Hinkende Aue - Verdacht Panaritium
Verfasst: Mi 9. Okt 2019, 10:19
Liebe Fories. Ich habe ein Problem mit einer lahmenden Aue und weiss langsam nicht mehr weiter... Ich versuche mal kurz zeitlich festzuhalten, was wann passiert bzw. was mir wann aufgefallen ist.
28.09.2019: Die Schafe kommen vom Alpsommer zurück und werden in den Stall gebracht, um die Schlachtlämmer auszusortieren. Keine Auffälligkeiten.
29.09.2019: Wir laufen mit den Schafen zu Fuss auf die neue Weide, besagte Aue läuft eher hinten mit, ansonsten aber keine weiteren Auffälligkeiten.
30.09.2019: Aue hinkt vorne Rechts, belastet das Bein aber. Beim Untersuch fällt mir auf, dass das Bein unten warm ist, leichte Schwellung am Kronsaum. Klaue unauffällig ("abgelaufen" vom Alpsommer, riecht nicht, Zwischenklaue nicht schmierig, trocken). Telefon mit dem Tierarzt -> Verdacht auf Panaritium. Verabreichung von 6ml Cobitotic N https://www.vetpharm.uzh.ch/TAK/03000000/00030922.01
01.10.2019: Sichtbare Verbesserung, Aue hinkt aber immer noch. Verabreichung von 6ml Cobiotic N. Nach Rücksprache mit dem Tierarzt verabreichen wir zusätzlich je 1/4 Beutel Dolovet für die nächsten vier Tage (https://www.vetpharm.uzh.ch/TAK/05000000/00057206.01)
02.10.2019: Deutliche Besserung, Aue steht wieder ganz auf das Bein, entlastet nur noch leicht. Verabreichung von 6ml Cobiotic N.
03. - 04.10.2019: Keine Medikamente mehr. Aue hinkt nur noch ganz minim, fast nicht mehr sichtbar.
05.10.2019: Kontrolle auf der Weide, deutliche Verschlechterung und das Hinken hat wieder zugenommen. Die Aue hebt das Bein nun an und setzt es fast gar nicht mehr ab. Fressen z.T. auf den Knien... Ich schaue mir das Bein nochmals genauer an, stelle aber nichts weiter fest. Der Kronsaum ist nicht mehr geschwollen, auch sonst stelle ich keine Schwellung o.Ä. fest. Die Klaue sieht immer noch gut aus, ist nicht feucht oder schmierig und riecht auch nicht. Der Tierarzt kommt am Abend vorbei und spritz ein neues Antibiotika (Langzeit für 3 Tage, leider hat er mir den Namen nicht notiert und ich habs vergessen aufzuschreiben) sowie Schmerzmittel. Auch er bestätigt, dass die Klaue unauffällig ist und hegt immer noch den Verdacht auf Panaritium.
06.10.2019 - 07.10.2019: Keinerlei Besserung, die Aue frisst nun praktisch nur noch auf den Knien, leichte Abmagerung. Beim Laufen belastet sie das Bein nicht mehr. Sie steht oft etwas abseits der Herde. Wir schneiden die Klauen zurück, da wir das Gefühl haben, dass sich seitlich eine Art Tasche gebildet hat und wir vermuten, dass sich darunter Schmutz angesammelt hat und sich so evtl. eine Entzündung gebildet haben könnte. Beim Zurückschneiden ist jedoch keine Auffälligkeit sichtbar. Erneute Gabe von Cobiotic N, Dosis erhöht auf 10ml.
08.10.2019: Beim Untersuch am Mittag habe ich das Gefühl, dass sich unterhalb des Kronsaumes eine Art "Hubbel" gebildet hat, der mir weich erscheint. Ich vermute, dass sich darunter Eiter angesammelt hat und beschliesse, dort einen kleinen Schnitt anzubringen, damit die Flüssigkeit / Eiter / was auch immer abfliessen kann. Wir stallen die Aue am Abend ein, da die Wiese feucht ist und für die kommenden Tage weiterer Regen gemeldet ist. Im Stall mache ich an der Klaue unterhalb des Kronsaumes (dort, wo ich den "Hubbel" entdeckt habe) mit einem Skalpell einen kleinen Schnitt, es tritt jedoch keine Flüssigkeit aus, nur etwas Blut. Gabe von Cobiotic N, 10ml. Gesamte Klaue mit Spray desinfiziert.
Ich habe vorhin mit dem Tierarzt gesprochen und er kommt heute Nachmittag in den Stall, um sich die Aue in Ruhe nochmals anzuschauen.
Langsam aber sicher glaube ich, dass das Problem nicht von der Klaue her kommt, sondern irgendwo anders seinen Ursprung hat. Was mich etwas irritiert ist die Tatsache, dass es anfänglich nach der erstmaligen Gabe von Cobitotic besser wurde, nach dem Absetzen dann aber wieder deutlich schlimmer wurde... Ich kann an der gesamten Gliedmasse keine Veränderung feststellen, weder eine Schwellung, noch dass das Bein irgendwo warm wäre etc.
Hier noch einige Angaben zum Tier: Aue, Juraschaf (SBS), ca. 4 - 6 Jahre alt, hatte schon mehrere Lämmer, letzte Lammung Ende 2018, evtl. trächtig (sie war den Sommer über auf der Alp, deshalb können wir es noch nicht mit Bestimmtheit sagen). Schleimhäute rosa, Kot- und Urinabsatz normal, Kot unauffällig, Körpertemperatur (heute Morgen): 39,2°C. Frisst und käut wieder.
Ich bin langsam echt ratlos... Ich weiss, dass Diagnosen über das Internet selten sinnvoll sind aber hier sind so viele Fachleute mit jahrelanger Schaferfahrung und vielleicht können wir ein paar Ideen sammeln, die ich dann mit dem Tierarzt besprechen kann.
