Fernbedienung E-Zaun

Manfred
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Re: Fernbedienung E-Zaun

Beitrag von Manfred »

Wenn ich richtig informiert bin, hat Weidewächter die Elektronik entwickelt und Horizont- und Kerbl(Ako) nutzen sie in Lizenz. Dann wird die Funktionalität vermutlich gleich oder zumindest ähnlich sein.
Dann lässt sich das aktuell wohl nur mit teurer Technik von Gallagher oder Patura + selbst gebauter Umgehungschaltung austricksen.
Oder kennt jemand ein Gerät mit entsprechender Funktion, das diese Probleme nicht hat?
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Henry
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Re: Fernbedienung E-Zaun

Beitrag von Henry »

Mein Freistaat würde ja gerne auch mehr Geld ausgeben, für was Richtiges, :rofl: aber es scheint wirklich kein Gerät mit integrierter GSM-Baugruppe zu geben. Dabei gäbe es wirklich schöne Ideen, wie man den Geofence bzw. die move-Funktion nutzen könnte. Nämlich schlicht: Gerät geht nicht mehr und verwendet einen angeschlossenen Akku zum Betrieb einer Sirene. (Genau das machen die Mähroboter, die deutlich nach den Weidezaungeräten erfunden wurden) oder es könnten zwei Zaunzuleitungen mit Schleifenerkennung verwendet werden, um Zaununterbrechungen zu erkennen und zu melden. (Ausbruch) Auch zeitgesteuerte Zaunstatusaufzeichnung wäre möglich ..,
Henry
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Heumann
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Re: Fernbedienung E-Zaun

Beitrag von Heumann »

Manfred hat geschrieben:Oder kennt jemand ein Gerät mit entsprechender Funktion, das diese Probleme nicht hat?
ja, das Weidewächter hat das entsprechende "Problem" nicht.
Das wird hier zum "Problem" gemacht, oder?
Folgende Lösung hilft (oder?):
Beim Abbau des Zaunes wird das Gerät nicht per SMS ausgeschaltet sondern einfach von der Stromquelle getrennt. Das spart insgesamt sogar die Kosten für 2 SMS. Da braucht man keine Technik für noch mehr Geld.
Henry hat geschrieben:Dabei gäbe es wirklich schöne Ideen, wie man den Geofence bzw. die move-Funktion nutzen könnte. Nämlich schlicht: Gerät geht nicht mehr und verwendet einen angeschlossenen Akku zum Betrieb einer Sirene. (Genau das machen die Mähroboter, die deutlich nach den Weidezaungeräten erfunden wurden) oder es könnten zwei Zaunzuleitungen mit Schleifenerkennung verwendet werden, um Zaununterbrechungen zu erkennen und zu melden. (Ausbruch) Auch zeitgesteuerte Zaunstatusaufzeichnung wäre möglich ..,
sind in der Tat keine schlechten Ideen, aber sie machen das Gerät teurer und haben auch teilweise Nachteile.
Der eingebaute kleine Akku hält nicht ewig. Wenn der Dieb dein Gerät wieder anbaut, lädt der Akku und dein Gerät meldet sich mit Standort bei dir.
Deine Ausbruchserkennung kannst du schon selbst bauen, indem du eine Litze 12 Volt zwischen Batterie und WZG baust.
Zaunstatus wäre super. Verschlechtert aber den Saft auf dem Zaun. Da bräuchte man ein Extragerät am weitest entfernten Punkt des Zaunes. Eine künstliche Verlängerung des Zaunes darf es nicht geben. Solch ein Gerät gibt es schon. War aber teuer.
Manfred
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Re: Fernbedienung E-Zaun

Beitrag von Manfred »

Heumann hat geschrieben: Deine Ausbruchserkennung kannst du schon selbst bauen, indem du eine Litze 12 Volt zwischen Batterie und WZG baust.
Das verstehe ich nicht.
Heumann
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Re: Fernbedienung E-Zaun

Beitrag von Heumann »

Manfred hat geschrieben:
Heumann hat geschrieben: Deine Ausbruchserkennung kannst du schon selbst bauen, indem du eine Litze 12 Volt zwischen Batterie und WZG baust.
Das verstehe ich nicht.
Das Gerät gibt Alarm, wenn es von der Stromquelle getrennt wird. Wenn die Stromzuleitung einmal um die Weide geht und die Tiere das Kabel zerreißen, gibt es Alarm, weil das Gerät von der Stromquelle getrennt wurde.

