agressives Verhalten beim Füttern

Mike456
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agressives Verhalten beim Füttern

Beitrag von Mike456 »

Hallo zusammen,

ich habe 3 kleine Ouessantschafe, alles Böcke. Wenn ich die 3 Ganuer füttere, sei es mit Heu, Kraftfutter oder Leckerlies werden die ziemlich agressiv. Kommen angerannt und wenn ich das Futter nicht schnell genug abgebe, werd ich richtig bedrängt. Geht es dann immernoch nicht schnell genug, kann es auch sein, dass ich mal eine abgeräumt bekomme. Nicht sonderlich fest, aber dennoch. Aber das bekomme ich schon in den Griff. Wenn die Jungs es übertreiben, werden die mal zurechtgewiesen. Aber der Futterneid untereinander ist extrem. Da wird sich hin und her geschubst und ab und an wirds auch mal heftig. Die rammen sich dann gegenseitig, sodass ich da nicht dazwischen stehen möchte. Einer hat letztens nach dem Kampf auch etwas geblutet. Auch nicht sonderlich schlimm gewesen.. Aber könnte ja schlimmer werden..

Gibts da Ideen, wie ich das aus denen rausbekommen könnte ?

Viele Grüße und Danke vorab !

Mike
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Re: agressives Verhalten beim Füttern

Beitrag von Stockmann »

Keine Idee! Aber ich würde die Herren nicht nur manchmal zurechtweisen, sondern ihnen konsequent immer klarmachen wer der Boss ist. So wie es auch die Herdenchefs oder -cheffinnen in der Natur machen. Egal ob Schafe, Rehe, Hirsche oder Pferde, alle lassen keinen Zweifel über die Führungsfrage aufkommen. Wer oben bleiben will muss dies nicht nur wollen sondern auch immer signalisieren. Machen erfolgreiche Menschenführer übrigens auch so.
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Mike456
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Re: agressives Verhalten beim Füttern

Beitrag von Mike456 »

Schon mal vielen Dank!

Wie macht ihr das ? konsequent zeigen, wer der Boss ist ? Ich habe schon einiges gelesen.. aber immer was anderes. Letzte was ich gelesen habe ist: Wenn ein Bock agressiv wird, packen, auf die seite schmeisen und runtergedrückt halten.. wie man es bei den Hunden machen soll. Unterwerfen, eben. :gruebel:
Mike456
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Re: agressives Verhalten beim Füttern

Beitrag von Mike456 »

wobei das größere Problem ja auch nicht die Agressivität mir gegenüber ist. das hält sich eigentlich echt in Grenzen. Bzw. wenn die es probieren, schubs ich sie kräftig weg und dann ist auch gut. Das Problem für mich ist eher, die Agressivität untereinander. Die geben sich schon regelmäßig ziemlich heftig. Aber es ist auch nicht so, dass ich sagen kann.. Der eine ist der Stänkerer. Eigentlich stänkern sie alle.. heute ist es der, morgen ist es der andere...
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Re: agressives Verhalten beim Füttern

Beitrag von Stockmann »

Bei den kleinen Rassen geht es doch gut da sie körperlich unterlegen sind. Ich würde sie nicht unterwerfen sondern es so machen wie es unter Böcken in der Natur zu beobachten ist: Immer zum Rückwärtsgehen zwingen, zurück schieben sozusagen und wenn sie nachgeben und erkennen lassen dass sie ihre Unterlegenheit einsehen, noch ein bischen weiter zurück scheuchen sodaß sie eine kurze Flucht ergreifen.
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mara
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Re: agressives Verhalten beim Füttern

Beitrag von mara »

Mike456 hat geschrieben: Mo 19. Jul 2021, 08:46 Schon mal vielen Dank!

Wie macht ihr das ? konsequent zeigen, wer der Boss ist ? Ich habe schon einiges gelesen.. aber immer was anderes. Letzte was ich gelesen habe ist: Wenn ein Bock agressiv wird, packen, auf die seite schmeisen und runtergedrückt halten.. wie man es bei den Hunden machen soll. Unterwerfen, eben. :gruebel:
Machte ich bei meinem Bock zuletzt wöchentlich bis es mir zu blöd wurde.
Meine Ouessants wurden jeweils im zweiten Lebensjahr aggressiv, da half alles nichts.
Mangels anderen Böcken wurden da halt Menschen und Zäune attackiert, sowie die komplette Regenrinne vom Stall mittels Kopfstössen abmontiert.
Sind die Herren kastriert?
Mike456
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Re: agressives Verhalten beim Füttern

Beitrag von Mike456 »

Ja, von dem unterwerfen mittels runterdrücken hab ich nicht so viel gehalten, bzw. hab es auch noch gar net gemacht. Zurückdrängen werd ich sie.. das probiere ich mal aus.. wenn sie mir bisher zu stürmich waren hab ich sie an den hörnern einfach zurück geschupst.. sind dann zwar gleich wieder gekommen, aber nicht mehr agressiv.. aber wie gesagt, das problem ist auch weniger die agressivität mir gegenüber.

untereinander ist es weit schlimmer. die rammen sich regelmäßig und meiner Meinung nach auch recht heftig. Meistens aus Futterneid, aber nicht immer.Manchmal gehen die zu zweit auf den 3. manchmal nur zu zweit und der dritte lässt sich nicht stören.. immer unterschiedlich.

