Shepherdsmate Behandlungsstand

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PrinzB
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Shepherdsmate Behandlungsstand

Beitrag von PrinzB »

Hallo zusammen,

nach langem Überlegen haben wir uns Ende letzten Jahres einen Behandlungsstand von Shepherdsmate gekauft.

https://www.youtube.com/watch?v=R6J6nAy6aMs
https://www.youtube.com/watch?v=OnFzBAQ87-4

Außerdem haben wir noch 15 Gatter mit ca. 2,45 m und 2 Gatter mit ca. 1,5 m mitbestellt. Diese Gatter sind die selben wie beim Fußbad. Sie sind aus verzinktem Stahlrohr, robust und doch relativ leicht und gut zu händeln. Alle Gatter passen mit auf den Behandlungsstand (Anhänger).

Kauf, Transport und Probleme:
Der Kauf selbst verlief problemlos und auch der Transport ging zügig. Der Behandlungsstand wurde an einem Mittwoch bestellt, am Freitag verladen und war am Montag bei mir. Zum Abladen mussten wir uns aber erst einen Gabelstapler besorgen, da der LKW keinen dran hatte. Ein Problem gab es jedoch. Und zwar hat die Bank, wegen Verdachtes auf Geldwäsche meine Überweisung gestoppt und mein Konto eingefroren. Der Grund war zum einen das der Betrag höher war als meine üblichen Überweisungen und zum anderen das das Geld nach Irland ging. Dort sitzen wohl etliche entsprechende Firmen. Ehe das Geld beim Empfänger war hat es fast eine Woche gedauert (ein Tag nach Lieferung).

Veränderungen gegenüber der ersten Version:
Im Vergleich zum ersten Video wurden ein paar Dinge verändert. Wie im zweiten Video zu sehen, gibt es jetzt zusätzlich eine Klemmeinrichtung und eine Klappe zum Rausnehmen der Schafe aus dem Stand. Wegen der höheren Klemmwirkung ist die Rückwand jetzt nicht mehr nur aus Stahlblech sondern sie wurde mit einem profilieren Gummibelag versehen. Da wir die beiden Erweiterungen nicht benötigen, werde ich wahrscheinlich den Gummi wieder entfernen oder ein Stahlblech drüber schrauben. Dieses bremst die Schafe beim Durchlaufen nicht so sehr wie der Gummibelag. Die Rampe ist in der neuen Version klappbar, steht also bei der Fahrt nicht so hoch. Eine weitere Neuerung ist die Hydraulikpumpe die anstelle der Seilwinde das Aufbocken und Ablassen des Gerätes übernimmt. Die Achse wird mit einem Bolzen gesichert.

Eigene Änderungen:
Der Bügel zum Öffnen der hinteren Tür per Fuß was bei uns etwas niedrig, man kommt mit richtigen Arbeitsschuhen (Stahlkappe) kaum darunter (mit normalen Gummistiefeln sollte es aber gehen). Ich habe daher ein dünnes Seil daran befestigt, es durch den Sicherungskarabiner für die Rampe geführt und dann das andere Ende in den Haken des Falltorseiles eingehängt. Das finde ich sogar noch etwas bequemer als die Tür mit dem Fuß zu öffnen.

Aufbau (siehe 1. Video):
Aufgrund verschiedener Umstände konnten wir des Gerät leider erst gestern das erste Mal aufbauen und ausprobieren. Der Stand selbst ist bei Lieferung bereits fix und fertig montiert. Lediglich die Rampe muss noch ausgeklappt, die digitale Waage (Computer-Aufladen nicht vergessen) angestöpselt und befestigt sowie sämmtliche Gatter, Fußbad, usw. abgenommen und aufgestellt werden. Verbunden sind die Gatter mit Stäben zum Einstecken. Der ganze Aufbau dauert selbst beim ersten Mal nicht sehr lange. Das Absenken geschieht mittels einer kleinen Sternschraube an der Hydraulikpumpe. Zuvor muss jedoch der Sicherungsbolzen an der Achse rausgezogen werden. Einige Teile haben Klappsplinte oder Karabiner als Sicherungen (z.B. Rollover, Rampe und rechte Tür), die vor Gebrauch entfernt werden müssen. Damit sie nicht verloren gehen sind sie mit kleinen Ketten am Rahmen befestigt. Das Ganze macht einen robusten und wertigen Eindruck

