Erfahrung mit Zaun-Fördergeldern bzgl. Wolfs-Schutz?

lutz franz
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Re: Erfahrung mit Zaun-Fördergeldern bzgl. Wolfs-Schutz?

Beitrag von lutz franz »

Hallo
In Hessen kriegen wir immerhin 35€ Pro Hektar Grünland. Ackerflächen werden
natürlich nicht gefördert. Was wir mit dem Geld machen interessiert aber keinen.
Leider nur ab 30 Mutterschafen. Hessen ist wie immer vorn. :?: .
Herzliche Grüße Lutz
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Steffi
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Re: Erfahrung mit Zaun-Fördergeldern bzgl. Wolfs-Schutz?

Beitrag von Steffi »

Du meinst damit die Weidetierprämie, nicht die Herdenschutzförderung? Das eine hat mit dem anderen ja offiziell nichts zu tun.

LG
Steffi
Sheep happens
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PrinzB
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Re: Erfahrung mit Zaun-Fördergeldern bzgl. Wolfs-Schutz?

Beitrag von PrinzB »

Wie läuft das dann bei euch, bekommen auch Hobbyhalter diese Prämie?

Für mich persönlich (als Hobbyhalter) wäre das mit der Flächenprämie nichts, da wir mindestens die Hälfte des Jahres auf fremden Flächen unterwegs sind. Einen weiteren Teil kann ich zwar ganzjährig nutzen aber nicht pachten. Die normalen Grünlandförderungen kassieren die LPGen bei uns. Eine Tierprämie wäre da für mich günstiger. Wenn dabei auf die Meldungen der Tierseuchenkasse zurückgegriffen würde, wäre m.M.n. auch der bürokratische Aufwand entsprechend gering. --> Aber eigentlich wäre das ja für Deutschland schon ein Ausschlusskriterium :rofl: .

Gruß Marcus
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Steffi
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Re: Erfahrung mit Zaun-Fördergeldern bzgl. Wolfs-Schutz?

Beitrag von Steffi »

Hessen hat laut Getöse von Frau Hinz die Anforderungen für die Antragstellung gesenkt. Da die Anträge aber noch nicht vorliegen, weiß ich noch nichts Konkretes zu den Bedingungen. Bisher war es so, daß zwar offiziell nicht zwischen Hobby und Betrieb unterschieden wurde, die Antragstellung aber über das HALM-Programm läuft und man damit ohne landwirtschaftliche Betriebsnummer dumm dasteht.

Bisher hab ich den Antrag auch nicht gestellt, weil die Fördersumme nicht nur ein Witz, sondern eine Unverschämtheit ist. Viele andere Weidetierhalter erfüllten gar nicht erst die Bedingungen für eine Antragstellung. Wenn sich dann allerdings unsere Frau Ministerin hinstellt und behauptet, Hessens Weidetierhalter hätten kein Interesse, da nur knapp 450 Anträge gestellt wurden (in Hessen gibt es, Stand 2019 ca. 5500 schafhaltende und 3100 Ziegenbetriebe), dann sollten wir unser Interesse bekunden und alle, wirklich alle, auch die aussichtslosen Fälle, sollten die Ämter mit Anträgen fluten. Herdenschutzprämien-Flashmob quasi. Dann muß sich Frau Hinz die Frage gefallen lassen, warum von Tausenden Anträgen denn nur ein Bruchteil genehmigt wurde.

LG
Steffi
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Re: Erfahrung mit Zaun-Fördergeldern bzgl. Wolfs-Schutz?

Beitrag von dicke wolke »

Wir haben Geräte von Gallagher angeschafft, die gehen mit Akku oder Netzstrom, dazu Solarpaneele, Die hohen Euronetze, darüber noch Litze, Für den Festzaun Aludraht, zwei Reihen Gallagherseil ist schon vorhanden, zwar schon 25 jahre im Einsatz, leitet aber noch top. Für die Ecken und Tore habe ich mir Eichenspaltpfähle auf Wunschlänge machen lassen, dazwischen kommen T Postpfähle. Ich hoffe das reicht.
lutz franz
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Re: Erfahrung mit Zaun-Fördergeldern bzgl. Wolfs-Schutz?

