Heumann hat geschrieben: ↑Fr 7. Feb 2020, 07:49
Ich meinte vor allem den Wert des Jagdrechts, den das ganze Dorf betrifft, nicht den Einzeltierhalter.
Angebot und Nachfrage regeln dort seit Ewigkeiten den Kurs. Ich schätze das (sehr vorsichtig) sind 10 bis 30000 € pro Dorf, die jährlich auf dem Spiel stehen. In einem Dorf mit "Problemwolf" und den dadurch zahlreichen auswärtigen Wolfskuschlern ist die Jagd nicht mehr vermarktbar.
Der Gewinn für die Natur ist Null, weil der Wolf weder selten noch gefährdet ist. Der Schaden für das Dorf hingegen ist riesig.
Von Wölfen profitieren nur Nabu, Behördenmitarbeiter und die Stromzaunbranche. Allenfalls kinderlose Waldbesitzer haben evtl., das muss sich erst bestätigen, einen Nutzen durch den Wolf.
Eigentlich lieber Heumann, muss man hier schon mal unabhängig vom Wolf, trifft natürlich auch für Fuchs (Thema) und Hase zu, die Hände über dem Kopf zusammen schlagen. Eine Gemeinde profitiert von der Jagd überhaupt nicht, lediglich die von Amtswegen (ja auch hier) verordnete Jagdgenossenschaft, wenn alles gerade läuft. Doch gerade hier läuft einiges in den letzen Jahren aus dem Ruder, da ist der Wolf nur marginal Schuld, Opfer des Populismus sozusagen, bezogen auf die Jagd. Wildschäden, Angst vor ASP neuerdings und das ewige Thema Masssenfleischversorgung des Handels mit ganzzeitlich überfüllten Ladentheken, gleiches in den Fleischkammern der Jagdverbände, viel zu hohe Wildbestände, Überalterung der Jägerschaft, exorbitante Pachtpreise mancherorts, Lustlosigkeit und persönliche Schicksale bestimmen den Marktwert zur Zeit. Auch ein Umdenken in der Bevölkerung, die zu erkennen scheint, "brauchen wir das alles?" . Man hat die Schnauze voll von diesem Industriekapitalismus auf dem Lande.
Ja, du hast Recht, es gibt abgehobene Typen auch im Naturschutz, die ne Stange Geld mit den "neugewonnenen Erkenntnissen" verdienen, aber die spielen im wirklichen Dilemma, welches die Jagd und die Landbevölkerung mit Jagd und Naturschutz hat, allenfalls eine untergeordnete Rolle.
Nehmen wir mal das Beispiel ASP. Wo bleibt die langersehnte Wildschweinbekämpfungsmaßnahme? Wir haben einen funktionierenden Wolfsschutzgürtel hier im Osten, der alles schwankende Wild wegknallt, besser als jede Drückjagd. Das gilt auch für andere Wildkrankheiten oder -verletzungen.
Ich denke, wir als Nutztierhalter sollten hier ansetzen, selbst Strategien entwickeln (und machen das bereits) die UNSEREN Marktwert hebt. Wir lieber Heumann, auch ST 68 sind nun mal nicht Partner, sondern Konkurenz zur Jagd, Konkurenz zum Handel, WIR haben das bessere Lebensmittel mit einem viel höherem Marktwert, als es diese Billigkonkurez bieten kann und darum für uns gar keine ist.
Wir sind aber nicht Konkurenz zum Natur- und Artenschutz, denn davon profitieren wir, von einer funktionierenden Umwelt. Nur von ihr!