Preis Abverkauf in halb-privatem Umfeld?

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Fröschchen
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Preis Abverkauf in halb-privatem Umfeld?

Beitrag von Fröschchen »

Verlange 12,- € / kg pro Lam, komplett, +/- 6 Monate. Incl. 5-7 Tage Wildkühler 2-3 ° C, anschließend grob zerlegt und vakuumiert. Ist das ok./ geht Ihr konform? Oder: Was ruft Ihr so aus? (Geht um ca. 20 Lämmer).
Überwiegend essen wir selbst und in Family , aber es kommen vor Ort auch Anfragen nach Keule, Schulter, Koteletts oder eben auch ganzes Teil.
Bezahle u.a. den Kastrateur der Bocklämmer in natura.
Bei Keule, Filet o.ä. will ich natürlich mehr als die 1,20 €/ 100 g, kucke deshalb auch ab und wann in die Samstags-Blättchen der Discounter, um einen etwa-Vergleich zu haben.
Ansagen ???
FG
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Re: Preis Abverkauf in halb-privatem Umfeld?

Beitrag von schafbauer »

Der Preis bei grober Zerlegung (jeder versteht was anderes darunter) ist ok.

Aber bitte mach dir (und vielleicht mir auch ) einen großen Gefallen. wenn es irgendmöglich ist hör bitte mit dem Vaccumieren auf. Es raubt dir einfach sehr viel Zeit. Wenn dann muss man es am Preis deutlich erkennen und hier finde ich ist man bei 14 Euro aufwärts nicht daneben. SAckerl kosten Geld, Zeit, Gerät usw.

Ich habe mittlerweile unterschiedliche Preise ob verpackt oder nicht. Ich bekomme dieses verpacken auch nicht mehr weg. Den Kunden freut es irrsinnig nichts mehr verpacken zu müssen aber irgendwann streut es einen dabei.

was bitte will man mit 1,20 je 100g :drama: :bye: :traurig:
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Re: Preis Abverkauf in halb-privatem Umfeld?

Beitrag von schafbauer »

Nachtrag:

ich habe viele Kollegen die nie verpackt haben und verlangen gleich wie ich teilweise höhere Preise. Je weiter zur Stadt desto teurer wirds und leider umgekehrt. Will man stückweise am Bauernmarkt verkaufen, muss man verpacken, schlägt es aber am Preis drauf.

Lamm sollte nicht verschleudert werden.
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KABA
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Re: Preis Abverkauf in halb-privatem Umfeld?

Beitrag von KABA »

Auch wenn's nicht direkt dazu gehört, aber den letzten Satz vom Schafbauer finde ich richtig und wichtig, und ich finde, er gehört ausgeweitet auf lebende Tiere! "Schafe sollten nicht verschleudert werden!"
Ich ärgere mich jedesmal, wenn ich in irgendwelchen Anzeigen lebende Schafe für unterste Preisklasse angeboten sehe - teilweise sollen die so viel (oder wenig!) kosten, wie wir hier für das Entsorgen der Schlachtabfälle, mit Beschaugebühren, löhnen müssen. D.h. wer ein lebendes Schaf für 50-100.-€ abgibt, verschenkt das Fleisch!
Ein Schaf, das am Haken 20kg hat, hätte lebend also mindestens(!) 200.-€ kosten müssen (eigentlich ist auch das noch zu wenig), egal ob Rasse oder Mischling. Aber das kriegt man in die Köpfe der Käufer (und Verkäufer) leider meist nicht rein... :nudelholz:
Ich wünsche dir die Fröhlichkeit eines Vogels im Eberescheneschenbaum am Morgen,
die Lebensfreude eines Fohlens auf der Koppel am Mittag,
die Gelassenheit eines Schafes auf der Weide am Abend.
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Re: Preis Abverkauf in halb-privatem Umfeld?

Beitrag von Stockmann »

schafbauer hat geschrieben: Mo 21. Sep 2020, 18:53 Der Preis bei grober Zerlegung (jeder versteht was anderes darunter) ist ok.

Aber bitte mach dir (und vielleicht mir auch ) einen großen Gefallen. wenn es irgendmöglich ist hör bitte mit dem Vaccumieren auf. Es raubt dir einfach sehr viel Zeit. Wenn dann muss man es am Preis deutlich erkennen und hier finde ich ist man bei 14 Euro aufwärts nicht daneben. SAckerl kosten Geld, Zeit, Gerät usw.

Ich habe mittlerweile unterschiedliche Preise ob verpackt oder nicht. Ich bekomme dieses verpacken auch nicht mehr weg. Den Kunden freut es irrsinnig nichts mehr verpacken zu müssen aber irgendwann streut es einen dabei.

was bitte will man mit 1,20 je 100g :drama: :bye: :traurig:
Wenn es legal sein soll, dann muss die Schlachtung und Verpackung in einem zugelassenem Schlachtbetrieb erfolgen! Klar, die Verpackung muss mindestens 1 € /kg mehr kosten! Ich finde dass man diesen Service anbieten muss, wenn man auch solche Kundenkreise ansprechen will, die mit einem ganzen oder halbem Lamm am Haken hilflos in der Küche stehen. Vermeiden sollte man m.E. den Verkauf von Einzelteilen, d.h. nur den Edelstücken, die dann aber völlig andere Kg-Preise erzielen müssen. Bei Real kostet Erdumrundungslammrücken aus NZ 46,60€! Das geht m.E. nur, wenn man gleichzeitig soviele Schlachtungen hat, dass sich das Merguezmaschen aus den Reststücken lohnt.
Fleisch ist ein Stück Lebenskraft.

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Re: Preis Abverkauf in halb-privatem Umfeld?

