Mehr Risse aktuell oder nur scheinbar

grauwoller
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Re: Mehr Risse aktuell oder nur scheinbar

Beitrag von grauwoller »

Das Fatale ist, dass gerade die Nutztierhaltung, die für die Artenvielfalt den größten Beitrag leistet, dem wolf geopfert wird.
Und wenn von Edwin und seinesgleichen gebetsmühlenartig weiter behauptet wird, dass Wölfe mit Zäunen beherrschbar seien, dann lässt sich der sachunkundige Politiker dadurch vom Handeln abhalten.
ich kann hier jedenfalls nicht vor dem Wolf schützen, soviel steht fest. Ganzjähriger Weidegang, wobei alle Flächen an den Wald angrenzen, so sieht es hier aus. Da ist schon die Forderung, den stromführenden Untergrabeschutz bewuchsfrei zu halten völlig unmöglich. Zur Zeit muss ich ihn dann auch noch Schnee-frei halten! Mühsam hat man den Waldrand mit einheimischen Gehölzen, oftmals dorniger Natur, ökologisch aufgehübscht, und sich daran erfreut, dass dieses wertvolle Grün in die Zäune hineingewachsen ist, von den Schafzähnen in Schach gehalten und diesen als Nahrungsergänzung dienend. soll ich das jetzt etwa alles absäbeln, damit mein Wolfschutzzaun funktioniert? Eigentlich müsste die Weidetierhaltung unter europäischen Artenschutz gestellt werden, aber unsereiner hat wohl keine Lobby...

Christoph
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Insane
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Re: Mehr Risse aktuell oder nur scheinbar

Beitrag von Insane »

Edwin hat geschrieben: Fr 19. Feb 2021, 08:05
Henry hat geschrieben: Do 18. Feb 2021, 21:34
Edwin hat geschrieben: Do 18. Feb 2021, 20:18

Sehr gut! Schafhaltung = Herdenschutz :)
Herdenschutz = Ausschalten der Gefahrenquelle

permanente Kontolle, Pflege und Wartung sowie dauerhafter Betrieb der Anlagen sind selbstredend
smallfarmer hat geschrieben: Do 18. Feb 2021, 20:48 Edwin , dann beschreibe doch mal effektiver Herdenschutz in der Kleinschafhaltung
Bitte mal Butter bei die Fische, nicht nur so plumbes Rumgeschreibsel


Fördermittel bei deinem zuständigen Amt beantragen und dich sachkompetent beraten lassen. Dran bleiben, nachhaken wenn Sachen einem spanisch vorkommen. Habe bereits oft von Maßnahmen gehört, die so nicht gestimmt haben oder falsch verstanden waren.
In Ferndiagnose kann ich dir keine konkreten Tips geben, aber hier im Forum ist bereits sehr viel gutes auch über den Schutz von Kleinherden gesagt. Grundsätzlich hilft jede Maßnahme für den Moment ein wenig weiter, das gilt natürlich nicht in Wolfsgebieten. Der beste Schutz ist nach wie vor ordentlich Strom mit guten Anlagen und Material.
Der beste Ansprechpartner hier im Forum ist Manfred.


Der beste Schutz ist: kein Wolf!
Alles andere ist Schwurbel und höchstens eine "Lösung" auf Zeit.
Das ist kein Heu in meinen Haaren - das ist Schäferglitzer :?:
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Re: Mehr Risse aktuell oder nur scheinbar

Beitrag von smallfarmer »

fao Edwin, meine beiden Vorredner haben dir ausführlich auf deine Empfehlungen geantwortet, dem ich nicht viel beifügen will.
Einfach mal über den Tellerrand schauen wie es Länder mit deutlich kleineren Wolfspopulationen halten. Ob es da auch heilige Wölfe gibt?
Vielleicht würde es helfen Wolfskuschler mal für ein paar Monate in die Arbeitsabläufe in Hüteschäfereien einzuladen. um praktischen Zaunbau kennenzulernen und auch ggf halbtote und zerfetzte Schafe einzusammeln.
grauwoller
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Re: Mehr Risse aktuell oder nur scheinbar