Erste Erfahrungen:
Wir haben dann gestern endlich die Klauen geschnitten und die Ohrmarken eingezogen. Ich muss sagen es hat alles ganz wunderbar geklappt und es war für uns und die Schafe weit angenehmer als sonst. Die Schafe mussten wir zwar immer erst überreden damit sie in den eigentlichen Stand liefen (d.h. etwas anschieben) aber fürs erste Mal waren wir ganz zufrieden. Ich hoffe mit der Zeit klappt das noch etwas besser. Das Problem ist das solche kleineren Schafe es noch gut hinbekommen sich in der Rampe umzudrehen, da helfen auch die höhenverstellbaren "Rückschlagklappen" nicht. Bei größeren Fleischschafrassen sollte das aber gut funktionieren.

Auch wenn Kamerunschafe bzw. Kamerun-Wiltshirehorn-Kreuzungen etwas kleiner und lebhafter sind als große Fleischschafrassen, ließen die sich doch relativ gut fixieren. Zur Not wurde mit der Hand kurz gegengehalten bis das Schaf wieder still lag. Bei kleineren Tieren/Lämmern sollte man beim Drüberbeugen (vor dem Rausklappen) ein oder besser zwei Beine (v. + h.) mit packen damit sie richtig auf dem Rücken zu liegen kommen, bei den großen geht das auch so. Man sollte gerade bei zappligen und kleineren Rassen darauf achten das sie in der Plane möglichst weit hinten liegen, damit sie nicht die Beine zwischen Rahmen und Plane durchstecken können. Aus diesem Grund werden wir die Plane auch zusätzlich am linken Rand befestigen.

Fazit:
Wir bereuen den Kauf nicht auch wenn das Ganze nicht für einen Apfel und ein Ei zu haben war. Rein wirtschaftlich betrachtet rechnet es sich bei unserer Hobbyhaltung zwar nicht aber ich betrachte es als wesentliche Arbeitserleichterung und langfristige Investition.
Die Arbeit geht bequemer und schneller von statten als wenn man jedes Schaf einzeln fängt, hinsetzt und schneidet. Mit größeren und ruhigeren Rassen geht das Arbeiten an diesem Gerät wahrscheinlich noch besser.

Gruß Marcus
Fröschchen
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Re: Shepherdsmate Behandlungsstand

Beitrag von Fröschchen »

Lieber Marcus,

ich freu mich mit Euch! Sieht ja auch echt prof. aus. (Was mich nur wundert, daß der Bügeltritt so niedrig ist. Haben die Briten denn so viel schmalere Schühchen??)
Wie auch immer, jede Neu-Investition die nicht nur Mittelmaß sondern super ist erfreut einen doch!
Und letztlich: Wieviele Leuts gebe Geld aus für Dinge, wo sich manch einer fragt wozu? Jeder mit Hobby hat seinen Spleen. Und die Schafigen halt einen ganz speziellen...

Ich habe mir jetzt einen kleinen IFOR-Schafanhänger gekauft, da "bunte Kiste" nur Interimslösung war und jetzt anderen Zwecken dient und ein Pferdehänger unzweckmäßig ist. Zusätzlich noch eine 2. Querabtrennung, damit man 3 Abteile herstellen kann. Bin jetzt am Schauen, was ich für eine geeignete "Auto-Garage", also Hülle besorge.

Freue mich auch schon riesig, wenn Peter E. nächste Woche mit dem Hänger überführend herkommt. Kriegt natürlich lecker Abendessen (sein Benzingeld natürlich auch) Abend wird wieder lang, aber endlich wieder im Leben nach der Nachlaß-Abwicklung meines Vaters!

