Herdbuchzucht

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Steffi
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Herdbuchzucht

Beitrag von Steffi »

Hab mal eine kurze Frage in die Runde:

Wenn ich HB-Zucht betreibe, habe ich irgendeine Möglichkeit, das nicht über den Landesverband des Wohnortes zu tun?

LG
Steffi
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Henry
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Re: Herdbuchzucht

Beitrag von Henry »

Ja, gründe eine Zuchtorganisation.
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B-Johanna
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Re: Herdbuchzucht

Beitrag von B-Johanna »

Hallo Henry - das würde mich auch interessieren !!
Kannst Du mal ein wenig beschreiben wie und was zu tun wäre ?!

Gruß B-Johanna
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Henry
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Re: Herdbuchzucht

Beitrag von Henry »

Nein, dieses Wissen will ich nicht sharen solange die Anerkennung meines Vereins nicht beendet ist. Die Nolana-Züchter sind gescheitert oder haben aufgegeben und die Schafzuchtverbände schützen ihr Pfründe. Obschon Rassezucht mit kleinen Tierzahlen aufgeteilt auf viele Landesherdbücher Unsinn ist, besteht die VDL auf dieser Struktur auch für Karakul oder South Down. Dieses Brett muß erst gebohrt werden oder es ist zu überholen ohne einzuholen.
Henry
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Heumann
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Re: Herdbuchzucht

Beitrag von Heumann »

Und welchen Nachteil hat ein Landesherdbuch außer ein paar Euro für Papier beim Umschreiben von a nach b?

Gerade in Zeiten von schrumpfender Schafhaltung und wachsender Wolfshaltung st der Schafzuchtverband eine Lobby, die ich gerne unterstütze.

Und wobei sind die Nolana gescheitert? Sie sind doch jetzt als zwei offizielle Rassen anerkannt. Finde das ist schon ein gewaltiger Erfolg.
Stockmann
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Re: Herdbuchzucht

Beitrag von Stockmann »

In der Pferdezucht hat es viele, viele Jahre gedauert, überreginal arbeitende Verbände gegen die Widerstände der Landesverbände durchzusetzen. Einzelne Verbände haben sich mittlerweile sogar international aufgestellt und die beste international verfügbare Genetik zugelassen. Der züchterische Fortschritt ist enorm und hat die Zuchtverbände, die auf Tradition und Regionalismus gesetzt haben,sagen wir mal vorsichtig, in Bedrängnis gebracht.
.
Fleisch ist ein Stück Lebenskraft.

Nolana: Schafe der Vernunft.
Heumann
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Re: Herdbuchzucht

Beitrag von Heumann »

In der Pferdezucht ist aber auch Geld vorhanden und Leistung wird honoriert. Beides ist in der Schafhaltung nicht der Fall.
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Steffi
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Re: Herdbuchzucht

Beitrag von Steffi »

Manchmal hätte man halt einfach gern eine Alternative zu einem Quasi-Monopolisten. Wir sind ja alles Menschen und bei einigen fühlt man sich besser aufgehoben als bei anderen.

LG
Steffi
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Henry
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Re: Herdbuchzucht

Beitrag von Henry »

Heumann hat geschrieben: Mi 29. Jul 2020, 12:51 Und welchen Nachteil hat ein Landesherdbuch ... Und wobei sind die Nolana gescheitert?
Die USA leisten sich ein Herdbuch für BFL und registrieren Kanada mit. Ganz UK hat einen Verband für Badger Face und registriert zwei Zuchtlinien. In China werden alle Merinos zentral eingetragen. In Deutschland gibt es 18 (?) herdbuchführende Stellen und mehrere konkurierende Rassebeschreibungen. Mit SChecken oder ohne und mit SChecken in einer extra Abteilung. So lassen sich Thüringer Kameruner eben nicht woanders aufnehmen, wenn sie weiße Flecken haben. Zudem entscheiden Landesverbände über mehrere Rassen obschon sie keine Ahnung davon haben. Die Betreuen Milchschafe und Karakul, Kamerun und Bentheimer, Coburger und Ziegen.
Es sollte für eine Rasse aber eben nur eine relevante Zuchtorganisation geben. Mit Wolfschutz und Lämmerabsatz hat das nämlich nichts zu tun. Und auch da ist die regionale Zersplitterung hinderlich.

Die Nolana-Zucht hätte in einem Zentralen Verein ohne Diskussion um Nebenkriegsschauplätze zügig ein Zuchtziel setzen können, ohne Rücksicht auf die VDL und deren Körregeln. Dann hätte man nicht die Anerkennung gegen den Widerstand der VDL erreicht, dann hätte man sie selbst betrieben und hielte noch heute die Zügel alleine in der Hand.
Henry
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Re: Herdbuchzucht

Beitrag von grauwoller »

Alle Landesverbände arbeiten hinsichtlich der Körung nach ein und der gleichen Rassebeschreibung. Über OVICAP sind alle miteinander vernetzt, und die Abstammungen von Tieren aus anderen Bundesländern sind für mich auch einsehbar, zumindest jene, die auf den öffiziellen Körungen auftauchen. Man muss doch gegeneinander abwägen, ob man Herdbuchzucht bundesweit abwickelt, mit den daraus resultierenden Fahrzeiten (wohlgemerkt mit wertvollen Zuchttieren im Anhänger), oder ob man sich nur innerhalb des eigenen Bundeslandes bewegt, dann aber auch nur den Vergleich hat, mit den Tieren dieses Verbandes. Ich bin mir sicher, dass einige Züchter keine öffentlichen Veranstaltungen mehr besuchen würden, wenn sie länger fahren müssten. Unterschiede gibt es natürlich, und nicht alles ist immer nachvollziehbar. Wir in Niedersachsen haben ausschliesslich hauptamtliche Schafzuchtverbands-Mitarbeiter, dementsprechend teuer sind die ganzen Dienstleistungen. 500 mtr. von der Haustüre entfernt fängt Nordrhein-Westfalen an, da wird die Hofkörung von Ehrenamtlichen abgedeckt, bzw. die bekommen sicherlich eine Aufwandtentschädigung. Mir gefällt die Niedersächsische Variante da aber besser. Ich hatte sogar mal mit dem Gedanken gespielt, mit dem Betrieb nach NRW umzuziehen, aber hier in Niedersachsen wohnen zu bleiben, denn das wäre möglich, Steffi.
Es mag sicherlich Sachverhalte oder auch Mitarbeiter beim eigenen Verband geben, die einem nicht so zusagen, solche wird man in anderen Verbänden aber auch finden. Ausserdem hindert einen niemand daran, zusätzlich bundesweit oder gar global aktiv zu werden und sich auszutauschen. Schade ist es für diejenigen, die die einzigen Vertreter einer seltenen Rasse innerhalb eines Landesverbandes sind, aber man wählt sich die Rasse ja immer noch selber aus....

Christoph
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