Rassenwahl für kleine Landschaftspflege

Tobi R.
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Registriert: Sa 30. Nov 2019, 11:08

Re: Rassenwahl für kleine Landschaftspflege

Beitrag von Tobi R. »

Hallo miteinander,

vielen Dank für eure zahlreichen Antworten und entschuldigt meine kurze Abwesenheit.
Ich war vor Jahren selbst Moderator in einem Forum und weiß, dass es zu manchen Aussagen auch Vorgeschichten gibt. Dennoch finde ich die Diskussion sehr interessant und ein ganz entscheidender Hinweis wurde genannt: dass eine überschaubare Herde an kleinen Schafen auch mit Hand und Schere geschoren werden können. Ich stelle mir das zum Teil durchaus spassig vor (bestimmt kann es auch mal nerven) und wie schon erwähnt wurde, kann man dabei die Schafe hinsichtlich ihres Zustands genauer betrachten.
Daher habe ich während der Tage neben Soayschafe noch mehr mit Ouessant befasst. Meine bisherigen Ergebnisse:

Wenn man 4-5 Ouessantschafe halten möchte und die Wiese dabei nicht zu sehr in Mitleidenschaft gezogen werden soll, dann liegt der Mindest-Platzbedarf (je nach Qualität der Wiese) ganz grob bei 1.500 bis gut 2.500 Quadratmeter.
Voraussetzung ist die Unterteilung der Wiese in ca. 3 gleich große Teile und wahrscheinlich ein Zukauf von Heu im Winter.

Ich denke diese Punkte könnten wir gut erfüllen (sofern ihr diese bestätigen könnt), sodass ich mich dem nächsten Punkt widmen möchte: was fällt alles an Arbeiten an?

Barbara hat ja schon auf eine schöne Übersicht hingewiesen, dabei waren vielen Punkte die bei uns keine so große Rolle spielen (Nachwuchs, Fleischerzeugung etc.).
Daher für mich mal zusammenfassend:

- Jeden Tag auf die Wiese schauen und Tiere, Zaun sowie Frischwasser kontrollieren
- damit sich 2 Drittel der Wiese erholen können, muss der Weidegrund (falls zusammenhängend) abgesteckt oder Schafe auf eine andere Fläche gebracht werden (wie oft bzw. in welchem Turnus?)
- Klauen schneiden (monatlich, jährlich?)
Jährlich:
- Wollschur
- Stall machen
- Heu für Winter heranschaffen
- Wurmkur?
- Wiese pflegen (ggf Samen auf Wiese ausbringen, diverse Pflanzen entfernen etc.)

Einmaliges:
- Errichtung von Stall und Zaun
- Kauf von einigen Gerätschaften (Wollschere, Raufe, Tränke etc.)
- diverse Registrierungen, Anmeldungen, Genehmigungen etc.

Die Pflegearbeiten einer Streuobstwiese kenne ich, da ich bereits zwei davon pflegen darf ;-)

Viele Grüße,
Tobi
Tobi R.
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Re: Rassenwahl für kleine Landschaftspflege

Beitrag von Tobi R. »

Guten Morgen miteinander ;)

Wollte meinen letzten Post bzw. das Thema nochmal hochholen bzw. aufgreifen.

weihnachtliche Grüße,
Tobias
Edwin
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Re: Rassenwahl für kleine Landschaftspflege

Beitrag von Edwin »

Beim Thema Wurmkur gehen sowohl die Meinungen als auch die praktizierte Durchführung auseinander. Das hängt u.a. vom Schafbestand, der Frequentierung auf der Weide, dem allgemeinen Gesundheitszustand der Schafe und der Struktur des Aufwuchses ab. Und vor allem, wie steht der Halter selbst zur der prophylaktischen Verabreichung von Medikamenten.
Selbst verabreiche ich seit Jahren keine Wurmkur mehr an meine GGHeidschnucken, die allerdings auf einer Magerweide mit geringer Bodenwertzahl stehen, keinem Millieu für Parasiten.
Das werde ich nun, wenn ich mit neuer Rasse und neuer Weide mit gutem Aufwuchs weiter mache, völlig neu beobachten, entscheiden und anpassen.

Grüße
Tobi R.
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Re: Rassenwahl für kleine Landschaftspflege

Beitrag von Tobi R. »

Edwin hat geschrieben: Do 19. Dez 2019, 11:13 Beim Thema Wurmkur gehen sowohl die Meinungen als auch die praktizierte Durchführung auseinander. Das hängt u.a. vom Schafbestand, der Frequentierung auf der Weide, dem allgemeinen Gesundheitszustand der Schafe und der Struktur des Aufwuchses ab. Und vor allem, wie steht der Halter selbst zur der prophylaktischen Verabreichung von Medikamenten.
Selbst verabreiche ich seit Jahren keine Wurmkur mehr an meine GGHeidschnucken, die allerdings auf einer Magerweide mit geringer Bodenwertzahl stehen, keinem Millieu für Parasiten.
Das werde ich nun, wenn ich mit neuer Rasse und neuer Weide mit gutem Aufwuchs weiter mache, völlig neu beobachten, entscheiden und anpassen.

