Zuchttiere - Käuferverhalten

schafbauer
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Re: Zuchttiere - Käuferverhalten

Beitrag von schafbauer »

Nachdem ich schon bei sehr guten Bekannten reingefallen bin nehme ich auch nur mehr gegen Anzahlung bei eigenem Risiko. Aber ein Vertrag sollte gemacht werden sonst hat die Anzahlung auch wieder keinen Sinn.

In Ö ist der tierverkehr recht streng und gut gelöst. Dort gibt es einen Absatz sogar für die Handschlag Qualität.
Aber schriftlich macht fast niemand was
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Henry
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Re: Zuchttiere - Käuferverhalten

Beitrag von Henry »

Eine Anzahlung ist eine bloße Teilzahlung auf die und manchmal vor der Lieferung. Sie ist natürlich zurückzuzahlen, falls nicht geliefert wird. (Bei Reisen regeln die Nebenbedingungen, daß sie als pauschaler Rücktrittsschadenersatz angerechnet wird) Die Gründe fürs nit liefern sind erst mal egal. Das Geschäft kam nicht zu Stande. Es ist also später zu prüfen woran das lag. Das reicht von Rücktrittsrecht bis Sachmangel. Genau dieses Theater wird vermieden, wenn das Zuchttier gleich verkauft wird. Ich will nämlich nicht erst darlegen, daß ich tatsächlich Aufwändungen hatte und wie hoch die im Einzelnen waren, wenn ein einzelnes Schaf in einer Herde mitläuft und mitfrißt.

Ich drehe den Deal um! Der Käufer hat bereits uneingeschränktes Eigentum und kann sich durch Abholung jederzeit in Besitz bringen - ich verwahre nur. Nicht anders als der bezahlte Kühlschrank, den ich noch so lange im Laden lassen kann, bis ich mit dem Mietwagen vorbei komme ihn abzuholen.
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schafbauer
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Re: Zuchttiere - Käuferverhalten

Beitrag von schafbauer »

aber trotzdem vorsicht.

ich kenne einen Fall wo eine Zuchtstute bezahlt wurde und der Abholtermin immer verschoben wurde. Für das Pferd wurde dann für 3 Monate das Fressen und Einstellplatz bezahlt aber die nächsten 2 Jahre nicht mehr. Kannste gar nix machen. Ware bezahlt aber weils kein Stück Holz ist sondern ein Pferd musst es auf eigene Kosten weider füttern und klagen
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Henry
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Re: Zuchttiere - Käuferverhalten

Beitrag von Henry »

Ja, das ist so. Da hastu aber wenigstens den Kaufpreis.

Im Anzahlungsfall ist das genauso. Da hast Du aber bestenfalls die Anzahlung.

Ein Zuchttier sollte ohnehin nicht verkauft werden, wenn der Preis nur paar Monatsunteebringungskosten über dem Schlachtpreis liegt.
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PrinzB
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Re: Zuchttiere - Käuferverhalten

Beitrag von PrinzB »

Leider scheint das eine zunehmende Volkskrankheit zu sein, sich nicht mehr an Absprachen zu halten.
Das betrifft nicht nur (Tier-) Verkäufe sondern auch viele andere Bereiche des Lebens.
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Henry
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Re: Zuchttiere - Käuferverhalten

Beitrag von Henry »

PrinzB hat geschrieben: Mi 16. Okt 2019, 12:22 Leider scheint das eine zunehmende Volkskrankheit zu sein, sich nicht mehr an Absprachen zu halten.
Das betrifft nicht nur (Tier-) Verkäufe sondern auch viele andere Bereiche des Lebens.
Seit die Scheidung legalisiert wurde. Das war der Anfang ...
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Re: Zuchttiere - Käuferverhalten

Beitrag von Schafhüterin »

Festpreis, anschauen, kaufen, Barzahlung, sofort...... sonst läuft nichts.
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Edwin
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Re: Zuchttiere - Käuferverhalten

Beitrag von Edwin »

Wenn ich eure Beiträge so lese fällt mir auf, dass niemand je ein schriftliches Angebot gemacht hat, das der Kunde mit seiner Unterschrift als Auftrag bestätigt. Ich kenne das in meiner Tätigkeit als Zimmerer überhaupt nicht anders, jemand der eine Ware/Leistung bestellt, bekommt ein schriftliches Angebot, so schaffe ich mir zumindest über die Bestellung Rechtssicherheit. Ich weiß, dass der Handschlag als übliches Geschäftsmodell im Tiermarkt durchgeführt wird. Aber man sollte sich einfach an die Schriftform gewöhnen. Die blanke Nachfrage taugt für micht nicht mehr als ein nettes Gedankenspiel. Wenn alle Versprechungen der Vergangenheit umgesetzt worden wären, oh man, dann hätt ich jetzt nur noch Schafe...