Beitrag von grauwoller »

Es geht auch nicht nur um diejenigen, die momentan Weidetiere halten, sondern noch viel mehr um junge Menschen, junge Familien, die mit der Absicht aufs Land ziehen, um auch ein paar Tiere auf ihrer Wiese weiden zu sehen. Wenn solche Absichten aus der berechtigten Angst vor den Wölfen und den bürokratischen Hürden dann unterbleiben, ist das ein gesellschaftlicher Schaden. Mir tuen Kinder leid, denen die Möglichkeit genommen wird, mit Weidetieren, Geburten von Kälbern oder Lämmern großzuwerden.Es wird ihnen eine wichtige Prägung vorenthalten. Oder es kommt der Gau, dass sie mit ansehen müssen, dass ihre ihnen ans Herz gewachsenen Tiere, mit aufgerissener Bauchdecke und herausquellenden Därmen tot, oder annähernd tot, auf der Wiese liegen - schöne Prägung!

Christoph
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Re: Mehr Risse aktuell oder nur scheinbar

Beitrag von Steffi »

grauwoller hat geschrieben: Fr 19. Feb 2021, 10:41 Es geht auch nicht nur um diejenigen, die momentan Weidetiere halten, sondern noch viel mehr um junge Menschen, junge Familien, die mit der Absicht aufs Land ziehen, um auch ein paar Tiere auf ihrer Wiese weiden zu sehen. Wenn solche Absichten aus der berechtigten Angst vor den Wölfen und den bürokratischen Hürden dann unterbleiben, ist das ein gesellschaftlicher Schaden. Mir tuen Kinder leid, denen die Möglichkeit genommen wird, mit Weidetieren, Geburten von Kälbern oder Lämmern großzuwerden.Es wird ihnen eine wichtige Prägung vorenthalten. Oder es kommt der Gau, dass sie mit ansehen müssen, dass ihre ihnen ans Herz gewachsenen Tiere, mit aufgerissener Bauchdecke und herausquellenden Därmen tot, oder annähernd tot, auf der Wiese liegen - schöne Prägung!

Christoph
Das ist Stufe 1. Einen Schritt weiter ist dann auch kein unbekümmertes Spielen, joggen und sonstige Freizeiterholung im und am Wald mehr möglich, weil wir den Wolf geradezu dazu erziehen, im Menschen keine Gefahr, sondern Beute oder zumindest einen ungewünschten Eindringling zu sehen. Vom Fiffi mal ganz abgesehen. Was soll Wolfi denn auch machen, wenn die Weidetiere verschwinden, das Wild immer weniger und die Nahrungskonkurrenz immer mehr wird? Man bekommt erzählt, daß sich der Bestand dann von selbst reguliert. Daß derartige Regulierungen aber nicht von jetzt auf gleich passieren, sondern sich über einen längeren Zeitraum erstrecken, die dann mit unschönen Dingen einhergehen, wird natürlich nicht erwähnt. Da bin ich gespannt, wie die NABUs reagieren, wenn haufenweise die armen Wolfswelpen räudig zu verhungern drohen.
Der Wolf ist NICHT vom Aussterben bedroht, nicht mal gefährdet, sondern fast weltweit eine sehr erfolgreiche Spezies. so ein Gewese wird in Deutschland/EU nur gemacht, weil er auch eine ideale Gelddruckmaschine ist. Leider zieht sich die politische Unfähigkeit, größere Zusammenhänge zu erkennen und gestaltend zu regieren, mittlerweile durch alle Bereiche.

LG
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Re: Mehr Risse aktuell oder nur scheinbar

Beitrag von Schnuckenlady »

Stimme eich ja zu, Fehlprägungen, zu viele Wölfe etc, stimmt alles. Samthandschuhe sind hier fehl am platz.

Allerdings :
Ein Kind, das nur heile Welt vorgespielt bekommt, wird groß und wird dann ins kalte Wasser geschmissen.
Klar, ein totes "entstelltes" und zestückeltes Schaf auf der weide zu finden, ist traurig und kann verstörend sein. Aber ein Kind, dass diese Realität nicht gelernt hat, geht hoffnungslos in der realen Welt von "Ä***en* ziemlich schnell unter.
Ich sage nur: Zoo + Giraffe + Löwe + Fütterung....