Beitrag von schafbauer »

Wer sagt den dass es nicht legal ist was ich tue??? KOmm mal wieder runter

Weil viele lieber zahlen als sich schmutzig zu machen, biete ich es ja auch als extra an. Als Dienstleistung quasi - wenn man es nicht verstanden hat. Diese Dienstleistung wird auf den kg Preis verrechnet und wenn du 1 Euro je kg mehr verlangst fürs verpacken, hast du noch nie auf kundenwunsch verpackt.

Muss ist übrigens gar nichts. Es gibt genug die lieber selber verpacken, aber es gibt mehr die lieber verpacken lassen. Es ist auch definitiv auffallend, dass die Leute mehr mitnehmen wenn es pippifein verpackt vor ihnen liegt. Immer wieder. Nur ich möchte die Arbeit dahinter ansprechen, damit man im Nachhinein nicht der dumme ist, weil man aus lauter Zeitmangel seine Flaschenlämmer Druckfüttern muss ;) ;)
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Henry
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Re: Preis Abverkauf in halb-privatem Umfeld?

Beitrag von Henry »

Um das mal ganz rechtlich sauber zu benennen: Nur zugelassene überwachte Betriebe dürfen Fleisch verpacken und in Verkehr bringen. Das dürfte in manchen Landkreisen für viele Schäfer also unmöglich sein.

Die Leistung des Betäubens, Tötens und des Schlachtens und Zerlegens wie auch das Verpacken, darf jeder anbieten und durchführen. Nur wenn er er gewerblich macht, benötigt er für Betäuben und Töten den Sachkundenachweis.

Es gibt für die Verarbeitung von Lebensmitteln im oder für den eigenen Haushalt keine Hygienevorschriften, weil die EU Verordnung die explizit ausnimmt.

Die Pflicht, eine Fleischbeschau anzumelden und durchführen zu lassen, liegt bei dem, der die Schlachtung veranlaßt und nicht bei dem, der sie durchführt.

Folglich ist es ganz legal, wenn ein Schäfer ein lebendes Lamm verkauft.

Es ist auch erlaubt, wenn er es danach schlachtet. (Macht er das öfter braucht er den Sachkundenachweis, für wenige Male nicht, da reicht die Sachkunde).

Es ist erlaubt, daß oder wer auch immer es zerlegt und vakuumiert. Ganz problemlos.

Das Lamm darf ihm nur nicht mehr gehören. Das ist entscheident.
Henry
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Re: Preis Abverkauf in halb-privatem Umfeld?

Beitrag von Fröschchen »

@schafbauer:

Nehme die Anregung bzgl. Aufpreis fürs Vakuumieren und Etikettieren an! Geht hier halt nur bei Abnahme eines vorbestellten ganzen.

Wenn ein ganzes komplett weggeht, paßte es zerlegt und unverpackt natürlich in eine Fleischerkiste, 2 Geschirrtücher drauf für'n Transport und gut ist.
Nur, der Kunde hat keine Fleischerkiste, und an einen Wäschekorb hat er nicht gedacht oder will ihn nicht nehmen. Also hole ich dann später wieder meine Kiste, mache die dann sauber, ebenso die Tücher. Zudem noch der Anruf: Huch, habe zwar ein Vakuumiergerät, aber für die Schultern/ Keulen keine ausreichend großen Tüten...

Also mach ich's gleich von vornherein, wiege und beschrifte.
Für die Gefriertruhen muß ich unsere Einzelstücke ja eh konfektionieren, wiegen und beschriften (kommt dann 1:1 auf das Inhaltsverzeichnis draußen). Und wenn dann jemand was haben will und ich das Wunschteil raushole, wird häufig nochwas mitgenommen was rechts und links danebenliegt, weil's ja nett verpackt und somit schnappbereit ist.

Außerdem kann ich immer nur 2 Lämmer zeitgleich verarbeiten, da unser Wildkühler nicht mehr faßt. Bleiben für ca. eine Woche drin, und der Nachfolgeaufwand Zerlegen und Verpacken/ Wiegen ist somit noch überschaubar.

Die Schlachtzeit streckt sich dadurch zwar, aber wenn der Schwarzbereich erledigt und gesäubert ist, hat man danach wieder ein paar Tage Ruhe, Pause, sauber.

@Henry:

Danke für den Tip mit dem "Veranlassen", da das den "eigenen Haushalt" ja doch schon mächtig erweitert.
Hast Du eine rechtliche Quelle?

LG
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Re: Preis Abverkauf in halb-privatem Umfeld?

Beitrag von rote zora »

Henry hat geschrieben: Di 22. Sep 2020, 15:08 Um das mal ganz rechtlich sauber zu benennen: Nur zugelassene überwachte Betriebe dürfen Fleisch verpacken und in Verkehr bringen. Das dürfte in manchen Landkreisen für viele Schäfer also unmöglich sein.

Die Leistung des Betäubens, Tötens und des Schlachtens und Zerlegens wie auch das Verpacken, darf jeder anbieten und durchführen. Nur wenn er er gewerblich macht, benötigt er für Betäuben und Töten den Sachkundenachweis.

Es gibt für die Verarbeitung von Lebensmitteln im oder für den eigenen Haushalt keine Hygienevorschriften, weil die EU Verordnung die explizit ausnimmt.

Die Pflicht, eine Fleischbeschau anzumelden und durchführen zu lassen, liegt bei dem, der die Schlachtung veranlaßt und nicht bei dem, der sie durchführt.

Folglich ist es ganz legal, wenn ein Schäfer ein lebendes Lamm verkauft.

Es ist auch erlaubt, wenn er es danach schlachtet. (Macht er das öfter braucht er den Sachkundenachweis, für wenige Male nicht, da reicht die Sachkunde).

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Das Lamm darf ihm nur nicht mehr gehören. Das ist entscheident.
Danke!
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