Habe übrigens Herrn Kontzog kontaktiert wg. neuem WHO-Bock zum Herbst nebst 2 Auen dazu, passend zu unseren jetzigen. Meinte, daß er mir was passendes zusammenstellen kann. :huepf: Könnte mir vorstellen, dann vorab bei euch (mit Imbiss??) aufzuschlagen, und Reinhard hält hier Stellung.

Bis vor 2 Wochen hatten wir noch 2 Hähne aus den Oktober-Küklingern, die aber die Hälfte aller Hühner auf Nachbargrundstücke verführten. Haben sich dadurch selbst ins Frikassee eingebucht, zudem die alle gescheucht hatten. (Nur haben sich aber einige Hennen die Wege ins Umland gemerkt. Wir haben hier fast überall Sichtachsen und da fällt es auf, wenn der spezielle Wander-Trupp weg ist... Kennen jetzt aber die Rückhalte. Und wenns trödelt und Zeit zum Heimkommen verpeilt wird, muß die halt einer von uns zurückscheuchen. Nerv, aber ist momentan so.)

Grüßchen, Angelika.
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muß man vor allem ein Schaf sein. (Albert Einstein)
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Re: Shepherdsmate Behandlungsstand

Beitrag von schafbauer »

Darf man fragen was der Stand gekostet hat....wenn die bank schon so sensibel reagiert.
Ein gut durchdachtes Gerät. Toll.

Ich hab nur mal Anpfiff bekommen weil ich einen Freund Geld überwiesen habe mit dem Text... illegale Machenschaften. So schreibt natürlich nur ein Terrorist
"Nur was man gerne macht, macht man auch gut." :schaf2:
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PrinzB
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Re: Shepherdsmate Behandlungsstand

Beitrag von PrinzB »

schafbauer hat geschrieben: Sa 25. Jan 2020, 08:02 Darf man fragen was der Stand gekostet hat
Kein Problem, das ist kein Geheimnis.
Insgesamt habe ich ca. 8622 € bezahlt. Hier noch mal etwas aufgedröselt:

- Behandlungsstand (so wie im 1. Video aber als neue Version) - ca. 6826 €
- 15 Gatter (ca. 2,45 m) - ca. 738 €
- 2 Gatter (ca. 1,50 m) - ca. 74 €
- Transport - ca. 984 €

Wie gesagt, nicht ganz günstig. Die MwSt. liegt in Irland ja sogar bei 23 % und ist in den o.g. Preisen enthalten.
Im Vorfeld habe ich mir viele "Geräte" angeschaut (leider nur im Internet) und verglichen. Der Shepherdsmate war das jenige, welches meinen Anforderung am Besten entsprach:

- mobil mit Auto (wir erledigen diese Arbeiten nur auf der Weide)
- einfaches Fangen
- bequemes Arbeiten (Klauenschneiden, etc.)
- Ablagemöglichkeit
- Waage
- Sortiermöglichkeit
- eine gewisse Anzahl Gatter sollte mit transportiert werden können


Gruß Marcus
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Re: Shepherdsmate Behandlungsstand

Beitrag von schafbauer »

Danke für die Info.

Die halten sich alle bei den Preisen ran....ein absoluter Wahnsinn. Find ich schon sehr frech
"Nur was man gerne macht, macht man auch gut." :schaf2:
smallfarmer
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Re: Shepherdsmate Behandlungsstand

Beitrag von smallfarmer »

Beabsichtigt man im Ausland grössere Investitionskäufe zu tätigen , ist vorab die Einholung einer Umsatzsteuer Identnummer immer recht hilfreich.Mit dieser Nummer berechnet der Verkäufer keine landesübliche Mwst.
In deinem Fall ungefähr 2000 Euro.
Ich hab mir die Filmchen nicht ganz angeschaut, gehe aber davon aus , das du den Stand mit digitaler Wiegeeinrichtung gekauft hast. Das verteuertnatürlich die Behandlungsanlage immens. Für unsere Hobbyschafhaltungen find ich so ziemlich neben den Eimer gemolken. Es sei denn du hast genügend Geld und kannst in den blauen Himmel hin investieren.
Ich gehe davon aus das die Anlage ohne digitaler Waage und mit einer vorhandenen Identnummer für die Hälfte zu haben ist
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Re: Shepherdsmate Behandlungsstand

Beitrag von Heumann »

Das mit der Ident-Nr. und dem Auslandskauf ist die halbe, vielleicht auch nur die viertel Wahrheit.