Eine riesen Welle...wie es aber wirklich läuft, wie Tiere in Schlachthöfen geschlachtet werden oder woher das Dosenfutter gemacht wird, oder die Wurst auf dem Brot entsteht, will keiner wissen...
https://www.selfandhandmade.de

Fehler sind dafür da, um draus zu lernen!
grauwoller
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Re: Mehr Risse aktuell oder nur scheinbar

Beitrag von grauwoller »

....also, um Schnuckenlady´s Hinweis zuendezudenken: lasst uns die Kinder nicht zur Geburt der Lämmer wecken, sondern dann, wenn gerade unsere Schafe gerissen werden. - Dann hats ein Ende mit der heilen Welt, und unsere Kinder kommen viel besser im Leben klar!

Christoph
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shorty
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Re: Mehr Risse aktuell oder nur scheinbar

Beitrag von shorty »

Glaub es ist eher die Grundeinstellung die da passen muss.
Wenn ein Zurechtkommen in der Welt davon abhängig wäre, würd das bei mir und ganz vielen anderen auch mau aussehen, denke aber bin dennoch ganz gut geraten :-))))))))))
Ich bin übrigens durchaus landwirtschaftsnah aufgewachsen, sehr dörflich...

ach ja ist eher OT, wollts nur anmerken :-))
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Re: Mehr Risse aktuell oder nur scheinbar

Beitrag von IsiAriane »

Steffi hat geschrieben: Fr 19. Feb 2021, 11:09
grauwoller hat geschrieben: Fr 19. Feb 2021, 10:41 Es geht auch nicht nur um diejenigen, die momentan Weidetiere halten, sondern noch viel mehr um junge Menschen, junge Familien, die mit der Absicht aufs Land ziehen, um auch ein paar Tiere auf ihrer Wiese weiden zu sehen. Wenn solche Absichten aus der berechtigten Angst vor den Wölfen und den bürokratischen Hürden dann unterbleiben, ist das ein gesellschaftlicher Schaden. Mir tuen Kinder leid, denen die Möglichkeit genommen wird, mit Weidetieren, Geburten von Kälbern oder Lämmern großzuwerden.Es wird ihnen eine wichtige Prägung vorenthalten. Oder es kommt der Gau, dass sie mit ansehen müssen, dass ihre ihnen ans Herz gewachsenen Tiere, mit aufgerissener Bauchdecke und herausquellenden Därmen tot, oder annähernd tot, auf der Wiese liegen - schöne Prägung!

Christoph
Das ist Stufe 1. Einen Schritt weiter ist dann auch kein unbekümmertes Spielen, joggen und sonstige Freizeiterholung im und am Wald mehr möglich, weil wir den Wolf geradezu dazu erziehen, im Menschen keine Gefahr, sondern Beute oder zumindest einen ungewünschten Eindringling zu sehen. Vom Fiffi mal ganz abgesehen. Was soll Wolfi denn auch machen, wenn die Weidetiere verschwinden, das Wild immer weniger und die Nahrungskonkurrenz immer mehr wird? Man bekommt erzählt, daß sich der Bestand dann von selbst reguliert. Daß derartige Regulierungen aber nicht von jetzt auf gleich passieren, sondern sich über einen längeren Zeitraum erstrecken, die dann mit unschönen Dingen einhergehen, wird natürlich nicht erwähnt. Da bin ich gespannt, wie die NABUs reagieren, wenn haufenweise die armen Wolfswelpen räudig zu verhungern drohen.
Der Wolf ist NICHT vom Aussterben bedroht, nicht mal gefährdet, sondern fast weltweit eine sehr erfolgreiche Spezies. so ein Gewese wird in Deutschland/EU nur gemacht, weil er auch eine ideale Gelddruckmaschine ist. Leider zieht sich die politische Unfähigkeit, größere Zusammenhänge zu erkennen und gestaltend zu regieren, mittlerweile durch alle Bereiche.

