Hybridisierung bei deutschen Wölfen?

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Henry
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Re: Hybridisierung bei deutschen Wölfen?

Beitrag von Henry »

Ilse, ich sags wie‘s iss: ich bin raus. :duck:
Henry
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Heumann
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Re: Hybridisierung bei deutschen Wölfen?

Beitrag von Heumann »

Ich sehe leider auch keinen Sinn mehr, weiter zu schreiben. Das ist eine merkwürdige Diskussionskultur. Sind wir hier im Sozialpädagogen-Forum? Auf konkrete Dinge gehe ich gerne ein, aber dieses inhaltsleere Palaver bringt uns nicht weiter.
Ilse
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Re: Hybridisierung bei deutschen Wölfen?

Beitrag von Ilse »

Na, da habe ich ja was angerichtet! Tut mir leid!

Also: ich habe von euch viel gelernt, was ich vorher nicht wußte. Ich denke jetzt anders über das Thema. Dinge, wie Christoph sie berichtet, zerreißen mir das Herz. Danke.

Ilse
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Insane
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Re: Hybridisierung bei deutschen Wölfen?

Beitrag von Insane »

Ich glaube Schäfer und Weidetierhalter allgemein sind das alles einfach zu Recht leid! Wir sollen einen Auftrag erfüllen, die Kulturlandschaft erhalten und verbinden das mit der artgerechtesten Tierhaltung und müssen uns dann alle Nasen lang anhören, dass wir:
- unsere Tiere "einfach" besser schützen sollen
- uns wegen der paar Schafe nicht so haben sollten
- die einzigen der Welt sind, die es nicht hinbekommen
- eben nicht mehr auf der faulen Haut liegen können
- die Tiere doch auch nur umbringen würden...

Gestern hat mir jemand geschrieben, dass er die toten Tiere nicht mehr sehen will in den Medien. Er lebe in der Stadt und ihn ginge das alles nichts an, wenn wir in diesem reichen Land nicht in der Lage wären mit den paar Wölfen umzugehen...

Ich habe auf den Scheiss auch keinen Bock mehr. Ich habe für jeden, der 3S umsetzt Verständnis.
Das ist kein Heu in meinen Haaren - das ist Schäferglitzer :?:
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LuckyLucy
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Re: Hybridisierung bei deutschen Wölfen?

Beitrag von LuckyLucy »

Ilse hat geschrieben: Ich habe keine Herde, hätte ich aber eine und könnte meine Ideen verwirklichen, gäbe es wahrscheinlich eben _keine_ Zäune in Wolfsgebiet. Ich wollte meine Tiere nicht auf dem Tablett servieren. Allerdings hätte ich Herdenschützer auf Patrouille. Auch nicht eingezäunt.



Könntest Du Deine o.g. Ideen bitte konkretisieren?
Klingt für mich in unserer dicht besiedelten Kulturlandschaft ein wenig nach dem Traum ewiger Weite und Natur



Edit: Nachdem ich mich durch diesen Thread gelesen habe, sehe auch ich keinen Sinn mehr, in die Diskussion weiter einzusteigen. Auch wenn es notwendig ist, offensichtlich naturferne Menschen zu überzeugen - mir fehlt der Nerv, für jeden neu aufpoppenden Wolfsfreund das selbe herunterzubeten.
LuckyLucy, schaffiebrig
Ilse
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Re: Hybridisierung bei deutschen Wölfen?

Beitrag von Ilse »

Um der Sache einen versöhnlichen Abschluß zu geben - nehmen wir doch einfach an, ich könne mich nicht deutlich ausdrücken. Unter diesen Umständen möchte ich euch nicht länger aufhalten. Schließlich machen wir das hier alle in unserer Freizeit und es gibt noch so viele andere interessante Dinge rund ums Schaf und seine Haltung, daß wir das unerquickliche Thema getrost lassen können.

Ilse
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Henry
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Re: Hybridisierung bei deutschen Wölfen?

Beitrag von Henry »

Du magst es lassen können. Ich hab ihn hier, den Wolf, in meiner Arbeits- und in meiner Freizeit. Er ist nicht weg, bloß weil ich mich anderen drängenden Problemen zuwende oder Feierabend mache.
Henry
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Edwin
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Re: Hybridisierung bei deutschen Wölfen?

Beitrag von Edwin »

Siehste, ich hab´s doch gesagt, es bringt nichts...
Nur ein kurzer Ansatz von Christoph ist interessant, "wie verändert der Wolf unsere Landschaft..."
Falsch, der Wolf (oder sein Einfluss)verändert Landschaft überhaupt nicht. Er nutzt das, was wir voller Selbsarroganz "Kulturlandschaft" nennen, Land, welches wir als Menschen uns zu eigen gemacht haben, mit allen schönen und zunehmend schon weit vor Eintreffen der Wölfe unschönen Facetten. Durch die Wölfe werden die unschönen Dinge weiter ausgebaut werden müssen (wolfsabweisende Zäunung) wenn wir Landschaft weiter als Kulturlandschaft nutzen wollen.
Wölfe haben keinen, allenfalls punktuell geringen Einfluss auf Landschaft, dazu ist ihr Wirkungsbereich viel zu großflächig angelegt.
Ansonsten wirken und funktionieren Wölfe im Rad der Natur so wie auch alle anderen Organismen, vom Menschen abgesehen...

