Dorper-etwas andere Schafe

dingsl
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Registriert: Mi 6. Mai 2020, 07:17

Re: Dorper-etwas andere Schafe

Beitrag von dingsl »

Hi,

ich bin neu im Forum und bei der Vorstellung wurde ich auf dieses Thema verwiesen.

Ich kann die Frage mit dem gelben Fett leider nicht beantworten da ich erst seit August 2019 Dorper-Schafe habe und noch keines geschlachtet hab.
Gerne berichte ich darüber wenn es dann im Herbst soweit ist.

Wir halten die Schafe um Fleisch zu gewinnen für unseren Eigenbedarf. Den Rest der Lämmer stelle ich auf (will die Herde noch vergrößern) oder verkaufe sie weiter.

Wie schon in der Vorstellung geschrieben hatte ich 4 Jahre Kamerun-Schafe mit denen ich nie Probleme hatte. Die waren den ganzen Sommer draußen, im Winter hatten Sie einen festen Stall und ein festes Außengehege. Alle Lämmer kamen problemlos auf die Welt, wurden von den Mütter super versorgt und auch Zwillinge waren kein Problem.

Nun dachte ich mir, des mach ich mit den Dorper genauso ... naja, mit gerade mässigem Erfolg. Die Lämmer (alle 3 Schafe sind Erstmal-Gebährene gewesen) kamen Anfang März im Stall ohne Probleme zur Welt. In 6 Tagen hatte ich 2 x Zwillinge und ein einzelnes Lamm.
Die Geburten liefen ohne Probleme ... aber dann gings los.

Einer der ersten Zwillinge war nach 1 1/2 Wochen plötzlich schlapp und hatten einen aufgezogenen Rücken ... Mein Verdacht war ein E-Selen Mangel.
Da ich bisher noch nie E-Selen spritzen musste, hab ich den Tierarzt angerufen.
Diese kam, meinte das ist kein E-Selen Mangel sondern ein Infekt und hat Antibiotika gespritzt ... E-Selen gab sie nur zusätzlich weil ich darauf bestand.

Am nächsten Tag hatte der andere Zwilling die gleichen Sympthome ... wieder den Tierarzt angerufen. Diesmal habe ich aber dann gleich alle Lämmer mit E-Selen behandeln lassen. Naja Ende vom Lied war ein Zwilling hat es geschafft, der andere leider nicht ...

Bei den letzten Zwillingen war ein Lamm dabei, dass absolut nicht bei der Mutter trinken wollte. Immer wieder haben wir das Lamm versucht bei der Mutter trinken zu lassen. Der wollte einfach nicht saugen :-(. Nachdem klar war, dass wir jetzt die Flasche geben müssen oder es verhungert entschieden wir uns für die Flasche ... Die erste Biestmilch haben wir von der Mutter abgemolken und in kleinen Portionen verfüttert.
Ab dann hat er Kuh-Biestmilch und anschließend normal Kuhmilch bekommen.
Er war jetzt 7 Wochen alt, als er plötzlich immer schlechter getrunken hat. Am Anfang dachte ich mir noch nicht viel dabei, weil er ja draußen auf der Koppel schon Gras gefressen hat. Leider hörte er damit auch auf. Wieder Tierarzt eingeschaltet, Bauch massiert usw.
Leider ist er nach 3 Tagen Kampf am Montag gestorben :traurig: :traurig: :traurig:

Naja jetzt hab ich von 5 Lämmer noch 3 ... und werde wohl den Tierarzt wechseln und mich selber mehr belesen um auch mit Hausmittelchen meinen Tieren helfen zu können. Ich denke bei meinem Flaschenlamm war es wohl ein Pansen-Stillstand, den man am Anfang noch hätte beheben können.
Der Tierarzt meinte eine Vergiftung :gruebel: aber ich habe keine gefunden welche mit diesen Sympthomen passt.

Oh man, jetzt hab ich sehr viel geschrieben.

Würde mich über eure Antworten und eure Erfahrungen mit (Dorper) Schafen sehr freuen.

Liebe Grüße

Christine
Heumann
Beiträge: 594
Registriert: Do 13. Okt 2016, 21:57

Re: Dorper-etwas andere Schafe

Beitrag von Heumann »

Bin froh keine mehr zu haben. Dorper sind Schafe mit guten Eigenschaften, aber je hochprozentiger desto mehr schlechte Eigenschaften kommen raus. Pack auf die Dorper einen Nolana-Bock und erfreue dich an der Nachzucht. Mit der kann man dann nämlich was anfangen.
dingsl
Beiträge: 5
Registriert: Mi 6. Mai 2020, 07:17

Re: Dorper-etwas andere Schafe

Beitrag von dingsl »

Vielen Dank für die Antwort.
Hm, das wäre auf alle Fälle schonmal ein Notfallplan.
Mein Bock ist schon wieder am Werk von daher werde ich wohl abwarten wie es bei den nächsten Lämmern wird.

Ich haben die Schafe bei unterschiedlichen Züchtern gekauft, sind keine Herdbuch Tiere.
Bei den beiden Züchtern war es in beiden Fällen eigentlich eine robuste Haltung, aber es sagt einem natürlich auch keiner wieviel Verlust man beim Nachwuchs hat ... naja ... abwarten. Zumindest habe ich jetzt mit einem anderem Schafhalter gesprochen und mir einen guten Tierarzt für Schafe sagen lassen.

