Harnsteine?

(Dieses Forum ersetzt nicht die Diagnose oder Behandlung durch einen Tierarzt.)
Antworten
Melanie
Beiträge: 14
Registriert: Di 22. Sep 2020, 18:45

Harnsteine?

Beitrag von Melanie »

Hallo liebe Forum-Mitglieder!

Ich hatte zuletzt ein Lamm mit Harnsteinen (anbei ein Bild).
Leider musste das Lamm schlussendlich erlöst werden. :traurig:

Die nächsten Tage wollten wir seinen Zwillingsbruder zu seiner neuen kleinen Schafherde loswandern lassen, jedoch hab ich die Käufer nun vorerst vertröstet, da ich denke, dass bei ihm das gleiche Trauerspiel beginnt. Er ist zwar noch kerngesund, jedoch habe ich gesehen, dass sich das schon ebenso leicht bildet, wie bei seinem Bruder am Foto.

Ich werde natürlich wieder die Tierärztin verständigen, damit wir sein Leben diesmal retten können, jedoch würde mich interessieren, ob ich vorbeugend etwas dagegen unternehmen kann. Dieses Thema ist mir komplett neu und nun habe ich es bereits 2x in ein paar Wochen. :grusel:

…sie bekommen kein Kraftfutter, haben immer frisches Wasser zur Verfügung, bekommen teilweise zur Weide noch Heu gefüttert und haben immer einen Mineralstein und Salzstein zur freien Entnahme.

Bitte um eure Hilfe!

Vielen lieben Dank!

Lg
Melanie
Dateianhänge
FD2BBB0D-717F-411F-98AD-9486FE320E47.jpeg
FD2BBB0D-717F-411F-98AD-9486FE320E47.jpeg (164.92 KiB) 3168 mal betrachtet
Loulou
Beiträge: 165
Registriert: Sa 5. Mai 2018, 18:23

Re: Harnsteine?

Beitrag von Loulou »

Wie wurden denn die Harnsteine diagnostiziert? Wie alt war das Lamm? Wie war der Verlauf?
Ich halte dies für eine Fehldiagnose, egal ob mit oder ohne Tierärztin.
Melanie
Beiträge: 14
Registriert: Di 22. Sep 2020, 18:45

Re: Harnsteine?

Beitrag von Melanie »

Hallo!

Die Lämmer sind nun ca. 4-5 Monate alt.

Der letzte war zum Schluss schon sehr abgeschlagen und hat sich vo der Herde abgesondert. Er hat kaum noch gefressen und hatte sichtlich Schmerzen (Fieber hatte er jedoch keines).

Die Tierärztin hat mir versichert, dass es Harnsteine sind. Wir hatten seinen Bruder ja zum Vergleich und da war alles noch in Ordnung.

Ich möchte alles verhindern, damit der zweite Junge nun auch so ein Schicksal hat, darum wollte ich mir euren Rat einholen.

Danke!
Loulou
Beiträge: 165
Registriert: Sa 5. Mai 2018, 18:23

Re: Harnsteine?

Beitrag von Loulou »

Melanie hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 13:21 Die Tierärztin hat mir versichert, dass es Harnsteine sind. Wir hatten seinen Bruder ja zum Vergleich und da war alles noch in Ordnung.
Wenn man bedenkt, daß die Ernährung eines Lamms anfangs sich im wesentlichen auf Milch beschränkt, ist das schon eine visionäre "Versicherung" seitens der Tierärztin.
Harnstein und Harngrieß bilden sich nicht so schnell. Das findest Du auch eher bei älteren Kastraten, aber auch Böcken nach einem längeren Zeitraum mit unausgeglichener Fütterung (Ca:P Verhältnis).
Sicher habt Ihr nicht mal den pH-Wert des Urins gemessen.

Die paar verklebten Haare besagen gar nichts. Beim Harnstau kommt kein Urin mehr, die Blase überdehnt sich, bekommt Haarrisse, die Bauchhöhle füllt sich mit Urin und das Tier lebt immer noch.

Eher naheliegend ist eine starke Verwurmung (ohne Nachentwurmung im Falle einer Entwurmung).

Sicherheit über die Fehldiagnose bekommt man in solchem Fall durch Autopsie.
Benutzeravatar
Henry
Beiträge: 4439
Registriert: Fr 4. Nov 2016, 10:40
Wohnort: Leipzig
Schafrasse(n): Bluefaced Leicester, Kamerun, Wiltshire Horn, Merino Landschafe, Mules
Herdengröße: 310
Kontaktdaten:

Re: Harnsteine?