LG
Steffi
Auch ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Zaun wird theoretisch gefördert und auch Risse werden theoretisch beglichen. Aber in der Praxis sieht es leider ganz anders aus. Und ich persönlich wäre echt traurig und geschockt, wenn eines meiner Tiere von Wölfen getötet oder schwer verletzt werden würde.
Und eine weitere Gefahr geht von Wolf und Nutztieren aus, die hier noch nicht angesprochen wurde. Wenn Weidetiere aus Panik vor dem Wolf ausreißen und schwere Unfälle (teils mit tödlichen Ausgang für Menschen) verursachen. Meine Isländer sind vor einigen Jahren mal aus der Koppel ausgebrochen, weil auf der Nebenkoppel Wölfe SChafe gerissen haben. Es glücklicherweise zu keinem Unfall durch die Ponys gekommen. Nun wohne ich hier sehr sehr ländlich und es gibt praktisch kein Verkehrsaufkommen. Aber ich habe vor knapp 30 Jahren miterleben müssen, was passieren kann, wenn Ponys aus Panik auf eine Bundesstraße laufen. Es war im August 1991 abends gegen 22 Uhr. Es gab tote Ponys, tote MEnschen, total verstörte KInder (denen die Ponys gehörten) und ich war mittendrin. Das sind Bilder, die ich nie vergessen werde und auch nie wieder erleben möchte.

Und das Wölfe sich durch geeignete Zäune von Vieh fernhalten lassen, das ist nicht wahr. Bei mir in der Nähe gibt es fast täglich Beispiele, das es nicht so ist. Ich wohne im Amt Neuhaus, wer Lust hat kann ja mal im Internet schauen unter: Wölfe Amt Neuhaus.https://www.svz.de/lokales/hagenower-kr ... 32882.html

https://www.svz.de/lokales/hagenower-kr ... 28582.html


So könnte ich hier seitenweise Links kopieren. Und wir sehen hier auch regelmäßig Wölfe, von wegen scheu..... Letztes Jahr um diese Zeit habe ich jeden MOrgen einen Wolf auf der Fahrradtour mit den Hunden gesehen. Erst dachte ich es wäre ein sehr großer SChäferhund, aber dann sah ich das Tier vormittags gegen halb elf direkt unter dem Ortsschild. Da wußte ich, es ist Wolf. Und mitten in Neuhaus, gegenüber vom SChulhof wurde tagsüber ein Wolf gefilmt. Der stand da seelenruhig direkt an der Straße und störte sich weder an vorbeifahrenden Autos noch an den Menschen die ihn filmten und sich unterhielten oder an dem bellenden HUnd gegenüber im Garten. Nach einigen Minuten trollte sich der Wolf in das Wäldchen und trabte Richtung Kindergarten, der dort in ca. 300 Metern liegt.

Wir sind hier vor 27 Jahren her gezogen, extra sehr ländlich, damit unsere Kinder mit Tieren aufwachsen können und ich meine Robustponys halten und züchten kann. Glücklicherweise hat der Wolf bisher kein Tier bei mir gerissen. Meine Kinder hatten hier eine wunderschöne Kindheit mit Hunden, Ponys, Schafen, Ziegen...... Aber von der Idylle ist hier nicht mehr viel übrig. Meine Ponys gehenn seit Jahren nicht mehr auf Koppel wegen dem Wolf. Wie gesagt ich habe eine Höllenangst, das mal ein Pony durch den Wolf so gejagt wird, das es ins Auto läuft. Ist mir leider vor gut 10 Jahren genauso passiert. Die tragende Mini-Palomino-Stute meiner großen Tochter ist von einem Auto tödlich verletzt worden, als die Herde durch Wölfe auf der Koppel in Panik versetzt wurden. Das war sehr unschön, aber immer noch besser wie ein zerfetztes Pony auf der Koppel. Aber meine Tochter ist noch heute untröstlich, das ihre "Barbie" getötet wurde.

