Mutter adoptiert vor eigener Lammung

schafbauer
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Re: Mutter adoptiert vor eigener Lammung

Beitrag von schafbauer »

Es wäre nur eine Qual für alle Beteiligten das lamm jetzt dazu zu stellen. Probieren kann man es ja. Vielleicht ein Weihnachtswunder. Aber groß hoffen braucht man nicht.
"Nur was man gerne macht, macht man auch gut." :schaf2:
Zoovieh
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Re: Mutter adoptiert vor eigener Lammung

Beitrag von Zoovieh »

Hallo zusammen,
super Forum hier. Ganz besonders dann wenn einen alle Tierärzte im Stich lassen, weil es zu weit zu fahren ist ( danke! Ist ja nicht so als würde ich es nicht bezahlen).

Mittwoch Abend stehen meine zwei letzten die noch ablammen mussten zusammen auf der Wiese mit 2 Lämmern! Trocken und soweit fit. Kenne meine Tiere und mir war eig klar dass es nur von der einen ist und die andre noch nicht gebärt hat. Die Mutter lies beide trinken und es sah ok aus. Die andere umgarnte eins der Lämmer und lies es aber nicht trinken. Das ging bis vorgestern so und dann stellte ich aber fest dass die, die noch nicht gelammt hatte sich mit dem Lamm das sie umgarnt hat abgesetzt hat. Hatte dann Versuch das kleine zur Mutter zu bringen die wollte es nicht mehr.
Gestern Abend/ Nacht fing die eine dann an mit ihrer Geburt. Scharren und auf und abliegen ab 18.00 Uhr. Dem Lamm ging’s gut blieb bei ihr.
Um ca. 22 Uhr kam ich nochmal da guckte eins hinten raus sind die alte lag. Hab’s tot rausgezogen ( waren nur noch die Beine ) und bisschen gewartet. Sie hatte dann wehen und drückte ein weiteres raus, leider auch tot und echt klein im Gegensatz zum ersten. Das war so um 0:00. hab dann bis 02:30 gewartet und bin heim. Sie fraß Heu und Tank und ließ ihr ausgewähltes Wunschlamm saufen!
Hab sie provisorisch eingepfercht.
Jetzt ist es 9:26 und es ist keine Nachgeburt zu sehen ! Das kleine lässt sie weiter trinken und kümmert sich.

Hätte ich nach dem zweiten rein fahren müssen um zu gucken ob noch eins drin ist?
Wie lange warte ich jetzt? Ich will auf keinen Fall riskieren das sie mir eingeht.
TA und das Samstag, der wird mich schon am Telefon abwimmeln.

Danke euch !
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Rasmus
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Re: Mutter adoptiert vor eigener Lammung

Beitrag von Rasmus »

Bist Du sicher, dass sie die Nachgeburt nicht aufgefressen hat?
Zoovieh
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Re: Mutter adoptiert vor eigener Lammung

Beitrag von Zoovieh »

Also ich bin um halb 3 gefahren und um 8 war ich wieder bei ihr. Hinten ist nichts rot oder sonstiges und sie ist hinterm Stall, da liegt alles voll mit altem Laub.
Ich kann’s mir nicht vorstellen. 100 % nicht aber wenn’s ihr in zwei Tagen schlecht geht dann ist es zu spät.
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Babs
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Re: Mutter adoptiert vor eigener Lammung

Beitrag von Babs »

Unser (Schaf-)Tierarzt empfiehlt, ihn zu kontaktieren, wenn die Nachgeburt nach 24 Stunden nicht abgegangen ist.
Meist sieht man dann auch Placentateile aus der Vagina des Schafs heraushängen.
Zoovieh
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Re: Mutter adoptiert vor eigener Lammung

Beitrag von Zoovieh »

24h, naja das wäre ja noch ein bisschen.
Ich hab in der Zwischenzeit mal einen anderen ta kontaktiert, hab parallel noch ein Problem-Flaschenlamm, da hatte einer schon versagt in meinen Augen.
Der meinte ich solle mir uterusstäbe holen kommen und die in die Gebärmutter tun.
Er müsse zu einem kalb, er könne nicht. Toll.
Mir wird immer bewusster, dass ich hier nicht viel Unterstützung erwarten kann auch wenn ich zahle.
Ich hab sowas noch nie gemacht. Kann das Schaf dabei stehen bleiben und fühle ich ob noch ein drittes drin ist auch ohne Erfahrung? Kann ich etwas „kaputt“ machen?
Meine Schäfer- Freunde ( wenn ich das so nennen kann. Männer denen ich auf die Nerven gehe trifft es vllt eher) kann ich nicht erreichen. Sind auch nur zwei.
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Re: Mutter adoptiert vor eigener Lammung

Beitrag von KABA »

