Dann muß man auf Gefühle auch kaum Rücksicht nehmen und kann vielleicht nicht verstehen, daß mancher - also ich zum Beispiel - durchaus eine persönliche Beziehung mit seinen Schafen pflegt. Schafe, die in so kleinen Herden von max. 30 Tieren am Hof und benachbarten Weiden gehalten werden, daß Wirtschaftlichkeit und bezahlte Hirten völlig abwegig sind. Es geht um Schafherden hier (in Sachsen) die für Landschaftspflege, für die Seele und die Hausschlachtung da sind, weil sie schon immer da waren oder weil sie die letzten Tiere am Hof sind.balin hat geschrieben:Ich fände es einen unschönen Zug, wenn die Weidebetriebe im benachbarten Tschechien und Sachsen die Wölfe auf ihre Nutztiere anlernen würden. Wenn man rechtzeitig handelt, ist der Ärger bei weitem nicht so groß. Speziell Mitleid habe ich da nicht!
Es ist schlicht Unsinn (genauso wie bei den Transportregeln) eine einzige Maßnahme wie den Herdenschutzhund für alle Herdengrößen und Einsätze vorzuschreiben oder sich auf diese Möglichkeit herauszureden oder frech darauf zu verweisen. Wieviele Herdenschutzhunde soll den jemand halten, der's nicht übers Herze bringt die letzten 3 Flaschenlämmer von vor 5 Jahren wegzuschlachten und sie deshalb wieder über'n Winter nimmt?
Ich beispielsweise will Schafe haben und keinen Hund. Ich hab ne Allergie drauf. Und mein Nachbar mit seien 6 Kamerunern und der andere mit den 5 Wiltshire oder die, mit den 20 Wensleydale zur Wollgewinnung, was sollen die denn mit Hunden bei den paar Tieren. Und was sollen die Hunde eigentlich machen? Um Hilfe rufen während sie sich verstecken? Schließlich ist es in Deutschland keinem erlaubt, ein Tier auf ein anderes zu hetzen oder so abzurichten, daß es sich oder anderen Schmerzen zufügt. Tierschutzgesetz §3 7. 8. 8a. und 8a. a)
§3 Es ist verboten ...
7. ein Tier an einem anderen lebenden Tier auf Schärfe abzurichten oder zu prüfen,
8. ein Tier auf ein anderes Tier zu hetzen, soweit dies nicht die Grundsätze weidgerechter Jagdausübung erfordern,
8a. ein Tier zu einem derartig aggressiven Verhalten auszubilden oder abzurichten, dass dieses Verhalten
a) bei ihm selbst zu Schmerzen, Leiden oder Schäden führt oder
b) im Rahmen jeglichen artgemäßen Kontaktes mit Artgenossen bei ihm selbst oder einem Artgenossen zu Schmerzen oder vermeidbaren Leiden oder Schäden führt oder
c) seine Haltung nur unter Bedingungen zulässt, die bei ihm zu Schmerzen oder vermeidbaren Leiden oder Schäden führen
Wie, balin, soll ich also mitleidslos handeln? Was hast Du für Ideen für mich?
In Deutschland wird schon verfolgt, wer einen Gummiring zur Kastration von Lammböcken einsetzt. Jetzt soll er aber eine Hund widernatürlich als Schaf aufziehen und so abrichten oder zu selektieren, daß sich der Hund - Schmerzen an sich und dem Wirbeltier Wolf verursachend - aggressiv auf diesen stürzt. Ist das noch angemessen? Oder macht hier der Wolfhype Bißchen weich hinter den Augen?