Was mache ich mit den "Übriggebliebenen"?

Fröschchen
Förderin 2024
Förderin 2024
Beiträge: 1245
Registriert: Mo 27. Feb 2017, 16:28
Wohnort: Niederlausitz
Schafrasse(n): Kamerun, Wiltshire, Mules, Herdwick
Herdengröße: 13

Re: Was mache ich mit den "Übriggebliebenen"?

Beitrag von Fröschchen »

Bin ebenfalls "pro sofort", wenn Indikation angesagt ist.

Habe selbst auch meinen Lieblingskater Bubi vor Jahren mittels Dr. Kerner und Stechmesser innert 2 Minuten erlöst, nachdem er vom Auto überfahren worden ist und er nur noch nur noch rumgesiecht hätte, da ziemlich alle Knochen gebrochen waren und er nur noch dämmernd litt.

Heul, flenn, rotz - aber war gut so! Für ihn. War mein absoluter Liebling.

Meine grundsätzliche Meinung: Bin lieber ich das zivile finale Raubtier in unserem Haustierbestand, als per Zufall auf z.B. einen Waschsbären zu warten. (Hat heuer über 30 Hühner gekillt, incl. Küken, teils lebten die noch etwas: Puls! Hals!)

LG, Angelika.
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muß man vor allem ein Schaf sein. (Albert Einstein)
Benutzeravatar
Henry
Beiträge: 4439
Registriert: Fr 4. Nov 2016, 10:40
Wohnort: Leipzig
Schafrasse(n): Bluefaced Leicester, Kamerun, Wiltshire Horn, Merino Landschafe, Mules
Herdengröße: 310
Kontaktdaten:

Re: Was mache ich mit den "Übriggebliebenen"?

Beitrag von Henry »

Des Dr. Kernern Sprechstundenhilfe für Hühner ist Schwester Axt. Präzise, schnell, schmerzfrei.
Vögel und Schafe leiden wirklich sehr unter Euthanasie mit Narkotika und T61, wenn sie nicht sehr menschenbezige und zahm sind und schon ruhig im Arm liegen. Auch die Fremde Person „Tierarzt“ nervt die. Sie kriegen oft Panik, wenn sie Situationwahrnehmung und Gleichgewicht verlieren und kämpfen dagegen an. Auch alte und eigentlich nicht scheue Tiere.

Mit Dr. Kerner kann man trainieren. Maiseimer, Kerner mit rein, Schaf fressen lassen, später Kerner aufsetzten, Schaf schreckt wahrscheinlich hoch, Kerner zeigen, weiter fressen lassen. Nach spätestens 3 Tagen duldet das halbwegs zahme Schaf die Berührung angstfrei und frißt einfach weiter. Es opponiert sogar gegen den Aufsetzdruck. Dann erst kommt der „Plopp“. Das „Maul voll Mais“ war dann der letzte Gedanke. Und einem selbst ermöglicht das Training die Trauerarbeit, weil es eine Paliativmaßnahme - also aktives Handeln im Tierinteresse - ist. (Im Akutfall ist der Dr. aber schnell und kompromißlos einzusetzen!)

Töten sollte in Wolfzeiten jeder Schafhalter können. Einen Schußapparat sollte jeder Schafhalter sofort verfügbar haben. Im Auto ist der gut aufgehoben, denn dann ist er immer mit an der Weide und er kann auch Unfallwild zügig behandeln.
Henry
der
Schafschützer
Benutzeravatar
Steffi
Förderer 2020
Förderer 2020
Beiträge: 1492
Registriert: Do 6. Okt 2016, 16:58
Wohnort: Untertaunus
Schafrasse(n): Walliser Schwarznasenschafe
Kontaktdaten:

Re: Was mache ich mit den "Übriggebliebenen"?

Beitrag von Steffi »

Henry hat geschrieben: So 19. Jan 2020, 08:30 ... denn dann ist er immer mit an der Weide und er kann auch Unfallwild zügig behandeln.
Wie ist denn da die Rechtslage, wenn man weder Veterinär ist, noch den Jagdschein hat?

LG
Steffi
Sheep happens
Benutzeravatar
Henry
Beiträge: 4439
Registriert: Fr 4. Nov 2016, 10:40
Wohnort: Leipzig
Schafrasse(n): Bluefaced Leicester, Kamerun, Wiltshire Horn, Merino Landschafe, Mules
Herdengröße: 310
Kontaktdaten:

Re: Was mache ich mit den "Übriggebliebenen"?

Beitrag von Henry »

Das Tierschutzgesetz ist ganz eindeutig. Jedes aus der Sicht des fähigen Erlösers leidende unheilbar kranke oder verletzte Tier ist zu töten! Das gilt für Wolf, Reh, Krähe, Schaf und jedes andere Vieh. Die Diskussion kommt später. In aller Regel kommt der Dank des Jagdausübungsberechtigten. Aneignen ist natürlich nicht oder nur auf Wunsch des Jagdausübungsberechtigten. („Ja, wäre sehr nett, wenn ich nicht halb 2 rauskommen muß für ein Rickenkitzkadaver. Kannste gerne mitnehmen. Aber der Rücken ist zu schade für den Hund!“.) Die sofortige Tötung ist ethisch absolut angebracht, der Kontakt über die Leitstelle zum Jagdausübungsberechtigten kann danach erfolgen.

Ich habe das selbst (als Jäger) schon oft erlebt. Einmal sogar mit zufällig mitgeführter Kurzwaffe (Walther PPK „Walthraud“ genannt) Ansonsten mit Radschlüssel und Taschenmesser. Jedesmal gab es Dank der überforderten Unfallbeteiligten, der Jagdpächter und der Polizei (die sich - obwohl kräftiger bewaffnet - immer scheut, zu schießen). Ein Dr. Kerner am Unfallort, hätte oft auch viel geholfen. Er ist einfach schneller. Und er ist ungefährlicher als Walthraud (mitzuführen).
Henry
der
Schafschützer
Antworten