Erfahrung mit Zaun-Fördergeldern bzgl. Wolfs-Schutz?

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PrinzB
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Re: Erfahrung mit Zaun-Fördergeldern bzgl. Wolfs-Schutz?

Beitrag von PrinzB »

Einheitliche Regelungen bzw nur ein System, egal ob Wolfsschutz, Weidetierprämie, Schul-/Gesundheitswesen, Polizei, etc. das geht ja gar nicht. Das wäre ja wie in der DDR - das darf ja schon aus Prinzip nicht sein. :mauer:

LG Marcus
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Steffi
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Re: Erfahrung mit Zaun-Fördergeldern bzgl. Wolfs-Schutz?

Beitrag von Steffi »

Stell dir vor, die würden den Förderalismus abschaffen- wie viele Posten und Pöstchen da plötzlich überflüssig wären...

LG,
Steffi
Sheep happens
Amrock
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Re: Erfahrung mit Zaun-Fördergeldern bzgl. Wolfs-Schutz?

Beitrag von Amrock »

Hallo,
hat sich schon irgendwas getan in Sachen Wolfsschutz in Hessen, was wird gefördert
, wird überhaupt was gefördert?
Greetz :gruebel:
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Steffi
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Re: Erfahrung mit Zaun-Fördergeldern bzgl. Wolfs-Schutz?

Beitrag von Steffi »

Hessen ist doch "führend bei Präventionen zum Wolfsschutz"...

Es gibt aktuell über das HALM H2 „Antrag auf Gewährung einer Auszahlung für die bessere Absicherung der Schaf- und Ziegenbeweidung gegen Gefährdungen durch große Beutegreifer“ 17€/ha im Standard-Programm.
Dabei „sollen“ die E-Netze eine Höhe von mind. 90 cm haben, Festzäune 120 cm mit festem Bodenabschluss. Es „soll“ ein Weidetagebuch geführt werden, bei täglicher Kontrolle des Tierbestandes und des Zaunes.

Bei der Variante "plus" gibt es 31€/ha, dabei sind die soll-Bestimmungen verpflichtend.

Die Bagatellgrenze liegt bei 93€, also 5,4 bzw. 3ha Fläche.

Es besteht aus Sicht des Ministeriums grundsätzlich die Notwendigkeit zu einem „ordentlichen“ und zumutbaren Herdenschutz in eigener Verantwortung der Tierhalter, aber (zumindest derzeit) kein Grund, wegen des Wolfes darüber hinaus weitere Anstrengungen zu unternehmen, solange dieser Grundschutz (90cm E-Netz) noch nicht möglichst durchgängig praktiziert wird. Darüber hinaus gibt es derzeit keine Forderungen und auch keine Förderungen, da das statistische Risiko relativ klein ist im Vergleich zu den 15.000 Schafen und Ziegen, die jährlich in Hessen an anderen Ursachen sterben.

Das ist der aktuelle Informationsstand direkt aus dem hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.
Ich hab oft das Gefühl, daß ich die einzige bin, die da immer mal wieder mit Fragen nervt :gruebel:

LG,
Steffi
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smallfarmer
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Re: Erfahrung mit Zaun-Fördergeldern bzgl. Wolfs-Schutz?

Beitrag von smallfarmer »

Das kann gut sein das du da eine der wenigen bist.
Du kannst dir sicher sein, die bezahlen dir deinen neuen Zaun nicht.
Dafür sind wir doch viel zu klein und vor allem ungewollt.
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Steffi
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Re: Erfahrung mit Zaun-Fördergeldern bzgl. Wolfs-Schutz?