Ich überlege ständig, wie ich die Kämpfe beim Füttern vermeiden könnte. Ich bin derzeit dabei einen Stall zu bauen..Hier hatte ich die Idee, im Stall einzelgehege zu bauen, wo ich diese bei der Fütterung einsperren kann. Nach dem Füttern würd ich sie natürlich wieder raus lassen. Ist allerdings ziemlicher Aufwand. Bin mir nicht so sicher, ob das Sinnig oder vielleicht sogar Quatsch ist.

Kastriert sind sie nicht. Wollte ich eigentlich, solange es nicht notwendig ist, auch vermeiden.
mara
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Re: agressives Verhalten beim Füttern

Beitrag von mara »

Was fütterst du denn?
Ausser Gras und Heu brauchen die ja eigentlich nichts und falls sie sich um Leckerchen so kloppen, würde ich damit wohl einfach aufhören.
Vielleicht antwortet noch jemand mit mehr Erfahrung mit Hammeln aber ich könnte mir gut vorstellen dass eine Kastration das Problem entschärfen würde.
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Steffi
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Re: agressives Verhalten beim Füttern

Beitrag von Steffi »

Beim Fressen hört halt die Freundschaft auf. Du schriebst "kleine Böcke", ist das im Sinne von "jung" gemeint oder auf die Größe Deiner Zwergschafe gemeint? Falls die drei gleichaltrige Jungspunde sind, haben die vermutlich noch keine rechte Rangordnung (warum erinnert mich das gerade an der aktuellen Walk(r)ampf unserer Politiker? :gruebel: ). Kastrieren kann, muß aber nicht helfen.
Ich hab zur Zeit eine achtköpfige Männer-WG, zwei Zuchtwidder, ein Nachwuchsbock, der auf seine Körung wartet, 2 ältere Hammel und drei Jungböcke von März, die Anfang Winter zum Metzger gehen. Da die altersmäßig aber wie die Orgelpfeifen sind, verläuft das Zusammenleben überwiegend recht entspannt. Aber klar, die drei Kurzen untereinander und die beiden Halbstarken (1 und 2-jährig) messen auch schon mal ihre Kräfte. Mein Altwidder (3,5) hält sich meistens raus, die Hammel mischen schon mal ganz gern mit, aber eher spielerisch als ernsthaft. Mir gegenüber sind sie zurückhaltend. Ich scheuch sie im Zweifel aber auch oder sperr sie gleich aus, damit ich in Ruhe arbeiten kann, ohne mir Augen im Rücken wachsen lassen zu müssen. Trauen tue ich denen nämlich nicht. Die wiegen teilweise 1 1/2 Mal soviel wie ich, haben Allradantrieb und einen tiefen Schwerpunkt. Sowas muß ich nicht aus dem Stand im Kreuz hängen haben. Leckerchen gibt es grundsätzlich nicht für alle freilaufend auf der Weide, sondern höchstens für einzelne, nach erfolgter Pediküre o.Ä., abseits von den anderen. Gras und Heu ist für alle jederzeit frei zugänglich, darum muß sich niemand prügeln. Wenn Chefin zu Besuch kommt, ist es für die Jungs kein Highlight. Entweder ich mache langweilige Zeug (Stall ausfegen, Wasser auffüllen) oder Unangenehmes (Wurmkur, Klauen schneiden), also kein Grund, sich an mich ranzuschmeißen, sondern lieber auf Abstand zu bleiben. Mit den Mähdels macht das deutlich mehr Spaß, die kann man knuddeln und durchschubbern und verwöhnen. Aber die hüpfen mir auch nicht ins Kreuz oder ruinieren mir die Kniescheiben.

LG
Steffi
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Mike456
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Re: agressives Verhalten beim Füttern

Beitrag von Mike456 »

Vielen Dank für die Antworten :)

meine 3 sind Geschwister und alle ca. 1 Jahr alt. in 4-5 Wochen kommt noch einer dazu.

Heu und Wasser steht auch zur freien Verfügung. Die kloppen sich bei Leckerlis. Kraftfutter hab ich mal ausprobiert, aber da natürlich auch nichts anderes. Das füttere ich aber auch nicht.. War mehr ein "Vorversuch" für den Winter. Aber im Winter wird das sicherlich auch nicht anders sein.

Aber die streiten sich auch unabhängig vom Fressen. Liegen brav nebeneinander und im nächsten Moment gehts los. So schnell es losgeht, ist es aber auch wieder vorbei ...

Da fällt mir aber direkt auch die nächste Frage dazu ein. Die Tiere trinken komischer Weise absolut gar nichts. Tränke ist immer voll. Die haben zwar auf Ihrer Weide eine kleine Bach entlang laufen.. habe die aber noch nicht einmal an der Bach oder an der Tränke trinken sehen. Ich wechsel das Wasser zwar täglich, aber wie gesagt. Die Tränke nimmt keinen milimeter ab. Komisch... Kann doch nicht sein, dass die ausschließlich Flüssigkeit über das Gras zu sich nehmen, oder ?

Die 3 sind jetzt mittlerweile 9 Wochen bei mir.
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