Grüße
ich sehe schon, beim Thema Wurmkur werde ich mich wohl noch tiefer informieren müssen. Aber für den Beginn scheint der Rest meiner Aufzählung dann halbwegs vollständig zu sein, oder?

viele Grüße und ein schönes Wochenende :)
Tobi
Mantes
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Re: Rassenwahl für kleine Landschaftspflege

Beitrag von Mantes »

Hallo Tobi,
ich versuche mal deine Liste durchzugehen ;
- man muss tgl. nach den Tieren sehen , um auch eventuelle Ausbruchsaktionen mit hängenbleiben im Zaun etc. parieren zu können
-Die Schafe sollten möglichst 21Tage nicht an die gleiche Stelle (Weide) kommen , somit mindestens 3Weiden und immer eine ganze Woche auf einer lassen ! So die Theorie, aber die Schafe wissen nach zwei Tagen, dass auf der anderen, ersten Weide nun viel mehr steht und versuchen mit quengeln und Ausbrechen dort hin zu kommen ! Strom hilft dann oft gut !
-Klauen schneiden etwa zwei mal jährlich, oder bei Bedarf (lernste schnell, wie es aussehen sollte )
-Schur etc ist ja klar und Weidepflege wäre ein Nachmähen nach Umtrieb perfekt ! Schafe hinterlassen eben Stellen, die sie nicht so kurz fressen, sei es weil dort Urin abgesetzt (Geilstellen) oder Gräser, die sie nicht mögen und die sich ja nicht versamen sollen, weil sonst haben sie ja in einigen Jahren nur noch Gräser die sie nicht mögen !-
Heuen selber ist nicht möglich auf den Qm, aber Zukauf ja kein Problem
- zu bedenken wäre noch, dass alle Schafe große Kaputtmacher und Ganoven sind, welche gern Obstbäume killen und ausbrechen ! LG Mantes (der gerade einen Grafensteiner auf der Streuobstwiese neu pflanzen musste :nudelholz: )
Heumann
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Re: Rassenwahl für kleine Landschaftspflege

Beitrag von Heumann »

Das Nachmähen kann man sich sparen, wenn man die Schafe den Kram fressen oder platt trampeln lässt.
Mantes
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Re: Rassenwahl für kleine Landschaftspflege

Beitrag von Mantes »

Sparen ist nicht immer optimal !
Tobi R.
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Re: Rassenwahl für kleine Landschaftspflege

Beitrag von Tobi R. »

Hallo miteinander,

ähnlich wie bei der Wurmkur muss ich mich über das Thema Nachmähen auch noch detaillierter informieren. So oder so, das stellenweise Nachmähen (evtl. auch Jäten!?) wird keine Hürde im Sinne von "Schafe ja oder nein?" darstellen.

So oder so, meine Aufzählung scheint so einigermaßen vollständig zu sein.
Mich würden noch interessieren, wo bei der Schafhaltung ganz besonders Augenmerk zu legen ist?
Was z.B. schon erwähnt wurde, dass Schafe Ausbruchskünstler sein können. Thema Wurmkur scheint auch facettenreich zu sein.
Was wäre diesbezüglich noch erwähnenswert?
Thema Klauen-schneiden scheint (entgegen meiner Vermutung) nicht so das komplexe Thema zu sein, da scheinbar unkompliziert und schnell erlernt.

viele Grüße und ein schönes Wochenende :wink:
Tobias
smallfarmer
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Re: Rassenwahl für kleine Landschaftspflege

Beitrag von smallfarmer »

Hi Tobi, wie wärs mit nem Sachkunde Lehrgang für eventuelle Einsteiger in der Schafhaltung. Wird meist von den Landesschafzuchtverbänden angeboten.
Mir persönlich scheint dein Wunsch nach "Schafhaltung und Landschschaftspflege auf 2500 m2 " mehr so ein eigener persönlicher Wunschgedanke zu sein.
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Steffi
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Re: Rassenwahl für kleine Landschaftspflege

Beitrag von Steffi »

Mit 3 kleinen Schäfkes und ordentlichem Zufutter kann das schon gehen *find*
Das Wichtigste auf so einer kleinen Fläche ist Parasitenmanagement. Als 2. Parasitenmanagement und als 3. Pararasitenmanagement. An 4. Stelle (aber für Dich als erstes umzusetzen) kommt ein vernünftiger Zaun (kein drüber, drunter, durch, wenn das Gras auf der anderen Seite so viel grüner ist). 2500m² heißt halt auch, daß nicht viel Raum zum Flüchten vor kläffenden Hunden und Ähnlichem ist.
Und dann kommen irgendwann frisches Wasser, Schur, Klauenpflege, fachkundiger Tierarzt, etc. Die Schafe werden Dir jedenfalls eher an Würmern eingehen, als verhungern oder verdursten. Kotproben würde ich in Deiner Situation min. alle 2-3 Monate nehmen und untersuchen lassen (ich schicke die von meinen Schafen immer zur JLU Gießen), zumindest, solange die Schafis noch jung sind. Wichtig: Kontrolluntersuchung nach erfolgter Wurmkur! Aber in das Thema wächst man auch rein. Spätestens, wenn´s die ersten Verluste gab :engel1:

So ein Seminar kann ich nur empfehlen! Man lernt was Fachliches und auch noch nette Gleichbeklopp... äh... gesinnte kennen :mrgreen:

Ich find´s zwar auch alles etwas knapp kalkuliert, kann euren Wunsch aber irgendwie nachvollziehen...

LG
Steffi
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