alpenblümchen hat geschrieben:Manfred@ eine fläche nur kurze zeit beweiden, sie dann einen bis zwei monate ruhen lassen, wird vermutlich schon etwas mehr gras ermöglichen. "du musst unterteilen," war im alten forum vermutlich einer der meist geschriebenen sätze. in der praxis ist das oft viel zu zeitintensiv.
Das Verständnis was zur Verhinderung einer Überweidung und damit einen besseren Futterertrag nötig wäre ist das eine.
Ob und wie man das in der betrieblichen Praxis umsetzt, ist das andere.
Natürlich kann es wirtschaftlich oder für die Lebensqualität des Bewirtschafters sinnvoll sein, etwas anderes als eine optimale Futterproduktion anzustreben, gerade bei sehr kleinen Strukturen.
Trotzdem sollte man sich der Zusammenhänge bewusst sein. Dann kann man das evtl. zumindest teilweise einfließen lassen. Jede zeitliche Begrenzung verbessert die Weidesituation, auch wenn man noch weit vom optimum weg ist. Und es gibt technische Mittel, mit denen man die Zuteilung von Weideflächen automatisieren kann. z.B. Batt Latch Toröffner.
viele schafe auf wenig fläche zertreten in nassen perioden viel gras. dazu noch unzufriedene schafe weil sie schnell wieder eine neue parzelle möchten. in der standweide dagegen kann das gras regelmässig kurz gehalten werden. in der wechselweide droht das gras alt zu werden. die schafe
fressen es dann nicht mehr. ein wesentlicher unterschied im beweiden mit rindvieh.
Das sind noch mal andere Baustellen.
Trampeln kann gewollt sein und sinnvoll eingesetzt werden.
Wenn deine Tiere so lang auf der Fläche sind, dass sie unmutig werden, bist du aber weit von einer optimalen tierischen Leistung entfernt. Dann müssen die Zuteilungsintervalle verkürzt werden. Wenn das Ziel eine optimale tierische Leistung ist, kann man mit einer richtig gemachten Portionsweide ein deutlich höheres Niveau erreichen als mit Standweide, weil selbst vollgefressene Tiere durch neue Futterzuteilung immer wieder zum fressen animiert werden können. Außerdem kann man sie in einer schnellen Rotation den Rahm abschöpfen lassen, d.h. die hoch eiweiß- und zuckerhaltigen oberen Pflanzenteile. Bei täglicher Zuteilung macht man diese deshalb am besten am Nachmittag, weil dann die Nährstoffspeicher der Pflanzen am besten gefüllt sind.
Muss überständiger Aufwuchs beweidet werden, kommt mögl. eine noch höhere Zuteilungsfrequenz bei gleichzeitig hoher Tierdichte zum Einsatz. Die Tiere selektieren dann das Gute raus und trampeln den Rest nieder, als Futter für die Bodenlebeweisen. Üblich ist, die Tiere 1/4 bis die Hälfte des Aufwuchses fressen zu lassen. Ist das Futter knapp, zwingt man sie mehr zu fressen, ist das Futter reichlich, lässt man sie mehr trampeln.