Hallo zusammen und viele Fragen

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Dani
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Hallo zusammen und viele Fragen

Beitrag von Dani »

Hallo und viele Grüße aus dem Weserbergland :wink:

Ich habe lange schon mitgelesen und mich jetzt dazu entschlossen, einfach mal zu schreiben, auch auf die Gefahr hin, nicht viel positives zu lesen.

Ich habe nach langen Hin und Her 4 weibliche und ein männliches Shropshire-Schaf übernommen. Die Besitzerin hat sich nicht wirklich gekümmert.

Sie können bei uns im Sommer die Tannenbaum-Wiese abfressen und sind zur Zeit in einem alten Silo untergebracht.

Drei davon waren trächtig, eine hat letzte Woche Donnerstag gelammt. Als ich dazu kam ( ich fahre sie dreimal täglich besuchen) waren die zwei Lämmer schon da. Das erste war nicht abgeleckt, allerdings schon tot. Das Zweite wurde von der Mutter zwar abgeleckt und angestubst, allerdings war es auch noch nach einer Stunde nicht auf den Beinen, also auch nicht am Trinken. Temperatur 38,9°C, Gewicht 1800g. Kurz mit der Tierärztin telefoniert, dann Biestmilch abgemolken und das Kleine mit nach Hause genommen. Immer wieder kleine Portionen mit der Flasche gegeben, nach 24 Stunden auf MAT umgestiegen. Leider lag es immer noch und hat auch nur seinen Kopf nur kurz halten können. Erster Besuch vom Tierarzt, Flüssigkeit und Aufbauspritze (ich glaube, Vitamine). Danach weiterhin alle zwei Stunden ca. 40ml MAT. Keine Veränderung, es hatte immer die Augen zu, Urin und Kot kamen ohne Probleme. Nächster Besuch vom Tierarzt, wieder Flüssigkeit und Vitaminspritze. Immer schnelle Atmung und Muskelzittern an den Hinterläufen. Nochmal Besuch vom Tierart, ich habe viel vom Selenmangel gelesen und nachgefragt. Da es aber in der ersten Lebenswoche nicht zugelassen ist, hat sie es nur verdünnt verabreicht. Dazu wieder Flüssigkeit und Vitaminspritze. Sonntag hat es dann in meinen Armen gekrampft und dann aufgehört zu Atmen. Schlimm mit anzusehen...

Montag hat die nächste Aue ein Lamm-Böckchen bekommen. Alles ohne Probleme, sofort abgeschleckt, nach ca. 20 sofort ans Euter gewackelt und getrunken. Ich gestehe, ich habe es trotzdem einmal mit dem Handtuch trocken gerubbelt, weil es sehr windig war. Nach 3 Stunden hatte es 39,4°C.
Am nächsten Morgen 39,8°C, es trinkt bei der Mama an beiden Seiten, schläft sonst viel. Die Mama beschützt das Kleine sehr. Sie hat einen Leckstein in der Box, Wasser und frisches Heu, ich bringe ihr Apfelspalten und Möhren mit, heute hat sie sogar ein trockenes Brötchen bekommen, ansonsten bekommt sie einen Mix aus Harvens Lamm-Müsli, Quetsch-Gerste und Rübenschnitzel. Und jetzt kommt das Aber: heute habe ich sie Knirschen gehört, nur kurz, aber es war da. Machen sie das einfach manchmal oder soll ich den Tierarzt rufen? Ich habe schon so viel gelesen und werde daraus trotzdem nicht schlau.

Allgemein geht es mir darum, zu wissen, was ich besser machen kann. Es ist alles noch neu, allerdings bin ich mir der Verantwortung bewusst und möchte alles so gut wie möglich machen.

Über Eure Anregungen würde ich mich freuen und vielen Dank für die Bereitschaft, diesen doch sehr lang gewordenen Text zu lesen.

Liebe Grüße, Dani :wink:
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Schnucke
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Re: Hallo zusammen und viele Fragen

Beitrag von Schnucke »

Erst mal herzlich willkommen hier im Forum. :wink:

Das fängt ja nicht gerade schön an bei dir. Ich bin da aber der falsche Ansprechpartner, da ich noch nie Lämmer hatte. Aber es gibt hier viele mit sehr viel Erfahrung. Ich wünsche dir weiterhin viel Glück mit deiner neuen Aufgabe.
LG Schnucke
Ein Lächeln kostet nix, aber ist viel wert. :lol:
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eifelschaf
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Re: Hallo zusammen und viele Fragen

Beitrag von eifelschaf »

WIllkommen in unserer virtuellen Schafhalterherde!
Du hast schon recht: Knirschen ist das einzige Zeichen, mit dem ein Schaf Schmerzen äußert – da wäre ich auch skeptisch!
Hast du schon Temperatur bei der Mutter gemessen? Ist der Euter heiß, liegt evtl. eine Euterentzündung vor?
Und weißt du, ob die Nachgeburt rausgekommen ist?
Dani
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Re: Hallo zusammen und viele Fragen

Beitrag von Dani »

Vielen Dank für eure Antworten.
Die Nachgeburt ist draußen und sie hat sie auch bis auf ein kleines Stück aufgefressen. Ich hoffe, das durfte sie auch. Sie schien aber sehr zufrieden dabei zu sein.
Ich habe mich heute mal mehrere Stunde dazu gesetzt und beobachtet. Sie frisst gut, lässt den Kleinen ohne Probleme trinken und legt sich nach einiger Zeit wieder mit dem Kleinen hin, fängt dann an wiederzukäuen und dann knirscht sie. Aber ich hab heute auch wieder nur einmal was gehört.
Morgen such ich mir Hilfe, muss eh die Wurmkur eingeben, dann kann ich gleich Tempi messen und Euter fühlen.