Bei jeder Hobbyschafhaltung, in die man richtig Geld stecken will, rechnet es sich, den "Betreib" umsatzsteuerlich zu optieren, d.h. du musst dem Finanzamt von deinen Schafverkäufen 7% abgeben und kannst Anhänger, Raufen etc. zum Nettopreis kaufen.


Glückwunsch zur Anlage! Das macht bestimmt richtig Freude.
schafbauer
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Re: Shepherdsmate Behandlungsstand

Beitrag von schafbauer »

Die Anlage ist sicher top :prost:
"Nur was man gerne macht, macht man auch gut." :schaf2:
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Re: Shepherdsmate Behandlungsstand

Beitrag von PrinzB »

Danke!!!

Hier noch einmal etwas detaillierter:

Shepherdsmate_Kosten.jpg
Shepherdsmate_Kosten.jpg (95.73 KiB) 4405 mal betrachtet

Die Steuern machen etwa 1612 € von der Gesamtsumme aus. Jetzt wäre die Frage wie viel oder was mich deren Einsparung an anderer Stelle kosten würde.

Die Waage kostet 1100 €. Da ich die Schafe ab und an auch mal wiegen möchte/muss, sollte eine Waage her. Diese muss ich ohne große Mühe auf die Weide transportieren können, da unsere Schafe ganzjährig auf mobilen Koppeln unterwegs sind. Wiege ich die Tiere nur für mich, dann geschieht das im Rahmen der Klauenpflege. --> Wenn ich die Tiere eh im Behandlungsstand habe, dann kann ich sie dort auch gleich wiegen und muss nicht noch zusätzliches Gerät mitschleppen. Verkaufe ich Schafe (nach Gewicht), dann muss ich die Herde sortieren. Der Shepherdsmate bietet dafür bis zu drei Möglichkeiten, also schicke ich die Tiere einfach durch den Behandlungsstand. --> Und wenn sie schon mal da drin sind, dann kann ich sie dort auch wiegen.
Das Sortieren ginge auf andere Art und Weise sicher etwas schneller aber so kann ich das Wiegen ohne zusätzlichen Stress gleich mit erledigen. Es kommt halt darauf an, wie viele Tiere aussortiert werden sollen.

Mag sein, das der Preis der Anschaffung für eine reine Hobbyhaltung sehr hoch ist aber es erleichtert die Arbeit immens. Das Gerät ist sehr robust gebaut und der Stahl gut verzinkt, von daher rechne ich mit einer Lebenszeit von mehreren Jahrzehnten (abgesehen vielleicht von Plane und Waage).

Gruß Marcus
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peter e.
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Re: Shepherdsmate Behandlungsstand

Beitrag von peter e. »

Sicherlich ist im ersten Moment der Anschaffungspreis etwas erschreckend. Es sollte jedoch einmal die wahrscheinliche Gesamtnutzungsdauer von 10 Jahren im ersten Betrieb berücksichtigt werden. Werden bei (des einfachen Kopfrechnen geschuldet) 9000€ Anschaffung zu Grunde gelegt, dann sind das 900€ pro Jahr, also etwa 10 Lämmer. Bei einer Weitergabe (Verkauf) sind die Erlöskosten mit einzurechnen. Diese Art von Einrichtungen haben in der REgel eine Nutzungsdauer von gut 50 Jahren - und schon sehen die jährlichen oder monatlichen Nutzungskosten ganz anders aus.
Weiterhin könnte es sich im Kreis oder Verein herumsprechen, dass hier eine gute Anlage existiert, die auch verliehen werden kann. Und schon hat sich das ganze in 5 Jahren amortisiert.
peter e.

Auch dem Schwächsten ist ein Stachel gegeben -
sich zu wehren.

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