Bocktausch mit Holland

samson
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Re: Bocktausch mit Holland

Beitrag von samson »

Hallo,
das hab ich heute gemacht und ich hoffe das das was er mir gesagt hat nicht die Bohne stimmt.

Der Herr sagte mir heute, wenn ich als nicht eingetragener herdbuchzüchter herdbuchschafe kaufe verlieren die ihren herdbuchstatus und werden ihn vermutlich auch nicht zurückbekommen :grant: . Stimmt das?

Mehr mag ich jetzt nicht schreiben, den so viele x will keiner sehen.
moony
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Re: Bocktausch mit Holland

Beitrag von moony »

Njein.

Sind die Tiere gekört und mit entsprechenden Papieren gekauft (nicht nur "das Tier hat Papiere, irgendwo in einer Datenbank", sondern du hälst die Papiere in der Hand) bleiben die ein Leben lang gekört und können "reaktiviert" werden, wenn sie ein Herdbuchzüchter wieder aufnimmt.

Sind die Tiere ungekört und nur Körfähig, oder gekört aber ohne dass jemals Papiere ausgestellt wurden, wird es schwierig dafür noch Papiere ausstellen zu lassen. Nicht unmöglich, aber eben mit mehr Telefonieren und mehr warten als wenn du die Papiere beim Kauf mit nimmst. So zumindest meine Erfahrung.

Es hilft aber immer, den entsprechenden Landesverband an zu rufen, auch wenn man selbst ggf. Nicht Mitglied ist, helfen sie einem doch ausführlich weiter, und deren Aussage ist immer verlässlicher als ein, ich kenn da einen der hat gesagt... ;)
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peter e.
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Re: Bocktausch mit Holland

Beitrag von peter e. »

samson hat geschrieben: Mo 15. Mär 2021, 21:12 Hallo,
das hab ich heute gemacht und ich hoffe das das was er mir gesagt hat nicht die Bohne stimmt.

Der Herr sagte mir heute, wenn ich als nicht eingetragener herdbuchzüchter herdbuchschafe kaufe verlieren die ihren herdbuchstatus und werden ihn vermutlich auch nicht zurückbekommen :grant: . Stimmt das?

Mehr mag ich jetzt nicht schreiben, den so viele x will keiner sehen.
Um mit den Begrifflichkeiten etwas aufzuräumen: <<Herdbuchzüchter>> sind eingetragen im jeweiligen Schafzuchtverband oder Herdbuchgesellschaft. Wer dort NICHT Mitglied oder registriert ist ist auch kein Herdbuchzüchter. Jeder (nicht Herdbuch-) Schafhalter kann sich Herdbuchtiere kaufen, die dazugehörigen Papiere verlieren dadurch nicht ihre Gültigkeit.
Beispiel: Herdbuchzüchter A. verkauft gekörtes/n Bock/Schaf an nicht organisierten Schafhalter. Die Lämmer haben keinen Herdbuchstatus. Nach zwei Lammungen wird das Tier an einen Herdbuchzüchter abgegeben, der kann das Tier wieder als Herdbuchtier anmelden. Problematisch wird es bei Tieren, deren Nachkommen für die (Tier-) eigene Historie/Zuchtnachweise gebraucht werden - denn die fehlen ja jetzt. Es werden ja die Nachkommen für die Fruchtbarkeit/Lämmerproduktionsnachweis gebraucht.
Auch um den ewigen Diskussion mit den Zuchtverbänden aus dem Weg zu gehen macht es für mich keinen Sinn, Herdbuchtiere wieder an einen Herdbuchbetrieb abzugeben, wenn sie zwischenzeitlich im luftleeren Raum waren.
Für den eigenen Zuchtfortschritt bleibt es jedem unbenommen, gekörte Herdbuchtiere zu erwerben.
Im übrigen haben die Landesverbände ihre eigenen <<Auslegungshorizonte>>, ich glaube, bei Hunden und Pferden ist das wohl ähnlich.
peter e.

Auch dem Schwächsten ist ein Stachel gegeben -
sich zu wehren.

frei nach Schiller
samson
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Re: Bocktausch mit Holland

Beitrag von samson »

Hallo,
danke für eure schnelle Antwort, das beruhigt mich sehr.
Die sind alle mit Papieren bis auf 2 haben auch alle eine Bewertung drin stehen. Die neue aufgelegten Papiere aus Schleswig-Holstein sind auch deutlich organisierter.