Ich werde weiter berichten, was der Tierarzt heute Nachmittag meint...
28.09.2019: Die Schafe kommen vom Alpsommer zurück und werden in den Stall gebracht, um die Schlachtlämmer auszusortieren. Keine Auffälligkeiten.
29.09.2019: Wir laufen mit den Schafen zu Fuss auf die neue Weide, besagte Aue läuft eher hinten mit, ansonsten aber keine weiteren Auffälligkeiten.
30.09.2019: Aue hinkt vorne Rechts, belastet das Bein aber. Beim Untersuch fällt mir auf, dass das Bein unten warm ist, leichte Schwellung am Kronsaum. Klaue unauffällig ("abgelaufen" vom Alpsommer, riecht nicht, Zwischenklaue nicht schmierig, trocken). Telefon mit dem Tierarzt -> Verdacht auf Panaritium. Verabreichung von 6ml Cobitotic N https://www.vetpharm.uzh.ch/TAK/03000000/00030922.01
01.10.2019: Sichtbare Verbesserung, Aue hinkt aber immer noch. Verabreichung von 6ml Cobiotic N. Nach Rücksprache mit dem Tierarzt verabreichen wir zusätzlich je 1/4 Beutel Dolovet für die nächsten vier Tage (https://www.vetpharm.uzh.ch/TAK/05000000/00057206.01)
02.10.2019: Deutliche Besserung, Aue steht wieder ganz auf das Bein, entlastet nur noch leicht. Verabreichung von 6ml Cobiotic N.
03. - 04.10.2019: Keine Medikamente mehr. Aue hinkt nur noch ganz minim, fast nicht mehr sichtbar.
05.10.2019: Kontrolle auf der Weide, deutliche Verschlechterung und das Hinken hat wieder zugenommen. Die Aue hebt das Bein nun an und setzt es fast gar nicht mehr ab. Fressen z.T. auf den Knien... Ich schaue mir das Bein nochmals genauer an, stelle aber nichts weiter fest. Der Kronsaum ist nicht mehr geschwollen, auch sonst stelle ich keine Schwellung o.Ä. fest. Die Klaue sieht immer noch gut aus, ist nicht feucht oder schmierig und riecht auch nicht. Der Tierarzt kommt am Abend vorbei und spritz ein neues Antibiotika (Langzeit für 3 Tage, leider hat er mir den Namen nicht notiert und ich habs vergessen aufzuschreiben) sowie Schmerzmittel. Auch er bestätigt, dass die Klaue unauffällig ist und hegt immer noch den Verdacht auf Panaritium.
06.10.2019 - 07.10.2019: Keinerlei Besserung, die Aue frisst nun praktisch nur noch auf den Knien, leichte Abmagerung. Beim Laufen belastet sie das Bein nicht mehr. Sie steht oft etwas abseits der Herde. Wir schneiden die Klauen zurück, da wir das Gefühl haben, dass sich seitlich eine Art Tasche gebildet hat und wir vermuten, dass sich darunter Schmutz angesammelt hat und sich so evtl. eine Entzündung gebildet haben könnte. Beim Zurückschneiden ist jedoch keine Auffälligkeit sichtbar. Erneute Gabe von Cobiotic N, Dosis erhöht auf 10ml.
08.10.2019: Beim Untersuch am Mittag habe ich das Gefühl, dass sich unterhalb des Kronsaumes eine Art "Hubbel" gebildet hat, der mir weich erscheint. Ich vermute, dass sich darunter Eiter angesammelt hat und beschliesse, dort einen kleinen Schnitt anzubringen, damit die Flüssigkeit / Eiter / was auch immer abfliessen kann. Wir stallen die Aue am Abend ein, da die Wiese feucht ist und für die kommenden Tage weiterer Regen gemeldet ist. Im Stall mache ich an der Klaue unterhalb des Kronsaumes (dort, wo ich den "Hubbel" entdeckt habe) mit einem Skalpell einen kleinen Schnitt, es tritt jedoch keine Flüssigkeit aus, nur etwas Blut. Gabe von Cobiotic N, 10ml. Gesamte Klaue mit Spray desinfiziert.
Ich habe vorhin mit dem Tierarzt gesprochen und er kommt heute Nachmittag in den Stall, um sich die Aue in Ruhe nochmals anzuschauen.
Langsam aber sicher glaube ich, dass das Problem nicht von der Klaue her kommt, sondern irgendwo anders seinen Ursprung hat. Was mich etwas irritiert ist die Tatsache, dass es anfänglich nach der erstmaligen Gabe von Cobitotic besser wurde, nach dem Absetzen dann aber wieder deutlich schlimmer wurde... Ich kann an der gesamten Gliedmasse keine Veränderung feststellen, weder eine Schwellung, noch dass das Bein irgendwo warm wäre etc.
Hier noch einige Angaben zum Tier: Aue, Juraschaf (SBS), ca. 4 - 6 Jahre alt, hatte schon mehrere Lämmer, letzte Lammung Ende 2018, evtl. trächtig (sie war den Sommer über auf der Alp, deshalb können wir es noch nicht mit Bestimmtheit sagen). Schleimhäute rosa, Kot- und Urinabsatz normal, Kot unauffällig, Körpertemperatur (heute Morgen): 39,2°C. Frisst und käut wieder.
Ich bin langsam echt ratlos... Ich weiss, dass Diagnosen über das Internet selten sinnvoll sind aber hier sind so viele Fachleute mit jahrelanger Schaferfahrung und vielleicht können wir ein paar Ideen sammeln, die ich dann mit dem Tierarzt besprechen kann.
Ich werde weiter berichten, was der Tierarzt heute Nachmittag meint...