Wiltshire Horn Schaf-Rasse

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Fröschchen
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Wiltshire Horn Schaf-Rasse

Beitrag von Fröschchen »

So hübsch die "Dinger" für mich persönlich auch sind, bekomme ich langsam etwas Zweifel:

Herbst 2019: 2 Jung-Auen aus 03/19 gekauft: eins ist 04/20 verstorben, das andere hat weder Herbst 20 noch Herst 21 aufgenommen.

Herbst 2020: 3 Jung-Auen aus 04/20 gekauft: eins ist in der Klinik verblieben mit dem Verdacht auf Hepatitische Enzephalopathie (Erbkrankheit) infolge (Verdacht) portosystemischer Shunt, das zweite hat nicht aufgenommen und das dritte hat ein Bocklamm... Wenigstens!!

Bei der Klauenpflege fiel mir auf, daß 2 Kandidaten irgendwie Anomalien haben, also die Klauen nicht lehrbuchgemäß wachsen. Richte das, aber nach 3 Monaten sieht's wieder doof aus.

Ich erinnere mich, daß @Henry irgendwo mal nach WHO nachfragte mit der Bedingung "gute Klauen".

Wg. England/ Brexit etc. verstärkte genetische Depression?

Da ich z.Zt. eh einen Mix aus u.a. zu scherenden Schafen habe, denke ich sogar ansatzweise über einen Ausstieg von WHO nach...

Und nu?
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muß man vor allem ein Schaf sein. (Albert Einstein)
Thorsten
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Re: Wiltshire Horn Schaf-Rasse

Beitrag von Thorsten »

Wir hatten auch für ein paar Jahre WHO. Im Prinzip bin ich durchaus angetan von der Rasse. Unser Hauptanliegen war das Abhaaren. Es wird immer schwerer für uns, einen Scherer zu finden. Und das Abhaaren klappt sehr zuverlässig, sogar bei Mischlingen. Ohne WHO gäbe es wohl keine Nolana... Die Klauen bei unseren Tieren waren immer gut. Und der Schlachter war von den Lämmern auch stets begeistert.

Wir haben die Rasse trotzdem wieder abgeschafft. Gesundheitlich gab es keine Probleme - jedenfalls nicht für die Schafe ;) ABER: alle(!) WHO-Böcke werden nach meiner Erfahrung irgendwann aggressiv. Auf eine Weide zu gehen, wo eine Herde mit Zuchtbock läuft, war immer heikel. Denn die Biester werden echt groß und schwer. Und das war auch mein zweites Problem: das Handling auch der Auen ist wahre Schwerstarbeit, was ich meinem Rücken auf Dauer nicht zumuten wollte.

Wir sind nun bei Guteschafe angekommen. Die haaren auch wunderbar ab, sind handlich und fast alle handzahm.

Viele Grüße,
Thorsten
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Henry
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Re: Wiltshire Horn Schaf-Rasse

Beitrag von Henry »

Wir haben WSH-Mules und sind selbst auf Drexflächen sehr zufrieden. Die Lämmer waxen allen anderen davon. Dummerweise gibt es de WSH nicht mehr - nurmehr die Mules.

Das Bockproblem kann ich bestätigen. Bei mir hätte einer gern den ifor zerlegt. Oder eigentlich meine Hand an selbigem. Und mit den Klauen war ich nie zufrieden. Wie Merino und zudem hart. Das Abhaaren funktioniert bei 1/3 der Mules nicht vollständig.
Henry
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PrinzB
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Re: Wiltshire Horn Schaf-Rasse

Beitrag von PrinzB »

@Thorsten

Kannst du ungefähr sagen ab welchem Alter die Böcke aggressiv werden?
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Re: Wiltshire Horn Schaf-Rasse

Beitrag von Thorsten »

Ich hatte in der kurzen Zeit drei Böcke. Der eine war zwischen 1 und 2 Jahre alt, die anderen beiden älter als 2. Ist natürlich nicht repräsentativ...

Hier noch mal zwei schöne Videos:

https://www.youtube.com/watch?v=yBCQxdQQv8s
https://www.youtube.com/watch?v=jOzkIGsacrc

Ich mag die Rasse, aber es war besser, sich zu trennen...
Stockmann
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Re: Wiltshire Horn Schaf-Rasse

Beitrag von Stockmann »

Hörner nennen Jäger "Waffen" und nicht "Griffe". Was mag der Grund sein? :rofl:

Böcke mit allen Vorteilen der WHS, aber ohne "Waffen" und meistens auch nicht agressiv, nennen sich Nolanas. Obwohl es auch hier sehr vereinzelt Exemplare geben soll die sich zwiswchendurch mal daran erinnern dass Ururopa ein WHS war.

(Ja, ich habe in diesem Jahr wunderbare Lammböcke und durchaus noch einige zu verkaufen!) :wink:
Fleisch ist ein Stück Lebenskraft.

Nolana: Schafe der Vernunft.
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Re: Wiltshire Horn Schaf-Rasse

Beitrag von Fröschchen »

Aktualisierung: Aufgabe der Rasse!
War gedacht als Erhöhung der Schlachtausbeute bei den Kamerunern, die Kreuzungsslämmer von Marcus/ Prinz B haben uns ja auch sehr gefallen. Aber:
Bock (geb. 03/2020) wurde zunehmend unspaßig, kein Bock mehr darauf!
Positiv:
Die Mule-Lämmer durch ihn "allererste Sahne", die Lämmer der anderen Mixe super, bei den reinrassigen 3 Auen 1 x Böckchen, 1 x Lämmchen.
Negativ:
Klauen: Unbefriedigende Anatomie/ Physiologie. Bei zweien total atypisches Wachstum, immer wieder Korrektur statt nur Längenwachstum zu schneiden.
Abhaarverhalten: Bock hatte Mitte September noch immer Wollinseln an den Keulen bei reichlichst Scheuermöglichkeiten. Da ich eh scheren lassen muß, ist's dann auch egal. Zudem ärgerte ich mich permanent über die lang andauernden Wollbatzen auf den Weiden. Überall hatte ich Raschelsäcke von Kartoffeln zum Einsammeln angehängt, da unsere Wildvögel niemals nicht soviel nabulöses Nistmaterial benötigen, und das Gemüse-Gärtchen meines GöGa hinreichend versorgt ist...
Habe noch 2 Wilti-Auen aus 04/2020, jede 1 Lamm in 04/2022 bekommen. Eine hat die Hörner/ Griffe/ Waffen besser entfernt und ist zutraulicher, Füße sind i.O.
Kommt demnächst mit Fotos in Kleinanzeigen...

(Die dritte aus 03/2019, noch nie aufgenommen, Klauen sind leise Katastrophe, "zieht um".)

VG aus dem Spreewald...
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muß man vor allem ein Schaf sein. (Albert Einstein)
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