Ich hoffe, das die Nacht ruhig ist. Die andere legt sich heute ständig hin und ist ganz zutraulich, allerdings ist die Scham noch nicht gerötet. Vorhin hat es geschneit und der Winf ist echt kalt, ich bin gespannt…
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eifelschaf
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Re: Hallo zusammen und viele Fragen

Beitrag von eifelschaf »

Je nachdem was es ist, könnte das morgen schon viel schlimmer sein... Wie zutraulich ist die denn? Meine werden zutraulicher, wenn sie ein Lamm haben und merken, dass ich ihnen helfe. Nimm mal das Lamm an dich und nähere dich dem Euter so, dass Mama merkt, dass in erster Linie das Lamm und nicht du zum Euter geht... Mit Schnuppern am Hintern und so... Dann kannst du mal kurz fühlen und sie wird den Unterschied zwischen Lammschnauze und Finger kaum merken.
Nachgeburt fressen ist übrigens vollkommen ok und normal.
Becisaurus
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Re: Hallo zusammen und viele Fragen

Beitrag von Becisaurus »

Hallo,
Umso mehr ich im Forum lesen, desto mehr merke ich wie viel ich noch zu lernen habe aber zu den Lämmern:
Das kann sehr viele Gründe gehabt haben, fängt schon damit an ob es das erste oder zweite Lamm war das kam. Oft ist bei Zwillingen eines größer und dann kann es passieren, dass die Nabelschnur beim zweiten, aus irgendeinem Grund, zu früh abreisst und das zweite Lamm zu lange unversorgt ist. Kann aber auch sein, die Geburt ging lange, war anstrengend oder es lag zu lange im Kalten oder die Mama lag versehentlich drauf oder es hat Fruchtwasser in die Lunge bekommen/geschluckt oder oder oder. Manchmal kann mans einfach nicht retten, so sehr man sich auch bemüht. Das ist immer furchtbar aber nicht immer vermeidbar.
Für mich klingt das als wäre viel probiert worden und dann würde Ich mir da keine Vorwürfe machen.
Bei der Aue wären starke Schmerzen durch vermehrtes Knirschen eindeutiger zu erkennen, bei einmaligen Knirschen beim Widerkäuen hatte ich das auch schon, dass sie "Haken" an den Backenzähnen hatten, die beim Widerkäuen ab und zu geknirscht haben aber ihr fehlte sonst nichts. Wenn es so selten vorkommt würde ich da mal nachsehen und vielleicht eine Kotprobe einschicken, nur zur Sicherheit (oder das Schäfchen rundum untersuchen lassen), Füße anschauen, Fieber messen, Euter ansehen. Hatte ja aber schon wer geschrieben. Ich habs grad nicht mehr im Kopf ob irgendwo stand was für Schäfchen es sind aber nach dem Euter würde Ich so schnell wie möglich schauen, am besten hinsetzen und fühlen ob es warm ist, wie die Milch riecht/aussieht. Bei einer Mastitis reicht ein Tag und es sieht sehr viel übler aus.
Alles was ich geschrieben habe kann natürlich auch gar nicht stimmen, nur Möglichkeiten.
Ich wünsche euch alles Gute :biene:
Dani
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Re: Hallo zusammen und viele Fragen

Beitrag von Dani »

Ich bin Freitag Abend nochmal hin und habe den Tip mit dem Lämmchen probiert. Erst habe ich gedacht, es funktioniert. Aber die Aue hat mich durchschaut, sich blitzschnell gedreht und angebufft und schon saß ich auf meinem Hintern :rofl:
Gestern hat mein Mann sie festgehalten: Euter ist voll, aber nicht hart, nicht heiß und nicht gerötet. Temperatur 39,4°C. Gestern und heute habe ich sie tatsächlich auch nicht mehr Knirschen gehört. Wurmkur hat sie auch bekommen.
Ich habe jetzt überlegt, das ich, wenn es nochmal auftritt, den Tierarzt anrufe. Das Problem ist nur, das es in der Nähe keinen gibt, der sich gut mit Schafen auskennt :gruebel: Deswegen bin ich echt dankbar, das es das Forum gibt. So kann ich viel darüber lesen und, wenn nötig, dem Tierarzt direkt nach etwas fragen. Ihr seid klasse :huepf:
Es sind Shropshire-Schäfchen, Klauen habe ich vor 6 Wochen erst machen lassen ( hab mich selber noch nicht rangetraut :duck: )
Das Lämmchen trinkt jetzt schon Wasser, ißt einzelne Heu-Halme und versucht auch mal was vom Müsli. Ist das so früh schon normal? Ist ja Montag erst geboren.
Ich wünsche euch einen sonnigen Sonntag :freu:
Becisaurus
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Re: Hallo zusammen und viele Fragen

Beitrag von Becisaurus »

Wir geben den Kleinen ab Ende der zweiten Lebenswoche freien Zugang zu Wasser, wenn dein Lämmchen aber auffällig viel Wasser trinkt stimmt vielleicht was mit der Milchaufnahme nicht, da würde ich ein bisschen aufpassen, sonst ist es auf Dauer ja unterversorgt und wird kaum zunehmen.
So generell ist es ein bisschen früh, so lange aber genug Milch rein kommt ist mal ein Schluck Wasser kein Problem.
Mit dem Müsli kann schnell Durchfall kommen, das ist bei so jungen Tieren oft fatal. Vielleicht noch ein bisschen warten.
Heu ist absolut okey, dass sie darauf rum kauen auch, bekommen ja auch Zähnchen :)
Hier gibts aber bestimmt noch Leute die da mehr wissen, das ist nur was ich weiß :lachma:
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