Grüße
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Re: Zuchttiere - Käuferverhalten

Beitrag von Wikingerbock »

Moin!
Leider habe ich auch schlechte Erfahrungen mit einer Verkäuferin und Herdbuchzüchterin von Rauhwollern gehabt oder vielmehr habe es noch!
Nachdem ich bei der Körnung (!!! 2016 !!!) der drei Tiere dabei war schon die Nummern der Ohrmarken notiert hatte habe ich die Tiere mit 400€ angezahlt und auch einen Beleg dafür erhalten!
Die Tiere sollten nach Decken im Dezember 2016 abgeholt werden...
Die Tiere habe ich immer noch nicht...
Immer irgendwelche Ausreden , keine Zeit passt nicht usw. usw....
Dann habe ich ihr meine Kontonummer gegeben und sie versprach das Geld zurück zu überweisen!
Das war Anfang 2017! Das Geld habe ich auch nicht wiederbekommen!
Telefon wurde nicht mehr angenommen und um mal eben öfter vorbei zu fahren ist es zu weit weg [edit: Ortsangabe gelöscht - Thorsten]!
Auch nachdem ich die Dame auf dem Schaftag 2018 in Unnewatt zur Rede gestellt habe und ihr erneut meine Kontonummer gegeben und sie versprach auch vor allen anwesenden Schafzüchtern und interessierten Schafhaltern das nun zu überweisen...!
Was soll ich sagen... ich habe das Geld wieder nicht erhalten!
Ich bin einfach zu gutmütig und habe immer gedacht das es sowas wie ein Ehrgefühl gibt, leider wohl aber nicht bei allen!
Nachdem wir nun 2019 haben und ich durch Zufall die Dame wieder an das Telefon bekommen habe sicherte sie mir abermals zu das sie nun wenigstens erst einmal die Hälfte zurück überweisen würde!
Naja, es wurden dann 100 € überwiesen und seitdem habe ich nur wieder viele Versprechen und Ausreden zu hören bekommen!
Angeblich sollen die letzen 300€ falsch gebucht worden sein und sobald die wieder da sind sollte ich die bekommen!
Tja, ist nun auch schon wieder drei Wochen her...!
Bla bla...wieder nichts...!
Ich bin einfach zu gutgäubig!
Nun habe ich endlich den Kaufvertrag und den sms-Verlauf und e-mail Verlauf ausgedruckt und bei der Polizei eine Anzeige gemacht!
Schade das es nur so geht!
Vor nicht all zu langer Zeit wurden Viehkäufe noch per Handschlag besiegelt und das galt dann auch!
Heute gibt es wohl auch hier leider zu viele unseriöse Tierhalter!

Grüße aus dem Norden!
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Re: Zuchttiere - Käuferverhalten

Beitrag von grauwoller »

Na das ist ja ein Ding, da scheint es sich wirklich um die gleiche Person (die geographische Eingrenzung passt haargenau) zu handeln, die sowohl bei mir, als auch beim Wikingerbock negativ auffällt. Da bin ich ja echt froh, dass ich ihr nicht den Bock ausgehändigt habe, und mich mit dem Versprechen "ich überweise dir das, sobald ich zu Hause bin " habe narren lassen.
Den Bock hatte ich zum Deckeinsatz verliehen, natürlich gegen Bezahlung. Gestern wurde er wieder zurückgebracht, wird dann gleich von mir zum Metzger chauffiert, und mit den Einnahmen für Fleisch + Fell + Deckgebür, abzüglich der Kosten für die Papiere + Schlachten, geht die Rechnug in etwa so aus, wie es auch bei dem nicht zustande gekommenen Kauf ausgegangen wäre.

Christoph
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