Danke noch mal.
grauwoller
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Re: Bocktausch mit Holland

Beitrag von grauwoller »

man muss sich einfach klarmachen, dass das Kören, sprich Bewerten, der Zuchttiere, dem Verband gute Einnahmen bietet. Wenn jetzt ein ungekörtes Tier zu einem Nicht-Herdbuchbetrieb in einem anderen Bundesland verkauft wird, und der Schafhalter überlegt sich plötzlich, in die Herdbuchzucht einzusteigen, gibt es ein Problem. Wenn der Möcchtegern-Herdbuchzüchter sein ungekört gekauftes Tier im Herkunftsbundesland kören lassen könnte, dann müssten eigentlich alle zufrieden sein. Da er aber seinen Standort in einem anderen Bundesland hat, wird der für ihn zuständige Landesschafzuchtverband nicht so einfach auf die fällige Körgebür verzichten wollen Es ist also ist Diplomatie gefragt. Wenn man anbietet, beiden Verbänden eine Körgebür zu entrichten, dürfte sich eigentlich keiner querstellen. Was allerdings die Regelung bei den herdbuchlos erzeugten Nachkommen noch nicht löst....

Christoph
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Re: Bocktausch mit Holland

Beitrag von Heumann »

Das sind garantiert keine guten Einnahmen für den Verband.
Gute Einnahmen sind die Ausstellung von Papieren! Das Kören an sich ist ein ganz mieses Geschäft. Hofkörung weibliche Schafe in Niedersachsen um die 4€/Kopf. Und dafür kommt einer angefahren...
moony
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Re: Bocktausch mit Holland

Beitrag von moony »

Heumann hat geschrieben: Di 16. Mär 2021, 19:42 Hofkörung weibliche Schafe in Niedersachsen um die 4€/Kopf. Und dafür kommt einer angefahren...
Aber dafür 14€ pro Papier für eine Aue und das vielfache für das Papier eines Bocks, ich hab mich auch schon gefragt warum das nicht anders herum ist :?:
Da freut man sich nen guten Bock gefunden zu haben und rechnet nochmal 50€ drauf für den Wisch
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Re: Bocktausch mit Holland

Beitrag von grauwoller »

Bockpapiere in Niedersachsen 40 €, das wird wohl kaum zu toppen sein..
Hofbesuch kosten übrigens auch.
Zur Klarstellung: Herdbuchzucht kostet Geld, und hat ihren Wert darin, dass von sachkundigen Verbandsmitarbeitern, das Einhalten der Rassekriterien neutral beurteillt und verwaltet wird.
Und da wir Herdbuchzüchter den Wert der Rassetiere hochhalten, dürfen wir auf keinen Fall Herdbuchtiere zum Schleuderpreis an diejenigen verkaufen, die sich die Kosten für eine Herdbuchführung sparen wollen, sich aber trotzdem bei guten Züchtern mit reinrassigen Tieren kostengünstig eindecken wollen.

Christoph
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Re: Bocktausch mit Holland

Beitrag von Steffi »

Ich finde es auch immer schade, wenn tolle Nachzuchttiere in die Hobbyzucht und im Grunde für die HB-Zucht verloren gehen. Bei manchen Rassen ist der Genpool eh schon klein genug. Und leider lassen sich mit manchen "Moderassen" auch in der "Hobbyzucht" Lammpreise erzielen, wo so mancher HB-Züchter nur noch mit den Ohren schlackern kann... ich bin ja schon versucht, für gute Lämmer Aufpreis für Nicht-HB-Züchter zu nehmen, damit die "Kollegen" wenigstens noch gute Tiere zu bezahlbaren Preisen bekommen, wovon ich dann letztendlich auch wieder profitiere.
Was interessiert den Hobbyzüchter, wie die Eltern gekört sind, aus welchen Linien die kommen, welchen Genotyp das Lamm hat, Tageszunahmen, etc.?

LG
Steffi
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Re: Bocktausch mit Holland

Beitrag von Heumann »

Die Zunahmen interessieren mich, aber nicht die Zunahmen auf Einzeltierbasis sondern im internen Herdenvergleich. Was nützt dir ein 400gTZ-Tier als solches, ohne zu wissen, wo es im Vergleich zu seinen Stallgenossen steht und wie groß der Input ist? Das erfährt man aber nicht bei der Herdbuchzucht.
Der Genotyp ist wirtschaftlich ist genau unsinnig wie züchterisch. Der kleine Fleck am falschen Fleck ist ebenfalls wirtschaftlich unsinnig.
Die einzige wichtige Info in den Papieren ist bei Rassezucht die Angabe von Papa und Opa und vom Geburtstyp. Die nutzlosen Zahlen 8/7/9 haben mich noch nie interessiert.
Herdbuchzucht ist in meien Augen in Deutschland totale Kacke. Zucht auf Optik. Das ist in der Rassegeflügelzucht auch so.
Die Leistungsdaten werden nicht verbessert.
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