Beitrag von Henry »

Wie wurden die Harnsteine festgestellt?
Henry
der
Schafschützer
Melanie
Beiträge: 14
Registriert: Di 22. Sep 2020, 18:45

Re: Harnsteine?

Beitrag von Melanie »

Sie hat es aufgrund seiner „verklebten“ Haare festgestellt und aufgrund seines Wohlbefindens.

Mehr hat sie leider nicht gemacht.

Ich habe nun die Befürchtung, dass es eine Fehldiagnose war. :bye:
Benutzeravatar
Henry
Beiträge: 4439
Registriert: Fr 4. Nov 2016, 10:40
Wohnort: Leipzig
Schafrasse(n): Bluefaced Leicester, Kamerun, Wiltshire Horn, Merino Landschafe, Mules
Herdengröße: 310
Kontaktdaten:

Re: Harnsteine?

Beitrag von Henry »

Die Befürchtung ist unnötig. Es ist Gewißheit.

Bei obstruktiven Harnabgangsstörungen ist gerade das Fehlen des Harnabgangs das Problem. Der Penis ist also trocken.
Henry
der
Schafschützer
Zibble
Förderin 2023
Förderin 2023
Beiträge: 250
Registriert: Fr 7. Jan 2022, 16:16
Wohnort: Baden Württemberg
Schafrasse(n): 2 Merino Damen und 4 Coburger Fuchs Mixe
Herdengröße: 6

Re: Harnsteine?

Beitrag von Zibble »

Was habt Ihr denn mit dem 1. Böckchen gemacht nach dem Erlösen? Geschlachtet, nachgeguckt,entsorgt? Hat sich die Diagnose bestätigt?
Harnsteine bei so jungen
Lammböcken kann ich mir nicht vorstellen es sei ihr hättet sie vegan mit Hafermilch großgezogen.
Ich wünsch Dir und dem 2. Böckchen eine saubere Diagnostik und Behandlung
Ich habe Schaf und ich weiß warum
Benutzeravatar
KABA
Förderin 2024
Förderin 2024
Beiträge: 867
Registriert: Fr 30. Sep 2016, 20:43
Wohnort: Niedersachsen, LK OHZ
Schafrasse(n): Romanovschafe, Thüringer Waldziegen

Re: Harnsteine?

Beitrag von KABA »

Ich werde aus dem Bild und der ganzen Geschichte nicht ganz schlau - das "Dicke", was da runterhängt, ist der Schwanz? Also von vorne unter dem Bauch nach hinten fotografiert? Wenn unter dem Bauch die Haare nass sind, bedeutet das doch, dass er zumindest gepinkelt hat, oder? Habt ihr das beobachtet, hat er "normal" gepinkelt? Wie sind denn die weiteren Beschwerden gewesen, dass er "erlöst" werden musste?
Wann wurden die Lämmer mit welchem/n Mittel/n entwurmt? Wo genau kommst du her - hättest du die Möglichkeit, einen anderen Tierarzt oder eine Tierklinik zu Rat zu ziehen? Denn diese Tierärztin scheint mir nicht wirklich kompetent zu sein :o:
Ich wünsche dir die Fröhlichkeit eines Vogels im Eberescheneschenbaum am Morgen,
die Lebensfreude eines Fohlens auf der Koppel am Mittag,
die Gelassenheit eines Schafes auf der Weide am Abend.
Fröschchen
Förderin 2024
Förderin 2024
Beiträge: 1245
Registriert: Mo 27. Feb 2017, 16:28
Wohnort: Niederlausitz
Schafrasse(n): Kamerun, Wiltshire, Mules, Herdwick
Herdengröße: 13

Re: Harnsteine?

Beitrag von Fröschchen »

Loulou hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 14:17
nach einem längeren Zeitraum mit unausgeglichener Fütterung (Ca:P Verhältnis). Wie kann ich Calzium mittels Futter boostern?

Sicher habt Ihr nicht mal den pH-Wert des Urins gemessen. Was ist der Normbereich? Kann ich das mit irgendwelchen Teststreifen ermitteln? Und: hängt ph-Wert des Urins u.a. von Calzium-Gabe im Futter ab?
Freundlichen Vorausdank!
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muß man vor allem ein Schaf sein. (Albert Einstein)
Antworten