Ich weiß, das ist jetzt rein theoretisch. Man müsste als Fachmann die Leitungsverluste berechnen, vielleicht klappt das je nach Zaunlänge auch nicht.
Manfred
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Re: Fernbedienung E-Zaun

Beitrag von Manfred »

Jetzt verstehe ich, wie das gemeint ist.
Das scheitert aber in der Praxis an den nötigen Kabelquerschnitten.
(Und auch daran, dass genau das eine Kabel durchtrennt werden müsse.)

Bei Kupferkabel:
Min. Kabelquerschnitt = (max. Stromstärke x 0,0175 Ohm*mm2/m x Länge des Kabels x 2) / (Verlustfaktor x Spannung)

Selbst ein kleines Gerät mit ca. 3 Joule Impulsenergie liegt schnell bei 5 Watt Durchschnittsleistung.
Das entspräche bei 12 Volt einem Strom von gut 0,4 A.
In der Praxis wird der Kondensator nicht kontinuierlich sondern periodisch geladen.
Deshalb gehe ich mal von 0,8 A aus.
Den Maximalen Verlustfaktor nehme ich mal mit 10% an (Was schon jenseits aller Normen liegt. von 12 V Batteriespannung würden dann noch 10,8 Volt ankommen. Da schalten Geräte mit Batteriespannungsüberwachung teilweise eh schon ab.)

Bei nur 1000 m Zaunlänge müsste das Kabel dann schon einen Querschnitt von
0,8 A x 0,0175 Ohm*mm2/m x 1000 m x 2 / (0,1 x 12 V) = 23,3 mm2 haben.

Man müsste also auf ein 25 mm2 Batteriekabel gehen.
Da kostet der Meter dann ca. 4 Euro und abreißen wird das auch nur selten.

Die Luxusausstattung mit Funk-Zaunsensoren von Gallagher wäre billiger.
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Henry
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Re: Fernbedienung E-Zaun

Beitrag von Henry »

Heumann hat geschrieben:
Manfred hat geschrieben:Oder kennt jemand ein Gerät mit entsprechender Funktion, das diese Probleme nicht hat?
ja, das Weidewächter hat das entsprechende "Problem" nicht.
Genau das "Weidewächter" habe ich und genau das hat die Probleme.
Heumann hat geschrieben:Beim Abbau des Zaunes wird das Gerät nicht per SMS ausgeschaltet sondern einfach von der Stromquelle getrennt. Das spart insgesamt sogar die Kosten für 2 SMS. Da braucht man keine Technik für noch mehr Geld.
Wie komme ich hin, zum Gerät, wenn das in der Weide steht, damit niemand hin kommt? Wer schaltet die Move-Funktion ab, damit das Gerät nicht bei Transport Diebstahl vermutet?
Henry
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Heumann
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Re: Fernbedienung E-Zaun

Beitrag von Heumann »

du konstruierst ein Problem, wo keines ist.
Falls du körperlich nicht in der Lage bist, einen Weidezaun zu überwinden oder du nicht weißt, dass man vertikale Litzen anfassen kann, musst du halt einmal mehr ab- und anschalten um in die Weide zu gelangen. Das sind dann halt die Kosten, die mit körperlichen und/oder geistigen Gebrechen einhergehen.

Die Move-Funktions-Meldung kann man getrost ignorieren. Die kommt einmal und dann nicht mehr. Falls dich die Bewegungsmeldung stört, musst du dem Gerät "move off" schreiben. Das kostet dich aber eine SMS mehr als das Ignorieren. Das sind dann aber halt Kosten für geistige Gebrechen oder geistiges Wohlbefinden.

