Schermaschine

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KABA
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Re: Schermaschine

Beitrag von KABA »

Kommt immer darauf an, wie die Schafe sich verhalten - meine stehen, nur mit Halsband und Leine fast alle sehr ruhig da, so dass sie sich gut mit Handschere (also ohne Strom) scheren lassen. Einige Tiere finden die fummelige Arbeit an Kopf/Hals nicht so toll, andere sind am Popo etwas kitzelig, nur ganz selten muss ich mal eins auf die Seite legen, weil es nicht so still hält. Allerdings nehme ich keine Herzfederschere, sondern normale Haushaltsschere, damit habe ich mehr "Feingefühl". Verletzungen weder bei mir noch bei den Schafen. Und soo schlimm sehen sie danach gar nicht aus, außerdem hat sich das nach 1-2 Monaten sowieso wieder verwachsen.
Wenn die Wolle "reif" ist, also schön abgewachsen, kann man (zumindest bei Romanovschafen - ich hab noch keine anderen geschoren) gut erkennen, wo man schneiden muss. Man ist dabei nicht direkt auf der Haut, aber das finde ich gar nicht so schlecht, weil sie dann nicht so wirklich "nackt" sind.
Dieses Bild ist ca. eine Woche nach der Schur gemacht:
DSC_1013.png
DSC_1013.png (721.82 KiB) 5072 mal betrachtet
Bauchwolle haben meine Schafe natürlich auch, die sollen sie sogar haben, weil sie ja ganzjährig draußen sind, aber die löst sich alleine, so dass man sie auszupfen kann.
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Henry
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Re: Schermaschine

Beitrag von Henry »

Ohne viel Übung ist ein Schaf in 6 Minuten nackisch. Das kann jeder nach einer Einweisung.
Ich weiß, wie lange ich rummehre mit einer Handschere, weil mir mal mitten im Schaf die elektrische versagte. Wie lange mehrt ihr so?
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KABA
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Re: Schermaschine

Beitrag von KABA »

Henry, es geht hier doch, zumindest von der Ausgangsfrage her, um unter 10 (bisher "angedacht" unter 5) Schafe - nicht um 20 und erst recht nicht um 200 oder mehr Tiere. Dass man die nicht ohne Strom schert, dürfte wohl jedem klar sein. Aber wegen der Verhältnismäßigkeit, aber vielleicht auch aus Lust und Muße, kann man bei Kleinbeständen die gebrauchte Zeit durchaus gegen verbrauchtes Geld aufrechnen, finde ich :) :flag:
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Re: Schermaschine

Beitrag von working-squad »

Okay, ich verstehe. Weil Henry nicht in der Lage ist eine Herzfederschere so zu benutzen, dass er sich keine Körperteile damit abschneidet und auch die Schafe nicht gut aussehen, kann es auch kein anderer können.

Nun gut. Ich beuge mich dieser Sicht der Dinge.

(Und frage mich, warum ich noch alle Finger nach dem Scheren meiner Schafe habe ... aber gut, das ist wohl ein Rätsel, was in diesem Leben nicht mehr gelöst werden wird. :schaf3: :gruebel: )
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shorty
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Re: Schermaschine

Beitrag von shorty »

KABA hat geschrieben: Di 7. Jul 2020, 23:00 Kommt immer darauf an, wie die Schafe sich verhalten - meine stehen, nur mit Halsband und Leine fast alle sehr ruhig da, so dass sie sich gut mit Handschere (also ohne Strom) scheren lassen.
sieht doch gut aus

Ich glaube es gibt einfach versch. Ansätze , soll jeder nach Gusto machen dürfen :-)
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Henry
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Re: Schermaschine

Beitrag von Henry »

working-squad hat geschrieben: Mi 8. Jul 2020, 12:14 Okay, ich verstehe. Weil Henry nicht in der Lage ist eine Herzfederschere so zu benutzen, dass er sich keine Körperteile damit abschneidet und auch die Schafe nicht gut aussehen, kann es auch kein anderer können.
Doch natürlich kann jemand anders das können. Aber der TO eben nicht, denn der ist Anfänger oder Erstscherer, Schernovice oder Laienscherer. Und ich denke dabei vor allem auch an seine Schäfchen. Man muß mir das mit der höheren Sicherheit der Schermaschine ja nicht glauben. Man kann das auch anzweifeln. Daß man mit einer Schere einen Strich abschneiden kann, egal wie dick der ist und daß das mit einem Mohairkamm nicht geht, das ist wohl mindestens nachvollziehbar, oder?
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Re: Schermaschine

Beitrag von Dölf »

Henry hat geschrieben: Di 7. Jul 2020, 23:44 Ohne viel Übung ist ein Schaf in 6 Minuten nackisch. Das kann jeder nach einer Einweisung.
Oh oh, Henry, das kann ich nicht so kommentarlos stehen lassen.
Nach einem erfolgreich abgeschlossenen Schurkurs beim Kleisner vor vielen Jahren hab ich ca. 15 Minuten für meine zappeligen Skudden gebraucht.
Nach zwei oder drei Jahren hab ich wieder meinen alten, routinierten (!) Schafscherer aufgeboten.
Seit dem schert er seit Jahren wieder schnell, zügig und sauber (!) meine Skudden.
Alle sechs bis 7 Minuten setz ich ihm ein Schaf auf die Schurbank.

Also, meine, persönliche, Meinung ! Wer als Anfänger deinen Zeitangaben glauben schenken wird, wird sich zeitlich vermutlich voll verhauen!
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Henry
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Re: Schermaschine

Beitrag von Henry »

Ich habe erst 2015 mit dem Schafe scheren angefangen. Erst nur 6 eigene und dabei etwa 1/2h pro Schaf gebraucht. Nach noch nicht viel Übung schere ich 16 große Böcke ohne Zuträger und Woolhandler ganz alleine in ca. 3h. Dabei muß jedes Vlies auch noch einzeln eingesackt werden. Mit Zuträger geht es deutlich schneller. Scheren ist kein Hexenwerk. Es ist Handwerk. Es verlangt Gefühl und Konsequenz in der Reihenfolge und der Länge der Scherzüge. Die Zeit wird am Bauch verspielt. Euter und wollige Euter freisensen dauert ewig und Beine und Köpfe auch. Und Hörner. Inzwischen brauche ich auch für Vollbewollte um die 6 Minuten - Was nicht gleichbedeutend mit 10 Schafen pro Stunde ist. In Kolonne gehen 80-100 Schafe am Tag (mit Pausen). Das kann ich nicht und das will ich auch nicht. Aber 30 bis zum Mittag ist nach 5 Jahren Übung gut machbar.

Und 5 Jahre Übung ist doch nicht viel, oder?

Aber Achtung! Scheren macht süchtig.
Henry
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Re: Schermaschine

Beitrag von Heumann »

Henry hat geschrieben: Mi 8. Jul 2020, 22:08Aber Achtung! Scheren macht süchtig.
Kann ich nicht bestätigen. Scheren ist Tier- und Rückenquälerei. Zum Glück gibt's jetzt moderne zeitgemäße Züchtungen und Rassen, die sich und ihren Besitzern den Scheiß ersparen.
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Henry
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Re: Schermaschine

Beitrag von Henry »

Heumann hat geschrieben: Do 9. Jul 2020, 14:38
Henry hat geschrieben: Mi 8. Jul 2020, 22:08Aber Achtung! Scheren macht süchtig.
Kann ich nicht bestätigen.
Wann schorst Du zuletzt?
Henry
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