Selektive Entwurmung

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Fröschchen
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Selektive Entwurmung

Beitrag von Fröschchen »

Endlos-Thema Endoparasiten:

Kotproben für gezielten Einsatz klingt erstemal gut, ob vom Einzeltier oder Sammelkotproben einer Teilherde.

Nur gibt es geteilte Erfahrungen: Wenn untersuchte Probe negativ ist- dafür aber die 3./ 4. Nachfolge-Köddel-Untersuchung positiv wäre- wiege ich mich doch auf der (un)sicheren Seite? Also müssten doch mehrere Proben diagnostiziert werden, um eine verläßliche Aussagekraft zu erhalten.

Ebenso Nachfolgeuntersuchung nach Verabreichung eines Wurmmittels: Wie lange dauert denn die Verstoffwechselung/ Wirkung? Also nach 10 - 14 Tagen wieder 3 x tgl. Proben von jedem Einzeltier/ Tiergruppe entnehmen? Kostet ja auch alles Zeit und Euro...

Wie seht Ihr das?

LG.

Bitte jetzt kein Gezeter, Motzen o.ä. (vllt. Fencheltee vorab ?), aber das Thema ist doch bei allen im Fokus.
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muß man vor allem ein Schaf sein. (Albert Einstein)
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Babs
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Re: Selektive Entwurmung

Beitrag von Babs »

Ein negatives Untersuchungsergebnis würde bedeuten, dass keine Parasiten(-stadien) nachweisbar sind.

Ein positives Untersuchungsergebnis ist nicht einfach "positiv". Das Ergebnis beschreibt, welche Parasiten in welcher Menge nachgewiesen wurden. Danach richtet sich die Behandlung.

Fröschchen hat geschrieben: Do 17. Sep 2020, 16:51Nur gibt es geteilte Erfahrungen: Wenn untersuchte Probe negativ ist- dafür aber die 3./ 4. Nachfolge-Köddel-Untersuchung positiv wäre- wiege ich mich doch auf der (un)sicheren Seite? Also müssten doch mehrere Proben diagnostiziert werden, um eine verläßliche Aussagekraft zu erhalten.
Sorry, die Frage verstehe ich nicht. :o:

Barbara
moony
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Re: Selektive Entwurmung

Beitrag von moony »

Ich glaube es wird sich da auf auf falsch-negative Proben bezogen. Die Proben selber sind zwar negativ, aber aufgrund der unterschiedlichen Eiausscheidungen je "Durchgang" ist es möglich, dass trotz negativer Probe ein starker Wurmbefall vorliegt.

Ich persönlich nutze gerne das FAMACHA System um zumindest zwei Aussagen zum Thema Haemonchus cortus zu haben. Zwar lässt sich ein Rückschluss vom FAMACHA-Wert auf die Eiausscheidung nicht durchführen, allerdings kann man zumindest das Risiko, dass einem ein stark anämisches Tier bei negativer Kotprobe durch die Lappen geht, minimieren. Auch steht der FAMACHA Score nicht für die tatsächliche Belastung des Tieres, sondern dafür, wie gut das Tier mit dem Befall klar kommt. Aber es ist sicher nicht verkehrt ab und an mal einen Blick /bei auffälligen Tieren) auf die Lidbindehäute zu werfen.

Wie das die einzelnen Betriebe händeln, hängt wohl auch von der Faktorausstattung ab. Bei Standweiden mit engem Besatz würde ich tatsächlich durchaus mehrmals Kotproben vom selben Tier einschicken. Wenn die Parzellen wöchentlich gewechselt werden, die Lämmer fit sind, Mahdnutzung zwischendrin, ausreichend Ruhezeiten der Parzelle,... würde ich da kein Tier 3* täglich testen und das jeweils als unterschiedliche Kotproben einsenden, zumindest wenn es keine Auffälligkeiten gibt.

Ich versuche aber durchaus für eine Probe mehrere Kotproben/Stichproben aus unterschiedlichen Kotabsätzes des selben Tieres als eine Gesamtprobe ein zu schicken.
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