Das Weidewächter hat kein Problem und es ist unfair, hier eines zu konstruieren. Nirgends bekommt man soviel Weidezaungerät und Service für 400 €!tt

@all: Henrys Problem ist keines! Wenn man das Gerät nicht per SMS abschaltet, bevor man es ins Funkloch schleppt, sondern es einfach vom Netz trennt und dann im Funkloch wieder anschließt, ist dieses "Problem" behoben.

@Manfred: 1000 m ist ziemlich lang. Das wären 20 Netze, das ist schon ziemlich viel und nicht wenig. Als optimaler Litzenzaun wäre das auch eine riesen Fläche und betrifft nur arrondierte Betriebe. Man könnte auch eine Litze geflochtener Angelschnur spannen, die auf Zug irgendwo anders die Stromversorgung kappt. Sollte klappen. Außerdem liefert die Batterie eigentlich mehr als 12 Volt. Egal, alles rein theoretisch.
Manfred
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Re: Fernbedienung E-Zaun

Beitrag von Manfred »

Dass Henry gerne pointiert, wissen wir doch alle.
Aber die beschriebenen Probleme sind halt existent und technisch lösbar.
Evtl. wird das in der nächsten Generation der Geräte ja behoben.

1000 m ist kein langer Zaun. Das hat man hier in unseren Mittelgebirgslagen mit ungünstigen Flächenzuschnitten selbst bei nur 2 oder 3 ha schnell zusammen.
Und es gibt ja nicht nur Hobbyschäfer mit 2 bis 4 Netzen, sondern die gesamte Bandbreite der Weidetierhaltung.
In meinem kleinen Nebenerwerbs-Mutterkuhbetrieb habe ich etliche Kilometer Zäune stehen.
Von großen Mutterkuhhaltungen und Schäfereien gar nicht zu reden.
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Henry
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Re: Fernbedienung E-Zaun

Beitrag von Henry »

Heumann hat geschrieben:du konstruierst ein Problem, wo keines ist.
@all: Henrys Problem ist keines! Wenn man das Gerät nicht per SMS abschaltet, bevor man es ins Funkloch schleppt, sondern es einfach vom Netz trennt und dann im Funkloch wieder anschließt, ist dieses "Problem" behoben.
Ich habe mit dem Gerät alle beschriebenen Situationen genau so erlebt und es gibt keinerlei Hinweis auf diese Problematik auf der Website oder dem Handzettel dazu. Dabei ist gerade die Ausschaltung nach „Erwachen“ der GSM-Funktion eine gefährliche Falle. Und mich stört es, weil es unausgereift ist und lediglich ein GSM-Tracker im Weidezaungehäuse verbaut, der die Batterie abklemmt. Wenn Du es nicht als Problem ansiehst, ein Spannung führendes 1,25m Netz zu überwinden oder einen 1,40er Spanndrahtzaun, um ein innen befindliches Weidezaungerät abzuschalten oder wenn Du Spaß daran hast, nach dem Aufbau eines solchen Zaunes unter Spannung von innen nach außen zu steigen, warum hast Du dann ein Gerät mit GSM-Schaltfunktion?

Und es gibt noch einen Unsinn am Gerät in Verbindung mit dem GSM-Modul. Das ist der Moduswahlschalter bzw. der Batteriemodus. In jedem anderen, als dem Batteriemodus fehlt der Tiefentladeschutz. Das bedeutet, daß das Gerät gnadenlos in den beiden Tag/Nachtmodi die Batterie kaputtfährt und nur im Batteriemodus (bei dauernd nur halber Schlagzahl) irgendwann wegen Unterspannung (kommentarlos) abschaltet. Das GSM-Modul meldet eine Unterspannung in der Anschlußleitung ab 11,20V. Der Batteriemodus im Gerät schaltet bei 10,40V ab. Schlägt mein Gerät also noch oder schon nicht mehr? Kann ich weiterschlafen oder muß ich sofort raus, wenn 2:35 Uhr die SMS kommt? Die nächste Nachricht kommt, wenn das Funkmodul aufgibt. Hat das Weidezaungerät bei 10,40V abgeschaltet und das Funkmodul kann auch mit 4,xxV noch leben, dann ist es der einzige Verbraucher mit seinen paar Milliampere und was macht es dann und wie lange? Was macht ein 90Ah-Akku wenn der auf 4V entladen wird?

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