Wenn nicht noch Teile der Nachgeburt raushängen, müsste sie eigentlich komplett rausgegangen sein, sie wird ja gerne von den Schafen gefressen, so dass man nichts mehr findet. "Nichtabgehen der Nachgeburt" äußert sich eigentlich so, dass da noch Reste sichtbar raushängen.
Reingreifen und Fühlen, ob da noch ein Lamm drin ist, dürfte jetzt nicht mehr gehen, der Muttermund wird schon wieder so weit geschlossen sein, dass man nicht mehr durchkommt. Von daher kann man auch keine Uterusstäbe mehr einlegen...
Was heißt " Hab’s tot rausgezogen ( waren nur noch die Beine )" - war es schon verwest oder so, wo war der Rest?? Dann unbedingt auf Allgemeinzustand achten (Fieber?) und mit TA Rücksprache halten, evtl. ist Antibiose nötig.
Ich wünsche dir die Fröhlichkeit eines Vogels im Eberescheneschenbaum am Morgen,
die Lebensfreude eines Fohlens auf der Koppel am Mittag,
die Gelassenheit eines Schafes auf der Weide am Abend.
Zoovieh
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Re: Mutter adoptiert vor eigener Lammung

Beitrag von Zoovieh »

Also es hing etwas raus, kleiner dünner Faden, weiß-gelblich! Auf tierärztlichen Rat, war mir ja die Stäbe holen, soll ich rein und fühlen und dann wenn da Nachgeburt ist, leicht dran ziehen ! Einfacher gesagt als getan. Wie du sagst war da kaum rein zu kommen und ich hab’s auch nicht weiter versucht dann.
Das mit dem auffressen hab ich in meinen 7 Jahren in denen ich allein verantwortlich bin für die Schafe und in den Jahren zuvor wo ich mit meinen Eltern mit bin seit ich denken kann nur einmal gesehen.
Ich habs dann nochmal bei meinen Schäfer Freunden versucht, keinen erreicht bzw. nicht im Lande.
Ich hab dann nach Rücksprache eines Ziegenhalters die Tablette trotzdem rein geschoben und gebe seit gestern cimifuga globuli dazu die er mir gegeben hat.
Es geht ihr gut, dem kleinen adoptierten Lamm geht es auch gut.

Nein nein, sry hab ich mich undeutlich ausgedrückt. Ich war denke ich mal zu spät, das Lamm hing hinten raus nur die Beine waren noch nicht raus. Sie lag. Wenn sie aufgestanden wäre, wäre es rausgeflutscht. Aber sie wollte nicht stehen. Deswegen hab ich leicht gezogen. Die Haut um es war richtig feste und kalt und es war eben tot. Es war aber nicht verkümmert oder sonstiges. Normales Lamm , Kopf etwas dick. Vllt hat es zu lange damit festgesteckt.
Dann kam ca eine halbe Stunde später, bzw da ging’s los, das nächste raus. Viel kleiner mit seehr langen Beinen. Ich bin direkt hin und hab es aus dieser Haut geholt. Die war wirklich sehr dick und ich musste richtig feste aufreißen. Hab dann alles getan was man damit macht aber da war kein Lebenszeichen. Und die alte hat’s rausgedrückt und ist direkt zu Boden und hat sich von ihm abgewendet hingelegt. Kein Blick zurück nichts.
TA kommt nicht. Ich brauch echt keine Zeit mehr verschwenden wen anzurufen.

Der eine der am Donnerstag zu mir kam wegen eines anderen Schafes, mit einer auffälligen Beule, ( nur eine Beule Gott sei dank) sagte direkt beim aussteigen: „ich komme nur weil ich sie kenne und sie nett finde. Wir machen jetzt auch Blutproben und kotproben damit alles in der Reihe ist und ich nicht mehr kommen muss. Das ist zu weit und egal was sie bezahlen es lohnt sich nicht.“
Also durch die Blume für mich - ich hab keine Lust dafür zu kommen-
Er war super und hat sich Zeit genommen und nach allem geschaut. Ist halt ein viehdoktor vom alten Schlag, russischer Abstammung. Super prakmatisch und unaufgeregt. Leider in Urlaub ! Und er käme ja auch nicht mehr was er mir zu verstehen gegeben hat.
Gleich zwei die also einfach nicht kommen!
Ich könnte jetzt heute meinen Schafscherer anrufen der ist wieder da. Macht das Sinn das er nochmal rein geht und schaut ?
Zibble
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Re: Mutter adoptiert vor eigener Lammung

Beitrag von Zibble »

Hallo Zoovieh,
die geht es ähnlich mit den TTÄ wie mir. Im Notfall ist man auf sich alleine gestellt.
Wenn es der Aue gut geht und sie auf den Beinen steht und frißt, würde ich mir nicht allzuviel Sorgen machen. Die Uterusstäbe werden jetzt über die die Scheidenschleimhaut aufgenommen. Schaden werden sie nicht.
Ich habe Schaf und ich weiß warum
Zoovieh
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Re: Mutter adoptiert vor eigener Lammung

Beitrag von Zoovieh »

Jaa ich beobachte sie genau. Bin alle 4 Stunden beim Stall. Sie verhält sich auch normal. Ich hoffe sehr das alles ok ist. Wäre wirklich auch ein emotionaler Verlust für mich dieses Tier.
Danke, ich dachte jetzt echt schon ich hätte es noch schlimmer gemacht mit diesem Stab. Denn ich war sicher nicht in der Gebärmutter.
fühle mich etwas hilflos.
Habe noch einen Stab, weiß nicht ob ich das machen soll nochmal.
Für mich war das die letzte Lammsaison erstmal! Ohne Lehrgang für Geburtshilfe mach ich nichts mehr. Ich hatte so vielen Probleme dieses Jahr wie noch nie zuvor. Und ohne Tierarzt tu ich das meinen Tieren und mir nicht mehr an!
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