Verdrängungszucht

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Henry
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Re: Verdrängungszucht

Beitrag von Henry »

Aber nicht ungeschoren, oder?
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Steffi
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Re: Verdrängungszucht

Beitrag von Steffi »

Die Felle gehen zum Gerben. Demnächst schere ich die Mähdels.

LG,
Steffi
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Henry
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Re: Verdrängungszucht

Beitrag von Henry »

Willstu die lange Wolle auf den Fellen lassen und sie dem Gerbeprozeß aussetzen? Warum? Keiner hat Schwarznasenmulelammwolle und die sieht auf den Fotos wirklich richtig gut aus. Zum Kuscheln. Oder kratzt die?

PS: Ich schlachte bewollte Schafe auch nicht gern. Das Messer wird schnell stumpf und mit Hygiene ist das auch schwer.
Henry
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Steffi
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Re: Verdrängungszucht

Beitrag von Steffi »

Nee, die kratzt überhaupt nicht, schmuseweich. Doch, ich hab Schwarznasenmuleshearlingswool - von den Mähdchen. Von den Jungs hätte ich schon gern schöne Felle. Unser Gerber hat das bei den Guteschafen auch immer hinbekommen mit der langen Wolle. Ok, er hat geschimpft wie ein Rohrspatz, aber er hat es hinbekommen :lol: Vielleicht lasse ich auch eines davon beim Gerber auf 5cm scheren, das sieht auch nett aus. Man kann ja ein bißchen rumprobieren.

LG,
Steffi

PS: Aber irgendwie gehört das nicht ins Thema "Verdrängungszucht", oder? :gruebel:
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PrinzB
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Re: Verdrängungszucht

Beitrag von PrinzB »

Hallo,
anbei mal zwei Bilder von den Hammeln aus dem ersten Kreuzungsversuch zwischen Kamerun bzw. Kamerun - Nolanamischlingen und einem reinrassigen Wiltshirehorn Bock. Wir sind mit dem Ergebnis bisher sehr zufrieden.
IMG_1595.JPG
IMG_1595.JPG (130.04 KiB) 4402 mal betrachtet
IMG_1592.JPG
IMG_1592.JPG (129.52 KiB) 4402 mal betrachtet
Wir wollen hier keine neue Rasse schaffen o.ä.. Uns faszinierten damals einfach die Wiltshirehornschafe, da sie viele Eigenschaften haben die wir uns wünschen. Leider waren zu der Zeit keine oder nur wenige reinrassige Zuchttiere zu bekommen, daher haben wir die Kamerunherde etwas aufgestockt und uns einen reinrassigen WH Bock aus einer guten Herdbuchzucht besorgt. Nun werden wir immer wieder neue WH Böcke einkreuzen um den Kamerunblutanteil weiter zu verdrängen.

Generell wird die weiße Farbe durchweg vererbt, teilweise jedoch mit Abzeichen. Diese sind meist in sehr hellem Braun und äußern sich in Sprenkeln im Gesicht oder einzelnen Flecken am Körper. Manche der Lämmer haben ein Haarkleid, andere Wolle und wieder andere eine Mischung aus beiden. Es überwiegt aber der Lämmerteil mit reiner Wolle. Beide Geschlechter tragen Hörner.
Mal schauen wie die nächsten Generationen aussehen.

Weitere Bilder findet ihr auch hier:
viewtopic.php?f=4&t=1913#p22695
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Steffi
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Re: Verdrängungszucht

Beitrag von Steffi »

Wie weit seid ihr da, F1 oder habt ihr schon Lämmer aus den Mixen?

Das mit der Weißvererbung finde ich spannend. Ich wollte unbedingt ein "schwarzes Schaf" in meiner weißen Herde :mrgreen: und hab mir eine Mix-Aue aus WSN und WAL geholt, pechschwarz. Die bekam dann ein ebenso schwarzes Lamm vom WSN-Widder. Die Paarung mit dem BFL-Widder brachte weiße Lämmer (mit grau-braunen Abzeichen), die genauso aussehen wie die WSN-Mules.

LG,
Steffi
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PrinzB
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Re: Verdrängungszucht

Beitrag von PrinzB »

Das ist die erste Generation (F1) von diesem Jahr. Die weiblichen Lämmer davon lassen wir erst im nächsten Herbst (also mit 1,5 Jahren) wiederum von einem Wiltshirehornbock decken.

Das mit der dominanten Vererbung der weißen Farbe hat mir der Züchter unserer Böcke ebenfalls bestätigt. Er hat damals seine WH u.a. mit Skudden gekreuzt und auch da überwog wohl die weiße Farbe.

LG Marcus
Thorsten
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Re: Verdrängungszucht

Beitrag von Thorsten »

Das kann ich bestätigen. "Versehentlich" wurde eine Pommernmutter von einem WH-Bock gedeckt und raus kam ein bewollter weißer Bock mit Kleinsthornstümmelchen.

Viele Grüße,
Thorsten
Heumann
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Re: Verdrängungszucht

Beitrag von Heumann »

smallfarmer hat geschrieben:Um es ganz richtig nach englischem Vorbild zu machen bräuchtest du noch einen fleischschafbock. Texel,oder Suffolk zb.
Für die F1 zum Decken.
Das ist doch sinnlos, oder?
Schwarznasen sind schon mehr als schwer genug (warum bekommt man davon keine brauchbaren Lämmer?), Bluefaced Leicester sind dem Internet nach auch schon zu schwer. Warum auf die zu schweren F1 noch einen weiteren zu schweren Bock kreuzen?

Sinnvoll erscheint mir wirklich Whiteshire Horn Bock auf Kamerunschaf. Damit hat man die Vorteile der F1 (hier jetzt seit kurzem sog. Mules), nämlich die gesteigerte Vitalität, zusammen mit einer passenden Muttergröße und dem garantierten Abhaaren.
Auf diese Kreuzung kommt dann ein x-beliebiger dicker Bock, z.B. ein BFL oder einer der vielen anderen gleichwertigen dicken Rassen. Sämtliche Lämmer daraus gehen dann zum Schlachter.
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Henry
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Re: Verdrängungszucht

Beitrag von Henry »

Heumann hat geschrieben:... Vorteile der F1 (hier jetzt seit kurzem sog. Mules), nämlich die gesteigerte Vitalität, zusammen mit einer passenden Muttergröße ...
Du weißt, daß Mules Bluefaced Leicester Kinder sind und freust Dich sicher, daß Du mir nun erneut Gelegenheit gibtst googlewirksam darauf zu verweisen.

Bislang jedenfalls sind die Rückmeldungen zu BFL-Kreuzungen ausgesprochen positiv. Und nicht nur die Meldungen. Dabei wird mit den BFL-Böcken gerade nichts verdrängt, denn zu einem Traumpaar gehören immer zwei. Die Mules sind also keine „Verdrängung“. Sie sind die Chance auch auf robusten und oft wenig leistungsfähigen Rassen mal wirkliche Fleischböcke einzusetzen. Wer die Mules (North of England, scotts oder vielleicht auch Kamerun und Wiltshire ...) z.B. Auf der BraLa gesehen hat, weiß dem.

Mit BFL verdrängsde nix, weil 2-stufig hybridisiert wird.
Henry
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