Braunes Haarschaf

moony
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Re: Braunes Haarschaf

Beitrag von moony »

Moin zusammen!
Gibt es ein paar Erfahrungsberichte zu den Braunen Haarschafen?
Ich habe nun sehr aufwändige Pelzschafe, die ich nicht missen mag, aber eine etwas weniger aufwändige Rasse zur reinen Fleischproduktion finde ich ebenfalls spannend. Im Gegensatz zu den Dorpern (sorry an alle Dorper liebhaber) finde ich die Haarschafe auch optisch Recht elegant.

Wie sieht es mit der Brunst aus, saisonal/asaisonal bzw. Welche Monate? Wann sind die Lämmer schlachtreif? Wie sind die Klauen? Einfache Geburt (verlässlich Zwillingen?) Irgendwelche negativen Aspekte (zB. Weniger winterhart...?). Wie ist der Charakter, sind sie leicht zahm zu kriegen- hochfluchtige Skudden oder Soayähnliche Rassen kann ich nicht halten. Ich habe Recht feuchte auenböden im Winter ziemlich nass im Sommer staubtrocken, mittelmäßige Grünlanderträge und Frage mich, ob irgendwann die Braunen Haarschafe nicht eine sinnvolle Ergänzung wären.
Heumann
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Re: Braunes Haarschaf

Beitrag von Heumann »

Sie sind leider asaisional und je nach Herkunft neigen einige zu Dillingen, ansonsten ein perfektes Schaf für deutsche Verhältnisse.
Farmerpirat
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Re: Braunes Haarschaf

Beitrag von Farmerpirat »

Moin,

Gibt es Leistungsprüfungen zu den braunen Haarschafen?
Überlegen die Lämmer extensiv als Weidelämmer zu mästen und vor dem Aufstallen zu schlachten und zu vermarkten. Wissen nur nicht wo wir da hin kommen in etwa bei guter Futtergrundlage.

MfG
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peter e.
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Re: Braunes Haarschaf

Beitrag von peter e. »

Farmerpirat hat geschrieben: Mo 15. Mär 2021, 08:18 Moin,
... Wissen nur nicht wo wir da hin kommen in etwa bei guter Futtergrundlage.

MfG
Das lässt sich nur mit Selbsterprobung und -Erfahrung herausfinden. Jedes Jahr ist anders, schon kleine Witterungsumschwünge können die Futterplanung für den Winter ad absurdum führen, dementsprechend reagiern die Tiere. Erst nach einer gewissen Zeit kann oder sollte ein Lerneffekt vorhanden sein, und von ausserhalb das zu prognostizieren ist Kaffesatzleserei.
peter e.

Auch dem Schwächsten ist ein Stachel gegeben -
sich zu wehren.

frei nach Schiller
Farmerpirat
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Re: Braunes Haarschaf

Beitrag von Farmerpirat »

Naja es gibt schon einfach Leistungs und Stationsprüfungen für Nutztiere bei denen Schlachtkörperausbildung, Futterverwertung, tägliche Zunahmen etc.etc. ermittelt werden und worüber Rassen sich vergleichen lassen.

Das kleine Witterungsumschwünge die Futterplanung ad absurdum führen ist Nonsens und die Nutztierhaltung basiert nicht nur auf ausprobieren, da lassen sich sehr viele Daten und Informationen im Vorfeld sammeln.

BHS sind ja noch Recht neu und da ich nur wenig finde (ausser Zuchtziele) hatte ich gehofft das andere mehr Informationen haben oder vll aktiv in einem Verband sind.

Grüsse
Heumann
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Re: Braunes Haarschaf

Beitrag von Heumann »

Bei den Stationsprüfungen werden die Tiere doch mit Kraftfutter vollgestopft, oder?
Welchen Wert hat dann das Ergebnis?

Die Vorteile der Haarschafe liegen auf anderen, nicht so simpel messbaren Werten. Mindestens: Kostenersparnis durch den Verzicht auf die sinnlose Wolle, Kostenersparnis durch Verzicht auf sinnlos hohes Muttergewicht, Einnahmensteigerung durch Verzicht auf sinnlos hohes Muttergewicht.

Mein bester Nolana-Landschafbock war mit drei Monaten bei 40 kg, der schlechteste wird das in drei Jahren nicht erreichen...
schafbauer
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Re: Braunes Haarschaf

Beitrag von schafbauer »

Das sind ja nur die Punkte die die direkten Kosten ansprechen.

Mir fehlt da schnell ein das man mit Kuppieren der Schwänze keinen Stress, Fliegenbefall um After oder Körper, vermutlich besseres Stallklima, kein Stress mit der Schur an sich, besser Platz im Stall im Winter...... hab ich noch was vergessen ? Ja und süß sind sie. E klar .

Ich würde mich freuen wenn die Haarschafe genau dort bleiben wo sie sind. 1 Landrasse....mütterlich, fruchtbar, leicht,.... und 1 Fleischrasse. Man darf wählen.

Das hat schon Sinn das ganze. Es wäre trotzdem erfreulich mehr über Leistungsdaten zu erfahren.
"Nur was man gerne macht, macht man auch gut." :schaf2:
lavardos
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Re: Braunes Haarschaf

Beitrag von lavardos »

Ich denke, jeder hat individuell andere Bedingungen, deshalb können die folgenden Angaben bei anderer Haltungsform, besserer Futtergrundlage, Zeitpunkt der Geburten etc. natürlich abweichen.
Die ursprüngliche Frage war ja nach dem zu erreichenden Gewicht während der Weideperiode.

Bei mir werden die Lämmer idR schon im Januar / Februar geboren, Jungtiere lammen auch noch bis Ende März.

So bekommen Sie für ca. 4-6 Wochen einen Lämmerschlupf, wo sie etwas Kraftfutter knabbern können. Mit Beginn der Weideperiode bis zum Spätsommer / Herbst gibt es dann nur Grünes (+Mineral, Salz etc.).

Man kann in etwa im Durchschnitt sagen, dass die Lämmer dann ca. 45-50 kg schaffen. (Es sind zumeist Zwillinge).

Einzellämmer können dann auch um die 55-60 kg schaffen, Rekord war mal ein Einzellammbock, der ohne Kraftfutter mit knapp 9 Monate echte 70 kg wog. Daher bekam er auch den Namen HERKULES.

Aber der Schnitt mit 45 kg+ ist völlig ausreichend.

Evtl. ist die folgende Tabelle mal interessant, die ist aber schon von 2013. Die Durchschnitts-Gewichte des Braunen Haarschafes sind seitdem gefühlt allerdings etwas angestiegen.

https://www.nolana-sauerland.de/2013/0 ... rer-herde/
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Wünsche allen eine gute und erfolgreiche Lammzeit.
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