Keine 10 km Luftlinie entfernt von uns, ist ein ehemaliger Truppenübungsplatz . Laut der Anwohner dort gab es dort schon immer Wölfe, auch zu DDR Zeit. ABer das hier regelmäßig Tierrisse zu verzeichnen sind, das ist erst seit ca. 5 Jahren so. Und es werden immer mehr Wölfe, die immer weniger SCheu haben und mittlerweile auch tagsüber mitten in den Dörfern SChafe reißen. Und auch 2 jährige WEidbullen sind schon gerissen worden.

Ich wohne hier wunderschön, es gibt ein Arche-Projekt. Wir hatten hier Auerochsen Rückzüchtungen und Konik-Ponys auf riesigen Koppeln entlang der Sude und der Elbe. Viele Menschen haben sich am Arche-Projekt beteiligt, haben vom Aussterben bedrohte Tierrassen gezüchtet und dort viel LIebe (und Geld) in das HObby gesteckt. Auch ich war jahrelang dabei. Habe rauhwollige pommersche Landschafe gezüchtet, seltene Geflügelrassen, Kaninchen..... Aber irgendwann habe ich aufgegeben. Und viele andere Mitstreiter auch.

Mein Mann geht zu Jagd, auch ich bin viele Jahre als Treiber und HUndeführer mit gegangen. Aber seitdem der Wolf da ist und inzwischen auf HUnde los geht, da traue ich mich nicht mehr meine HUnde ein zusetzten. Es kommen immer öfter Jagdeinladungen mit der Bitte den Hunden geeignete Westen anzuziehen, da Wölfe vorkommen, die Hunde angreifen. Und wenn die Hunde SChutz bei ihren HUndeführern suchen, dann werden auch die Menschen angegriffen. Und das nicht nur bei der Jagd. Eine Bekannte von mir wohnt in der Lüneburger Heide, da kommt ein Wolfsrudel sehr nah an die Menschen, die mit HUnden spazieren gehen und bedrohen die HUnde (und somit auch die Menschen). Die Wölfe kommen bis auf 10 Meter ran, das ist nicht lustig. Und das geht auch nicht. DAs geht irgendwann schief und es wird ein Mensch angegriffen. Auch wenn Leute ihre Schafe gegen Wölfe verteidigen, ist ja schon vorgekommen, gehen die Wölfe nicht weg, sondern sind echt dreist.

Nun ist es ein sehr langer Text geworden und es hat auch nicht alles mit Wolfsrissen direkt zu tun. Aber bei mir in der Gegend kann es wohl nicht mehr viel schlimmer werden mit den Wölfen. Wir hatten vorletztes Jahr 10 Risse in 24 STunden an 4 verschiedenen STtellen. Da wurden tagsüber bei mir im Dorf z .b. 4 SChafe im Garten getötet.

Ariane
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Re: Mehr Risse aktuell oder nur scheinbar

Beitrag von grauwoller »

die heile Welt wird uns doch von denen vorgegaukelt, die, teilweise entgegen besseren Wissens, behaupten, eine friedliche Koexistens vonSchaf und Wolf wäre möglich. Letztens in der Buchhandlung ein Kinderbuch zum Thema "Wölfe" gesichtet. Ein Wolf auf der Nahrungssuche trottet an einem "wolfsicheren Schafzaun" entlang. Es kommt zur Begegnung von Wolf und Schaf. Schaf und Wolf schauen sich mit gütiger Miene in die Augen, beide nah am Zaun.Schlussfolgerung im Buch: der Wolf erkennt, dass die Schafe sicher eingezäunt sind, und trottet friedlich weiter, um sich wo anders nach Nahrung umzuschauen....Kein Wort von der Panik, die bei den Schafen naturgemäß ausbricht, kein wort von den kreativen Fähigkeiten, die der Wolf gerne zum Einsatz bringt - ich übrigens auch - um an etwas sehr leckeres ranzukommen. Das ist nicht nur eine Unverschämtheit an sich, solch ein Buch Kindern anzubieten, es ist auch ein schönes Beispiel für die Art von heiler Welt, vor der ich große Angst habe, dass sie in den Kinderhirnen hängenbleibt,

Christoph
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