Problem mit einem Flaschenlamm

schafbauer
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Re: Problem mit einem Flaschenlamm

Beitrag von schafbauer »

Steffi hat geschrieben: Mo 21. Sep 2020, 14:44 Wie gesagt, Hörensagen, nur als Denkanstoß.
ja danke.
nur als denkanstoß das ich am 1. Tag mindestens 6mal tränke und bis zum 5. Tag 5 bis 6mal. je nachdem wie sich das lamm verhält. danach wird es von 4 auf 3mal reduziert. gefüttert wird zwischen 200 und 250ml aufwärts. nach dem Tränken bekommen sie in einer 1,5ml Traubenzuckerlösung Vit C und Traubenkernextrakt (in den 1. 3 Tagen) verabreicht.

Zeitmangel kann schon mal auftreten. Dann springt aber meine Frau oder meine Mutter bei den kleinsten ein. Temperatur oder Dosierung wird dabei exakt eingehalten weil alles laut QM idioten- und ausfallssicher gemacht wird.

aber anscheinend kann es nicht ganz an der Druckbetankung liegen, wenn schon nach dem 3. bis vorletzten Schluck das Lamm abbricht und dann geht nix mehr. vorbei. steht, krümmt sich....wie eine kolik. kann sich bis zur nächsten oder übernächsten mahlzeit erholen oder auch nicht. egal wie alt. 1 Tag wie bei 3 oder 4 Wochen alt. kann man nicht vorhersagen.

achja.... größere Betriebe neigen dazu die Tränketemperatur nicht einzuhalten...vom Hörensagen halt...ich messe mit Thermometer.....nur als Denkanstoß :lachma:

Die AntiVac Flache ist halt so das immer kleine Perlen aufsteigen, ein geringer Vac Druck im Flascherl ist.....geht mir eigentlich viel zu schnell aber langsamer gehts auch nicht.

hab auch unterschiedliche Größeren von Nuckeln für unterschiedliche Altersgruppen.
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Steffi
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Re: Problem mit einem Flaschenlamm

Beitrag von Steffi »

200-250ml pro Mahlzeit auch bei den Neugeborenen?
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schafbauer
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Re: Problem mit einem Flaschenlamm

Beitrag von schafbauer »

Steffi hat geschrieben: Mo 21. Sep 2020, 18:56 200-250ml pro Mahlzeit auch bei den Neugeborenen?
sag einfach was nicht passt. wenn nicht gesoffen wird sinds halt nur 100. lamm muss voll, warm und zufrieden sein. wenn das neugeborene 5kg hat wirds mit 100ml verhungern.
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Re: Problem mit einem Flaschenlamm

Beitrag von Steffi »

Ich vergleiche nur, wie Lämmer bei den Müttern trinken. Immer nur ein paar Schlücke, dafür sehr häufig. In den Magen passen nur ca. 50ml, mehr läuft über und kann nicht verarbeitet werden, weil der Pansen ja noch nicht arbeitet. Deshalb gibt es diese 12%-Regel. 12% vom Gewicht = Gesamtmenge Milch am Tag. Das geteilt durch die Anzahl der Mahlzeiten ergibt die Menge pro Flasche. Je jünger, desto genauer sollte man sein bei Menge und Temperatur. Wurde mir von Dr. Wagner (Uni Gießen) so bestätigt und ich selbst habe so erfolgreich Lämmer aufgezogen - aber auch nicht alle.

Ich will Dir keinen Vorwurf machen! Finde es toll, daß Du es überhaupt versuchst und das Problem ehrlich ansprichst. Ich bin sicher, viele tote Lämmer werden totgeschwiegen. Deshalb Hut ab! Vielleicht finden wir ja den Fehler im System? Wäre schön, für Dich und die Lämmer
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Re: Problem mit einem Flaschenlamm

Beitrag von schafbauer »

dann muss ich die menge reduzieren. vielleicht sind es kombinierte fehler...was weis ich
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Re: Problem mit einem Flaschenlamm

Beitrag von Steffi »

Babs hat hier im Forum eine Tränkeanleitung für Flaschenlämmer. Schau doch mal danach. Sehr genau erklärt. Ich bin gerade nur am Handy, deshalb kann ich denken nicht raussuchen
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Re: Problem mit einem Flaschenlamm

Beitrag von Steffi »

Da isser: viewtopic.php?f=12&t=410

Vielleicht ist das ein Trugschluß von uns Menschen, daß Lämmer satt sein müssen? :gruebel: Vielleicht hilft der Hunger und das dadurch notwendige hinter der Mutter Herlaufen ja beim Lauftraining, das für ein Beutetier lebensnotwendig ist?

LG
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Re: Problem mit einem Flaschenlamm

Beitrag von peter e. »

Gerald, würde es Sinn machen, den "langsamen" bzw. etwas "trinkunwilligen" mal ne Dosis Selen zu geben? Vielleicht liegt es weder an dir noch an der Fütterungstechnik sondern an den Tieren?
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Auch dem Schwächsten ist ein Stachel gegeben -
sich zu wehren.

frei nach Schiller
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Re: Problem mit einem Flaschenlamm

Beitrag von schafbauer »

Der Stoß selen ist Standard. Gehört zum desinfizieren vom Nabel dazu
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Re: Problem mit einem Flaschenlamm

Beitrag von grauwoller »

Die Tränkeanleitung von Babs ist zwar sehr umfangreich, und sachlich nicht zu beanstanden, einen Aspekt vermisse ich allerdings, und der scheint mir entscheident zu sein:
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Flaschenfütterung unfallfreier abläuft, wenn ich die Flasche waagerecht halte. Seit einem eindringlichenm Apell meines TA, der selber einige 100 Schafe hat, beherzige ich diese Methode, seitdem kein Einatmen von Milch mehr. Ich vermute dass Schafbauers angebliches Luft herunterschlucken, in Wirklichkeit das Einatmen von Flüssigkeit ist.
Wenn kein, oder nur wenig Schluckreflex vorhanden ist, melke ich mit dem Sauger in schwacher Dosierung Milch ins Maul - ist halt manchmal auch ein Geduldspiel. Am besten es findet sich jemand ohne Zeitdruck, und ohne die Notwendigkeit, morgens früh noch fit für eine nichtlandwirtschaftliche Tätigkeit zu sein. Und wenn der oder die dann auch noch das nötige Feeling für ein Flaschenlamm hat, dann kann da was draus werden.
Schluckreflex fördernd wirkt sich auch das sanfte Kraulen im Afterbereich des Lammes aus. Aber manchmal kommt man auch einfach nur zu spät, oder es liegt an Umständen oder krankhaften Veränderungen, die trotz eifrigem Bemühen, unser Handeln zum Scheitern verurteilen.

Christoph
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