Landleben und tierische Emissionen

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Steffi
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Re: Landleben und tierische Emissionen

Beitrag von Steffi »

Ich denke, wir haben in Deutschland eine der fortschrittlichsten und sichersten Landwirtschaften. Computergestützte, zentimeter- und grammgenaue Düngung, selbiges für PSM. Früher galt: Schüppe mehr, hilft mehr. Von Mitteln wie DDT, E605, etc. ganz abgesehen. Dafür wohnten Kühe, Schweine und Pferde im niedrigen, dunklen Stall, oft in Anbindehaltung. Wirklich auf die Weide kamen die auch oft nicht. Heute gibt es luftige, helle Außenklimaställe, Bewegungsställe, genau abgestimmte Nahrung, chip-gesteuerte Melkroboter, Kratzbürstenmaschinen, etc. Kostet alles ein Heidengeld, endlose Stunden mit Bürokratie im Büro - und Tierleid gibt es nach wie vor. Die Preise sind durch den globalen Handel im Keller, weil woanders zu deutlich niedrigeren Standards billiger produziert werden kann. Um das auszugleichen, wurde die Agrarförderung eingeführt. Die Landwirte wollen das überwiegend gar nicht, sondern ihr Geld lieber durch den Verkauf ihrer Produkte verdienen. Das will aber der Verbraucher nicht bezahlen, wenn´s das von Anderswo billiger ist. Statt Qualität muß es also die Masse machen. Die wenigsten Bauern sind damit glücklich, arbeiten aber auch nicht nur aus sozialem Engagement. Strafzölle auf ausländische Ware ist ein NoGo für unsere Regierung, schließlich sind wir ja alle eine große glückliche Weltfamilie...Stattdessen prangert man lieber die eigenen Landsleute als Umweltsünder, Tierquäler und Wasservergifter an. Schwarze Schafe gibt es immer und überall. Ich zahle einen Haufen Steuern für einen gigantischen Behördenapparat, doch für Kontrollen ist weder Personal, noch Zeit, noch Geld da, um eben diese Betrüger zeitnah auszusortieren, was dem Ruf der deutschen Bauern nur gut tun würde. Aber man läßt es lieber zu, daß durch wenige ein ganzer Berufszweig zum Buhmann wird. Und die wenigen schwarzen Schafe sind meistens nicht einmal Landwirte, geschweige denn Bauern, sondern gewerbsmäßige Großzüchter, - mäster, -händler, -wasauchimmer.

Und nun will auch noch jedes kleines Kaff zum chicen Naherholungswohntraumparadies für gestresste Städter werden, weil die teilweise nicht mehr wissen, wie sie die örtliche Infrastruktur erhalten und instandsetzen sollen. Wir haben noch nie so hohe Steuern, Abgaben und Gebühren gehabt und trotzdem verfällt immer mehr immer schneller. Ich suche auch noch einen Politiker, der eine Vision von Deutschland in 10 oder 50 Jahren hat. Gedacht wird nur noch bis zur nächsten Wahl, gehandelt max., wenn es sich so gar nicht vermeiden läßt und dann auch nur mit der Weitsicht bis zur eigenen Nasenspitze, Verantwortung übernehmen ist scheinbar völlig aus der Mode gekommen.

LG
Steffi
Sheep happens
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Insane
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Re: Landleben und tierische Emissionen

Beitrag von Insane »

:bet:
Genau so!
Das ist kein Heu in meinen Haaren - das ist Schäferglitzer :?:
DINO
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Re: Landleben und tierische Emissionen

Beitrag von DINO »

Traurig aber wahr :nick: :nick: :nick:
Alle sagten es geht nicht , da kam einer der das nicht wusste und tat es . :klug:
Catweazle
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Re: Landleben und tierische Emissionen

Beitrag von Catweazle »

Zum aktuellen Stand der Petition und weitere Informationen von Frau Stengel und Team:

Liebe Unterstützer/innen,

vielen Dank für schon 30.180 Unterschriften, nun benötigen wir „nur“ noch rund 21.000 Unterschriften, um die Petition einreichen zu können.

Und dafür wird es anscheinend höchste Zeit!

Beim lesen der vielen Kommentare (derzeit schon über 12.000) ist es fast schon erschreckend, wie viele Betroffene es gibt, die Probleme mit ihren Nachbarn haben!😳

Daher möchte ich alle nochmal auf unsere Facebook Gruppe „wenn der Hahn kräht“ aufmerksam machen, wo wir Vergleichsurteile, Rechtsgrundlagen und akute Fälle sammeln und in Rubriken zum Nachlesen sortieren.

www.facebook.com/groups/wennderhahnkraeht/

Mit genügend Wissen zu der rechtlichen Lage, kann man viel besser in die Gespräche mit dem Nachbarn gehen.-die Duldungspflicht von ortsüblichen Geräuschen ist ja bereits im BGB 906 festgeschrieben- nur ist die Ortsüblichkeit nicht definiert und muss immer wieder in langen Verfahren geprüft werden- und da kommen die kuriosesten Urteile raus.