Beitrag von lutz franz »

Hallo
In Hessen heißt das:
"" Bewilligungsbescheid für die Förderung einer besseren Absicherung der Schaf und Ziegenbeweidung gegen Gefährdungen durch große Beutegreifer für das Antragsjahr 2020""
Ich habe im Zuwendungsbescheid ( Bewilligungsbescheid) nachgeschaut:
40€/ha , aber ein Mindestbesatzdichte von 0,298 RGV/ha nötig (eigentlich 0,30)
Berechnungsgrundlage HIt , Gemeinsamer Antrag und Tierseuchenkassenbescheid,
aber der 1. Januar ist der Tag an dem alle Lämmer geschlachtet sind . Am 1.10.2019 wären
es 1,4 mal soviele Köpfe.
Das heißt bei 25,99ha Grünland gibt es 846,40 Euro wegen Kürzungen durch geringen Mutterschafbesatz.
Also nur von 21,16ha Prämienberechtigter Fläche. Pferde und Lämmer und Hühner und Esel zählen nicht.
Die Ackerfutterflächen fallen auch ohnhin aus der Förderung. Auch die Form der Flurstücke ist egal ,
wir bewirtschaften ein Mittelgebirgstal mit 680m Länge und einer Breite von 40-60m .
Das sind 2,8ha mit 1400m Zaun ,das geht nicht mehr zu beweiden am Rande des Nationalparkes Kellerwald.
Topografisch nicht "wolfsicher " machbar.
Grüße von Lutz
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PrinzB
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Re: Erfahrung mit Zaun-Fördergeldern bzgl. Wolfs-Schutz?

Beitrag von PrinzB »

Wir haben im September 2020 eine Förderung beantragt aber keine mehr bekommen, da das Geld nicht reichte. Im Januar bekam ich dann ein Schreiben mit der Frage, ob ich den Antrag aufrecht erhalten möchte, welchen ich natürlich bejate. Im März wurde mir dann das Geld überwiesen. Jetzt hängt alles am Händler. Einen Teil der Sachen habe ich Ende April erhalten aber auf den Rest warte ich noch. Möglicherweise bekomme ich die fehlenden Teile im Juli. Mal schauen. Zumindest habe ich die Weidegeräte, Solar und Batterien und kann sie schon nutzen.

Gruß Marcus
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PrinzB
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Re: Erfahrung mit Zaun-Fördergeldern bzgl. Wolfs-Schutz?

Beitrag von PrinzB »

So, Ende August/Anfang September kam das letzte Weidezaunzeug - hat doch ein kleines bisschen gedauert ;).
Jetzt muss nur noch der Verwendungsnachweis fertig ausgefüllt und eingereicht werden, dann ist das Kapitel hoffentlich abgehakt. Aber gut, wenn man schon eine größere Summe geschenkt bekommt, sollte man auch nicht groß klagen.
Trotz des ganzen bürokratischen Schwachsinns muss ich auch mal sagen das alle Leute beim ALFF, mit denen ich zu tun hatte, immer sehr freundlich und hilfsbereit waren.
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PrinzB
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Re: Erfahrung mit Zaun-Fördergeldern bzgl. Wolfs-Schutz?

Beitrag von PrinzB »

Kurzer Nachtrag als Hinweis für andere:
Im Antrag musste ich eine Zeitspanne für die Durchführung der Maßnahme angeben. Leider hat jedoch die Lieferung wegen Engpässen (Corona) nicht planmäßig hingehauen und das Material kam erst nach und nach. Entsprechend spät (nach Erhalt aller Komponenten) habe ich die Rechnung beglichen.

Beim Verwendungsnachweis habe ich dann extra ein Schreiben vom Händler beigefügt, in welchem dieser sich dafür entschuldigt, dass er wegen Engpässen nicht zur vereinbarten Zeit liefern kann. Leider interessierten das ALF die Lieferschwierigkeiten nicht und ich durfte noch über 200 € Verzugszinsen + die Kosten des Verfahrens zahlen.

Das Ganze ist schon irgendwie absurd und typisch deutsch. Im Prinzip bekommt man in SA, nach Bewilligung, das Geld vorab "geschenkt" und nur weil man es nicht innerhalb eines selbstgewählten Zeitraumes ausgibt, bekommt man eins auf den Deckel. Bei einer Art Kredit, bei dem dem Land ein finanzieller Schaden entsteht, wenn ich die Summe nicht rechtzeitig zurückzahle, kann ich es ja verstehen aber so :nenee: .

Wenn ihr also solche Anträge stellen wollt, lieber einen längeren Zeitraum angeben und am Besten vorab nachfragen wie man sich in solchen Fällen verhalten soll.
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Henry
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Re: Erfahrung mit Zaun-Fördergeldern bzgl. Wolfs-Schutz?

Beitrag von Henry »

Und, hast Du Widerspruch eingelegt oder das Verwaltungshandeln durch Akzeptieren gefestigt?
Henry
der
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