn es eine reine Grasmischung ist, würd ich düngen und mir weniger Gedanken über den angemessenen Schnittzeitpunkt machen.
Wie sieht der Rest das?
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Re: Neueinsaat, Vorgehensweise
Die Fläche soll, so der Plan, vorwiegend gemäht werden, also fürs Winterfutter dienen. Dementsprechend habe ich das Saatgut ausgewählt. Der Leguminosen-Anteil beträgt 17 %, bestehend aus Weiss-, Rot-, Horn-, Schweden-, und Gelbklee. Es sind aber noch viele Keimlinge vom vorherigen Bestand, bzw der vorherigen Verunkrautung da, insbesondere Massen an Kamille. Weil die Krume voller Steine ist, konnte der Planiermeister beim Drillen nicht sehr tief gehen, was zur Folge hatte, dass es nach der Aussaat noch reichlich grün war. Ich demke aber, dass sich die ausgesääten Arten bei regelmäßigem Schnitt auf Dauer durchsetzen werden, die Kamille hat da keine Chance. Ob sich die Kleearten halten, werden wir sehen.
Christoph
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Re: Neueinsaat, Vorgehensweise
ich hab grad mal nachgelesen, das lfl Bayern empfielt einen "Schröpfschnitt" bei einer Wuchshöhe von 10-15cm um die Grasnarbe zu schließen und Unkräuter zu entfernen. Musst du die Fläche denn beweiden?
Ich kann mir gut vorstellen, dass bei der Beweidung die Tiere das selektieren, was ihnen am besten schmeckt, und das sind meist die Kleearten. Klar bekommen die dann ihren Wachstumsimpuls, aber wenn die Unkräuter gar nicht angerührt werden, kann ich mir vorstellen, dass die dann einen Vorteil haben und sich besser etablieren.
Im 1. Ansaatjahr würde ich vielleicht, wenn die Verunkrautung in meinem Bestand noch erträglich ist, auch etwas später mähen, damit sich mein frisch gesätes auch ausbreiten kann und konkurrenzfähig bleibt.
Ich kann mir gut vorstellen, dass bei der Beweidung die Tiere das selektieren, was ihnen am besten schmeckt, und das sind meist die Kleearten. Klar bekommen die dann ihren Wachstumsimpuls, aber wenn die Unkräuter gar nicht angerührt werden, kann ich mir vorstellen, dass die dann einen Vorteil haben und sich besser etablieren.
Im 1. Ansaatjahr würde ich vielleicht, wenn die Verunkrautung in meinem Bestand noch erträglich ist, auch etwas später mähen, damit sich mein frisch gesätes auch ausbreiten kann und konkurrenzfähig bleibt.
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Re: Neueinsaat, Vorgehensweise
Auf die Dauer kommt es an, wie weiter gewirtschaftet wird im Zusammenhang mit dem Standort. Das ist ein weites Feld... Sichworte Extensivierung, Intensivierung (hier nach dem Sinn fragen), Beweidung, Düngung, Schnitt, Tierbesatz, Ethische Gesichtspunkte, Natur- und Umweltgedanke und am Ende Kosten-Nutzenrechnung. Alles spielt eine Rolle, welchen Pflanzengesellschaften gegönnt wird, sich am Ende durchzusetzen.grauwoller hat geschrieben: ↑Do 1. Okt 2020, 10:33 ... dass sich die ausgesääten Arten bei regelmäßigem Schnitt auf Dauer durchsetzen werden, die Kamille hat da keine Chance. Ob sich die Kleearten halten, werden wir sehen.
Grüße
Re: Neueinsaat, Vorgehensweise
die klassische Vorgehensweise wäre ein Schröpfschnitt um die (Acker-)Verunkrautung auszuschalten, möglichst mit Abfuhr um dem Gras/Klee Luft und Licht zu geben und um die Bestockung anzuregen. Ein später Schnitt im 1. Jahr ist auch eher kontraproduktiv, da sich Ausläufer bilden sollen und nicht riesen Pflanzen mit erdigen Zwischenräumen.
Gerade Schafbiss ist sehr scharf, also besser gar nicht beweiden im ersten Jahr oder erst nach der Mahd.
Gerade Schafbiss ist sehr scharf, also besser gar nicht beweiden im ersten Jahr oder erst nach der Mahd.