Grüße
grauwoller
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Re: Hybridisierung bei deutschen Wölfen?

Beitrag von grauwoller »

Edwin, dass der Wolf direkt an der Landschaft nichts ändert, das wird wohl so sein, aber indirekt eine ganze Menge!
Komme gerade zurück aus dem Frankenland, liess unterwegs, wie immer, meine Blicke schweifen - Unterfranken - Bayrische Rhön mit Blick auf den Thüringer Wald - Hessische Rhön - Kellerwald - Reinhardswald - Solling und Weserbergland...
Allesamt traumhafte Landschaften, die Wald-dominiert sind, die aber dadurch ihre Artenvielfalt erlangen, dass Menschen sie bewirtschaften, dass Weidevieh hier grast, und dass ein artenreiches Miteinander entstanden ist, in dem waldgebiete durch Hecken verbunden werden, die Weideflächen umsäumen. Das ist die Kulturlandschaft, so wie ich sie haben will, die aber nur möglich ist, wenn Wiederkäuer hier unbehelligt ihren wertvollen Dienst tun können, und diese Kleinstrukturen erhalten. Ich bin auf jeden Fall auch ein Fan des Waldes, aber im Gegensatz zu einer extensiven Beweidung von nicht flurbereinigten Gebieten, kann der Wald in puncto Biodiversität im Vergleich in keinster Weise standhalten. Und das, mein lieber Edwin, ist eigentlich noch viel tragischer als die vielen toten Schafe, Rinder, Ziegen und sonstewas.
Mir ist nicht ganz klar, wie du dir die Nutzung der Landschaft vorstellst, aber dass was ich heute unterwegs gesehen habe, und was ich täglich hier vor meiner Nase habe, dass will ich so erhalten wissen, wie es ist. Die Verbesserungsvorschläge die ich da gegebenenfalls noch hätte, wären in jedem Fall ohne Wolf besser umsetzbar,

Christoph
Manfred
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Re: Hybridisierung bei deutschen Wölfen?

Beitrag von Manfred »

Edwin, du solltest dir evtl. mal ein paar Gedenken über die Bedeutung von Dynamik und Störung für die Biodiversität machen und darüber, wofür die Evolution den Menschen geschaffen hat.
Der Mensch ist die potenteste Art in Sachen Generierung von Störung und damit Dynamik überhaupt. Und damit extrem wichtig für die Biodiversität.

Dieses idiotische Dogma, der Mensch müsse aus der Natur entfernt werden, und diese zu schützen, dieses Dogma, das von diversen Organistionen propagiert und von vielen Menschen leichtfertig geglaubt wird, richtet so unfassbar viel Schaden an.
Daraus resultiert dann das massive Artensterben, dass wir in fast allen "Schutzgebieten" in D beobachten, wenn der erste Rausch von Biodiversität nach der Stilllegung verblüht ist. Siehe auch die Zahlen aus Krefeld, die das sehr unschön belegen.
Es gibt ja zum Glück inzwischen einige wenige renomierte Naturschützer, wie Prof. Reichholf, die den schlechten Zustand und die Auswahl unserer Schutzgebiete kritisieren.
Aber die Masse der der Prozessschutz-Gläubigen hängt leider immer noch den calvinistischen Dogmen (Der Mensch ist grundsätzlich mit Sünde beladen und deshalb ein Störfaktor in Gottes ansonsten perfekter Schöpfung) John Muirs nach, obwohl diese fachlich sie Jahrzehnten überholt und von der Praxis umfangreich wiederlegt sind, und macht sich so selbst zum Teil des Problems, statt endlich Teil der Lösung zu werden.

Der Mensch richtet nur dort Schaden für die Biodiversität an, wo er mehr Monotonie schafft, als er Diversität erzeugt.
Deshalb kann die vernünftige Lösung nach heutigem Wissensstand nur sein, das Wirken des Menschen wieder ins Gleichgewicht zu bringen, und nicht, denn Menschen auszusperren. Sperre ich den Menschen aus, dann hacke ich der Natur, die schon ihre Arme verloren hat, auch noch die Beine ab und sage zu ihr: Mach mal, du kriegst das schon hin. Natürlich kriegt sie dann irgendwas hin. Aber es fehlt ihr halt alles, was sie in vielen 100.000 Jahren geschaffen hat, und was wir ihr jetzt vorenthalten, inkl. uns selbst.
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