Schlaffe Beine durch vermeintlichen Selenmangel - Hilfe

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Henry
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Re: Schlaffe Beine durch vermeintlichen Selenmangel - Hilfe

Beitrag von Henry »

B1 in Tabletten ist gänzlich sinnlos, denn der Thisminmangel muß nicht alimentär sein, sondern hat seine Ursache in Thiaminase - also Spaltenzyme - oder wird durch Aufnahmefefizite hervorgerufen. Orale Eingaben beim Schaf sind nur in seltenen Fällen sinnvoll.
Orale Gabe von B1 hat hier auch niemand empfohlen.
B1-Ampullen gibt es von Hevert in der Apotheke.
Zu 200mg. Davon 2x eine subcutan pro Tag.
Henry
der
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peter e.
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Re: Schlaffe Beine durch vermeintlichen Selenmangel - Hilfe

Beitrag von peter e. »

Nici_Arm hat geschrieben: Fr 23. Apr 2021, 22:07 ... Heute musste ich auch feststellen, dass ein Hinterbein schwächer ist, als das andere. Scheint auch irgendwie dünner zu sein. Meint ihr, das kommt vom vielen Liegen?
Ich bin der Meinung ja. War es hier oder an andere Stelle, wo die Schafs-Physiotherapie angesprochen wurde. Ich würde es versuchen mit einem Handtuch um den Bauch, oben mit der Hand nach oben gehalten, so dass das Lamm gerade den Boden berühren kann. Normaler WEise sollte es Versuche unternehmen, zu laufen.
peter e.

Auch dem Schwächsten ist ein Stachel gegeben -
sich zu wehren.

frei nach Schiller
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eifelschaf
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Re: Schlaffe Beine durch vermeintlichen Selenmangel - Hilfe

Beitrag von eifelschaf »

Es gibt doch diese Lauflernwagen für Kinder, wo man sie wie in eine Schaukel reinsetzen kann und sie bewegen sich dann selber mit "Laufen" fort, quasi im Sitzen... Könnte man das vielleicht für ein Lamm zweckentfremden?!
Lammretter
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Re: Schlaffe Beine durch vermeintlichen Selenmangel - Hilfe

Beitrag von Lammretter »

:pff:
Ich hatte diese Woche ein Lamm, 5 Tage, von Privatem Betrieb, mit hochgradig E-Selenmangel, Vit B1(Thyamin),
41,9Temperatur

Sie konnte nicht stehen, hatte Neurologische Probleme und auch Tachikardien und, zwischendurch, massive Luftnot, bzw. Starkes Hecheln.

Es gab kein ausreichendes Colostrum, die Aue in schlechtem Zustand, bzw. das Auenlamm, ein Zwilling!

Ich habe 2 Tage und Nächte gekämpft.

Man hatte ihr Selen oral verabreicht.

Auch hier sollte man das bei Unerfahrenheit, durch einen guten und fachkundigen Vet behandeln lassen. , E Selen subcutane (unter die Hau) injizieren!
Dazu Booster. Habe heute wieder 2 Lämmer, die einen Tag alt sind. Auch aus vorgenanntem Betrieb😢

Hier habe ich bei 2, 8 kg Gewicht, 0,5ml E Selen gespritzt!
Dazu ins Maul, den Vit. Boost

Das kleinere Lamm, war schlecht dran und hatte dazu noch Trinkschwäche! 20 Minuten danach, stand das Lamm

Zauberwerk!? Nein die Präparate,
Edwin
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Re: Schlaffe Beine durch vermeintlichen Selenmangel - Hilfe

Beitrag von Edwin »

Meine Rhönlämmer weisen nach langem rätseln über die Ursache ihres Schwächelns ebenfalls (bin ich mir ziemlich sicher) Kupfermangel auf. Nachdem nun auch ein MS im Fell der zugekauften, sehr vitalen Lämmer knabbert, habe ich vor, einen weiteren kupferhaltigen Leckstein zumindest phasenweise zur Verfügung zu stellen. Was meint Ihr, macht das Sinn oder sollte ich separierter vorgehen (z. B. Henrys vorgeschlagener Oralgabe), da der kupferhaltige Leckstein den vitalen Tieren eher schaden könnte?

Grüße
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Henry
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Re: Schlaffe Beine durch vermeintlichen Selenmangel - Hilfe

Beitrag von Henry »

Schon unter diagnostischen Aspekten würde ich die Kupfergabe auf die betroffenen Tiere einschränken und weitere Faktoren, wie freiwillige Aufnahme oder Überkompensation, vermeiden.
Henry
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Edwin
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Re: Schlaffe Beine durch vermeintlichen Selenmangel - Hilfe

Beitrag von Edwin »

Interessant, danke Henry.
Rein prophylaktisch, wenn ab Herbst die MS trächtig sind, macht es dann vielleicht Sinn, ab dann einen kupferhaltigen Leckstein ggf auch nur phasenweise zur Verfügung zu stellen, um die un- und später geborenen Lämmer mit CU zu versorgen?
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Re: Schlaffe Beine durch vermeintlichen Selenmangel - Hilfe

Beitrag von smallfarmer »

Ich kann dir auch KU-Boli für Schafe lose abgezählt schicken.
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Henry
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Re: Schlaffe Beine durch vermeintlichen Selenmangel - Hilfe

Beitrag von Henry »

Die Boluslösung garantiert jedenfalls die Kupferaufnahme und -freisetzung im richtigen Tier über den gewählten Zeitraum. Lecksteine, -schalen und Pulver garantieren das gerade nicht, weil schwache Tiere vielleicht nicht am Leckstein mitdrängeln oder andere Sorgen haben.
Henry
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Re: Schlaffe Beine durch vermeintlichen Selenmangel - Hilfe

Beitrag von Fröschchen »

Ich versende immer mal wieder Leberteile (walnußgroß reicht) von Schlachtschafen an die TiHo Hannover um Bestimmung von Kupfer, Selen, Kobalt und neuerdings auch Zink.
Wg. Ermittlung Herdenstatus.
Sowohl von Altschafen als auch von Lämmern.
Ergebnis total zufriedenstellend. Alle haben neben Salzlecksteinen noch Mineralleckschalen von Basu-Kraft und sporadisch Parafit.
Werte sind voll im Normbereich!
So sage ich mal von wegen Brandenburg = Selen-Mangelgebiet: hier so nicht.
VG
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muß man vor allem ein Schaf sein. (Albert Einstein)
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