Die Rechtslage in Deutschland ist im Dorf/ Mischgebiet und ländlichen Gebieten aber auch durch die höheren TA-Lärm Werte für Einzelschallereignisse besser als man denkt! -eine Messung lohnt sich😉

Auch gibt es vereinzelt bei den Beschwerdeführern immer noch die veraltete Auffassung von Mittagszeiten, die es nach TA-Lärm so schon Jahrzehnte nicht mehr gibt, außer an Sonn- und Feiertagen.

Hier braucht es für beide Seiten mehr Aufklärung über die Rechtslage, nur so können beide Seiten ggf. vernünftige Kompromisse eingehen.

Ein Schutz als Kulturgut, wie in der Petition gefordert, könnte diese langen Gerichtsverfahren reduzieren, da er die Historie des Ortes / Ortskerns einbezieht und so eine Ortsüblichkeit allein dadurch erklärt, dass die Tierhaltung aus der Tradition heraus in ländlichen Bereichen und Ortskernen (Dorf-/Mischgebieten) schon immer bestand und somit als ortsüblich zu dulden ist.
Dieser Bezug zu der ursprünglichen Nutzung fehlt in der derzeitigen Gesetzgebung.

Die Urbanisierung und das Baumobilisierungsgesetz tun ihr Übriges und dann wundern wir uns, wenn auf einmal keine Ortsüblichkeit mehr besteht und der dörfliche Charakter verloren geht.

Ich hoffe wir können diesen Wandel der Zeit mit dem Blick und Wertschätzung auf die Historie und den Bestand aufhalten!

Bitte teilt daher weiter diese Petition und sammelt auch im Bekanntenkreis Unterschriften!

Flyer und Unterschriftenlisten gibt es hier:

www.huhn-erleben.de/hähne/petition/

GEMEINSAM können wir was bewegen!
#arterhalt #Kulturgut #Landleben #kleinbäuerlichelandwirtschaft #dorfcharakter #ortsüblicheemissionendeslandlebensalskulturelleserbeschützen #sinnes-erbe

Ihre/eure

Silvia Stengel und Team
#wennderhahnkräht

Silvia Stengel #Wennderhahnkraeht#Landleben#Hahn#Landwirtschaft#Kulturgut
gwzbeuren
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Re: Landleben und tierische Emissionen

Beitrag von gwzbeuren »

:grant: Hallo, liebe Tierfreunde

gegen jedes Baugesuch Einspruch erheben, mit Hinweis auf die Tierhaltung.
Die Leute sollen wissen, dass sie auf dem Land bauen.

Gegen jede Umwandlung von landwirtschaftlicher Fläche in Wohngebiete Einspruch erheben.
Dörfliche Mischgebiete erhalten.
Wenn die Häuser erst gebaut sind, wird es schwierig, dann hilft nur aussiedeln.

Ich finde es schade, wenn keine Hähne mehr krähen und keine Schafe mehr blöcken dürfen.
Das Landleben ist schützenswert. Gülle gehört auch dazu, auch wenn sie ungewöhnlich richt.
Besser als Autoabgase.
schafbauer
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Re: Landleben und tierische Emissionen

Beitrag von schafbauer »

gwzbeuren hat geschrieben: So 21. Mär 2021, 11:12 :grant: Hallo, liebe Tierfreunde

gegen jedes Baugesuch Einspruch erheben, mit Hinweis auf die Tierhaltung.

Gegen jede Umwandlung von landwirtschaftlicher Fläche in Wohngebiete Einspruch erheben.
Dörfliche Mischgebiete erhalten.
Tut mir leid aber um es auf den Punkt zu bringen.....jeglicher Einspruch auf Baugesuche ist gelinde gesagt fürn Arsch. Was bringt es dir als nur böses Blut ?

dörfliche Mischgebiete wo die Landwirtschaft definitiv im Vordergrund steht, ist bei uns genau der Anhaltspunkt um aus Freiland Wohnland zu machen. Erst mal als Dorfcharakter gewidmet muss die Landwirtschaft weichen. Nur dort wo gewisse Herrschaften in der Gemeinde mitreden wird bei Freunden dann eine landwirtschaftliche Vorrangzone erstellt mit strikten Bauverbot für Häuser.

Landwirtschaft muss geschützt werden, Emissionen müssen geduldet werden in gewissen Ausmaßen und fertig. Ich dürfte zB 19 Tage im Jahr über die Nachbargrenze so drüber stinken dass er was merkt. Witz das ganze.
"Nur was man gerne macht, macht man auch gut." :schaf2:
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