Mutter lässt lämmchen nicht trinken

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st68
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Re: Mutter lässt lämmchen nicht trinken

Beitrag von st68 »

Heumann hat geschrieben:Ich habe es jetzt so verstanden, dass die Mutter bei deiner Methode irgendwann das Lamm akzeptiert (ähnlich wie leinenführige Schafe die Leine irgendwann akzeptieren und Milchschafe das Melken). Das ist richtig verstanden, oder?
Nein. Sie wird das Lamm richtig lieben, wie ihr eigenes. Und nach verlassen der Box ganz normal in der Herde leben.
Heumann hat geschrieben:Wie lange dauert es, bis die Mutter das Lamm auch ohne Strick saufen lässt?
Wenns ihr eigenes Lamm ist, und sie es nur nicht ans Euter lassen wollte, reichen 12 Stunden aus. Fremde Lämmer anzudrehen dauert normal nur 24 Stunden. Einreibemethode, oder der Pullover unterstützen das ganze Prozedere sehr.

Bei renitenten Schafen kanns auch mal länger dauern. Dann ist aber nach 24 Stunden eine Nacht Pause nötig. In seltenen Fällen klappts auch mal gar nicht.

Noch mal für die Gegner des Strickes: Das Schaf auf dem Bild (Jährling mit fremdem Lamm, weil eigenes tot gebohren, schon trocken und zu viel klein für Pullovermethode), steht fest und sicher auf den eigenen Beinen. Die Stricke und Hürden hindern es nur daran, sich in irgendeine Richtung dem Lamm entziehen zu können. Das Band am Bein schnürt nicht ein, sondern verhindert das nach vorne Ausschlagen.

Henry hat geschrieben:ein Guter Hund vor der an den 3 andere Seiten geschlossenen Box abgelegt, leidet nicht. Der erfüllt die Aufgabe die Mutter samt Lamm in der Box zu halten. Eine Kette braucht der nicht. Nur eine starke Hand.
schade nur, das es so wenige von diesen guten Hunden gibt. Und das gerade Du diesen einen Hund hast.
Henry hat geschrieben:Und das Mutti steht hinten und bleibt da auch.
Solange sie der Beschützerinstinkt nicht zum Angriff auf den Hund treibt und dabei das Lämmchen zertrampelt und dem Hund (und Schäfer) solche Spielchen auf Lebenszeit verleidet.

Und wo nimmt man den Platz im Stall für solche Aktionen her? Was wenn man mehrere solcher Problemfälle auf einmal hat?
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Henry
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Re: Mutter lässt lämmchen nicht trinken

Beitrag von Henry »

Ich habe gar keinen Hund.
Bei mehreren Problemen kann der Gute Hund auch mehrere Stieze bewachen.
Den Platz im Stall läßt man per Hubschauber einfliegen oder hat ihn zum Aufblasen da. Das geht schnell und macht außerdem noch Spaß.
Henry
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st68
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Re: Mutter lässt lämmchen nicht trinken

Beitrag von st68 »

Nachtrag:
Heumann hat geschrieben:Nimmst du die Methode auch bei Mehrlingen, wenn nur ein Lamm verstoßen wird oder nur bei Einlingen?
NEIN! versuche nie, einer Mutter die schon ein, oder gar mehrere Lämmer hat, ein Lamm zusätzlich anzudrehen. Auch nicht mit meiner Methode. Am Ende läßt sie gar keins mehr ran, und/oder hat ein zerbissenes Euter.

Habe diese Saison das allererste mal einer Mutter mit tot gebohrenen Zwillingen das Zwillingspaar einer Euterkranken untergeschoben. Das hat entgegen meiner eigenen Prognose funktioniert. Die war nur knapp 12 Stunden festgebunden. Und nicht mal am Hinterbein. Hat aber wohl nur wegen ihrem übersteigerten Muttertrieb und gutem Einreiben im zu vielen Fruchtwasser (so gut und schnell) funktioniert.

Futter und Wasser kriegen die Schafe bei mir natürlich auch, wenn sie wollen.
Heumann hat geschrieben:Der Hund leidet (psychisch, so ein Border hat viel Seele) ein paar Stunden im Schafstall um das Lamm zu retten.
son' Border überlegt sich das oft ganz schnell und findet dann, dass Schafe gar nicht so toll sind. Und setzt danach keinen Fuß mehr in den Schafstall.
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