Wie habt ihr das den mit den Felltypen gemacht. Ich hab bei meinen Lämmern jetzt 2 Haartypen und 1 Wolletyp.
Was ist den bei den Lämmern besser?

Haltet Ihr sie im Winter komplett im Stall?
Wir haben einen Offenstall, die Schafe haben eine Pferde-Box 3,5 Seiten zu, können aber in den freien Bereich raus ...
Da der Stall offen ist, wird es im Winter natürlich auch kalt. Den anderen Tieren (Kühe, Pferde) im Offenstall macht das nichts aus.
Seit wir diese Stallvariante haben, habe ich bei den Pferden wesentlich weniger Lungen - Probleme.
Heumann
Beiträge: 594
Registriert: Do 13. Okt 2016, 21:57

Re: Dorper-etwas andere Schafe

Beitrag von Heumann »

THEORETISCH ist der Haartyp besser, weil dort der Regen ablaufen kann, praktisch ist das wahrscheinlich egal, weil seit Ewigkeiten Wollschafe auch ganz ohne Stall überleben.

PRAKTISCH ist beim Dorper der Haartyp besser, weil Dorper zum erstaunlich großen Teil beschissen abhaaren. Der Haartyp wird besser abhaaren.

Fütterst du im Stall, dann sind sie auch im Stall. Ansonsten gehen sie wirklich nur bei Regen rein, d.h. das Thema Stall wird überbewertet.
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Re: Dorper-etwas andere Schafe

Beitrag von Siegerländer85 »

dingsl hat geschrieben: Mi 6. Mai 2020, 13:34

Einer der ersten Zwillinge war nach 1 1/2 Wochen plötzlich schlapp und hatten einen aufgezogenen Rücken ... Mein Verdacht war ein E-Selen Mangel.
Da ich bisher noch nie E-Selen spritzen musste, hab ich den Tierarzt angerufen.
Diese kam, meinte das ist kein E-Selen Mangel sondern ein Infekt und hat Antibiotika gespritzt ... E-Selen gab sie nur zusätzlich weil ich darauf bestand.


Christine
Dies mit dem Katzenbuckel klingt für mich erstmal wie ein Milchrücken. Der kommt wenn ein Lamm zu wenig oder keine Milch bekommt.
Dann sollte man zufüttern mit der Flasche.

Ich habe auch bei erstgebährenden Auen das Problem gehabt das die Lämmer nicht ans Euter durften. Wenn ich dieses beobachte stelle ich das Schaf samt Lamm/Lämmer einzeln in eine recht enge Box. Dadurch kann das Schaf nicht weglaufen und das Lamm wird unermüdlich versuchen ans Euter zu kommen. Ich halte dann mehrmals täglich das Schaf fest und setze das Lamm an. Klappte bis jetzt immer recht gut.


Zum Thema Stall:

Ich halte meine Dorper auch in einem Offenstall. Alles ohne Probleme. Die Tiere könen immer raus auf einen befestigten Platz wie sie wollen.
Füttern nur im Stall.

Wolltypen:

Ich habe vom Wolltyp her beide Varianten. Die Wolltypen haben gerne noch am Rücken viel Wolle drauf. Dies pflücke ich mit der Hand ab wie es geht. Einmal habe ich ein Tier geschoren über den Rücken. Jetzt ist alles gut bei diesem Schaf.
Beim Bock schaue ich immer danach das es der Haartyp ist. Finde es schöner und sauberer.
dingsl hat geschrieben: Do 7. Mai 2020, 07:55
Mein Bock ist schon wieder am Werk von daher werde ich wohl abwarten wie es bei den nächsten Lämmern wird.

Gib deinen Schafen/Auen mehr zeit sich zu erholen. Wenn Du die "einfach machen Lässt" wird das Ergebnis wieder kein gutes Werden.
Ich lasse meine einmal im Jahr Decken, sodass die Lämmer im Januar kommen. Mit gutem Herdenmanagement bekommt man auch 3 Ablammungen in 2 Jahren hin. Da ich reine Hobbyhaltung habe und ich die Tiere schonen möchte. Mein Bock läuft ab mitte August ohne Bockschürze herum und darf decken. Sobald die Lämmer da sind, wird er einzeln gestellt bis das es wieder auf die Weide geht. Und dann von April bis August halt mit Bockschürze. Klappt super!
Es grüßt der Siegerländer85 :wink:
Fröschchen
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Re: Dorper-etwas andere Schafe

Beitrag von Fröschchen »

Klappt Bockschürze wirklich zuverlässig? Einnere mich, daß eine Userin nach Verbesserung strebte-.
LG
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muß man vor allem ein Schaf sein. (Albert Einstein)
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Re: Dorper-etwas andere Schafe

Beitrag von Siegerländer85 »

Bei mir hat es bis dato immer geklappt...

Habe den Bock als auch die Nachzucht die ich nicht kastriert habe immer mit Bockschürze dabei laufen.

Die Schürze muss halt passen! Es gibt verschiedene Größen... beim Landhandel nicht.. daher habe ich meine letzten hier bestellt:

https://barbadosblackbellyzucht.beepwor ... uerzen.htm
Es grüßt der Siegerländer85 :wink:
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