Beitrag von Steffi »

Die ruhen sich halt darauf aus, daß wir in Hessen noch keinen niedergelassenen Wolf haben. Und, ach mei, die paar Schafe, die so ein Wolf reißt. Wir arbeiten doch eh nicht wirtschaftlich und bekommen doch ggf. die Schafe ersetzt. Ist halt unsere Aufgabe, unsere Tiere vor einem Jäger zu schützen, den wir nicht wollten und gegen den wir uns Nullkommanix wehren dürfen. Genau da liegt halt der Unterschied zu "früher ging das doch auch", da hat Isegrimm im Zweifel mit seinem Leben bezahlt, wenn er sich an fremdem Eigentum vergriffen hat. Heutzutage muß ich als Schäfer da zugucken und eine behördlich angeordnete Wolfsjagd kostet schon mal über eine Million Euro, wenn denn nach Monaten überhaupt ein Jäger dazu bereit ist, sich dem Unwillen der Wolfsromantiker auszusetzen.

Aber ach, was reg ich mich auf. Bezahlt hab ich neue Zäune und neue Geräte jetzt selbst und hoffe einfach, daß der Wolf sich in Hessen genauso unwillkommen fühlen wird, wie die Schäfer.

LG,
Steffi
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Amrock
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Re: Erfahrung mit Zaun-Fördergeldern bzgl. Wolfs-Schutz?

Beitrag von Amrock »

Das ist ja mal wieder Typisch, werben mit einem dicken Fördertopf von 500.000 Euro und rücken nichts raus :keule: ...Ich zieh mit meinen Schafen um mein Dorf, hab selber keine eigenen Flächen, halte das sauber was die Bauern mir zugestehen, was auch gut klappt, ich würde sagen ich mach Landschaftspflege unentgeldlich...Keine Flächen, kein Geld.
Die Risse kommen als näher und öfter, 5 Stück in den letzten 4 Monaten im Umkreis von 25 Km. Schon ein Scheiss. Eigentlich nur eine Frage der Zeit und man kann nichts machen.
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Steffi
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Re: Erfahrung mit Zaun-Fördergeldern bzgl. Wolfs-Schutz?

Beitrag von Steffi »

Wenn Du ein 90 cm-Netz mit min. 3000V und festem Bodenschluß um Deine Tiere hast, hast Du für ausreichenden Schutz gesorgt. Mehr brauchts´nicht. Das Leben kann so einfach sein... :engel1:

LG,
Steffi
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rote zora
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Re: Erfahrung mit Zaun-Fördergeldern bzgl. Wolfs-Schutz?

Beitrag von rote zora »

Welche Erfahrungen haben Schleswig-Holsteiner gemacht? Bisher habe ich mich nicht wirklich damit beschäftigt. Wird langsam Zeit!
Warte nicht darauf, dass die Menschen Dich anlächeln... Zeige ihnen wie es geht!"
-Pipi Langstrumpf-
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PrinzB
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Re: Erfahrung mit Zaun-Fördergeldern bzgl. Wolfs-Schutz?

Beitrag von PrinzB »

Ich habe Anfang September diesen Jahres einen Antrag in Sachsen - Anhalt als Hobbytierhalter gestellt. Was da alles für Formulare auszufüllen waren, der absolute Wahnsinn. Zunachst muss eine EU - Betriebsnummer beantragt werden. Dazu wiederum mussten dann Stammdatenbogen, Betriebstätten- und Tierhaltungsformular eingereicht werden. Nach Erhalt der Nummer kam dann der eigentliche Herdenschutzantrag. Hier mussten dann drei Angebote, die Demi-Erklärung sowie nochmals das Tierhaltungsformular eingesendet werden.

Mittlerweile warte ich seit fast zwei Monaten auf eine Entscheidung. Vor ca. einem halben Monat hatte ich dann mal nachgefragt und bekam zur Antwort das mein Antrag vollständig sei aber eine abschließende Bearbeitung erst nach einer Haushaltsmittelzuweisung erfolgen könne.
Ich bin mal gespannt ob und wenn ja, wann das klappt.

Ach ja, ich weiß nicht wie es in anderen Bundesländern ist aber in Sachsen - Anhalt muss der Hobbytierhalter 16 - 19 % (MwSt.) Eigenanteil tragen, da diese nicht mit gefördert wird. Nur so als Info.
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