Flushing

Fröschchen
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Re: Flushing

Beitrag von Fröschchen »

Steffi hat geschrieben: Fr 24. Jul 2020, 11:04
2006/2008 hatten wir Probleme mit Blauzunge und einige Tiere verloren. Gab ja dann die Impfung. Anfangs mit den WSN hatten wir einige Todesfälle durch Breiniere bei den Widdern. Seit wir konsequent impfen und die Fütterung der Jungs umgestellt haben, auch da keine Verluste mehr.

:?: :?:

Tiere, die ich in den letzten Jahren verloren haben, waren Unfälle (Flugzeugabsturz, :?: :?:

LG
Steffi
Auch nix zum Thema Flushing, aber Deine Aussagen wollte ich nicht unbefragt stehen lassen...
LG
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muß man vor allem ein Schaf sein. (Albert Einstein)
Heumann
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Re: Flushing

Beitrag von Heumann »

Steffi hat geschrieben: Fr 24. Jul 2020, 12:17 400 und mehr Schafe hat ja kaum noch jemand. Laut HVSZH nur noch ca. 1% der Schafhalter in Hessen. 91% der Schafhalter haben max. 30 MS. Der durchschnittliche schafhaltende Betrieb in Hessen besitzt 23 Tiere. Für andere Bundesländer kann ich nicht sprechen, da hab ich keine Zahlen.
Man sollte nur so viele Schafe halten, wie man auch gut bemuttern kann :engel1:

LG
Steffi
Und das ist ja der Hauptgrund für die Misere. Schafhaltung in Deutschland ist nur Hobby.
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Steffi
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Re: Flushing

Beitrag von Steffi »

Fröschchen hat geschrieben: Fr 24. Jul 2020, 15:32
Steffi hat geschrieben: Fr 24. Jul 2020, 11:04
2006/2008 hatten wir Probleme mit Blauzunge und einige Tiere verloren. Gab ja dann die Impfung. Anfangs mit den WSN hatten wir einige Todesfälle durch Breiniere bei den Widdern. Seit wir konsequent impfen und die Fütterung der Jungs umgestellt haben, auch da keine Verluste mehr.

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Tiere, die ich in den letzten Jahren verloren haben, waren Unfälle (Flugzeugabsturz, :?: :?:

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Steffi
Auch nix zum Thema Flushing, aber Deine Aussagen wollte ich nicht unbefragt stehen lassen...
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Zu 1) Die Jungs bekommen kein Kraftfutter mehr, sondern nur noch Gras, gutes Heu und Mineralfutter.
Zu 2) viewtopic.php?f=8&t=1812

LG
Steffi
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Henry
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Re: Flushing

Beitrag von Henry »

Das mit den Hobbyzahlen gilt für viele andere Tierarten auch. Das ist keine Misere. Das ist sehr gut und steigert die Vielfalt der Wege. Deutschland krankt eher an föderaler Regelungswut und Kleingeist. Beides zusammen spiegelt sich in der VDL. Solange dort das Gestern sitzt, bewegt sich nichts und jede Bewegung wird behindert. Es ist klar, daß jemandem, der nicht Englisch spricht „flushing“ suspekt erscheint. Und AI erst und ET.

Heimlich flushen wir doch alle. Mit Möhren, guter Weide oder Sheepnuts. Und die 2,0 am Einzeltier hätten wir wohl auch gerne. Und das sogar in Rassen, die auf flushing gerade nicht reagieren sollen. :nick:
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Re: Flushing

Beitrag von smallfarmer »

Es soll sogar Berufsschäfer geben, die ihre Mutterschafe nicht mehr decken lassen :?:
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Steffi
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Re: Flushing

Beitrag von Steffi »

Es gibt ja sogar wieder Hammelherden, weil dürre "Naturschutzflächen" nicht einmal für genügsame Landrassen ausreichend für Lämmer hergeben.
Die Zukunft der deutschen Schafhaltung liegt nicht im Lammfleisch, sondern in der (Hobby)haltung aus Freude am Schaf, in der Landschaftspflege - oder im Magen des Wolfes.

LG
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Re: Flushing

Beitrag von grauwoller »

Flushing macht natürlich nur dann Sinn, wenn ich vernünftiges und ausreichendes Winterfutter habe, und danach genügend Bewuchs auf meinen Flächen, ansonsten sollte man seinen Schafen zuliebe, besser die Finger davonlassen.

Christoph
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Re: Flushing

Beitrag von Stockmann »

Steffi hat geschrieben: Fr 24. Jul 2020, 18:24 Es gibt ja sogar wieder Hammelherden, weil dürre "Naturschutzflächen" nicht einmal für genügsame Landrassen ausreichend für Lämmer hergeben.
Die Zukunft der deutschen Schafhaltung liegt nicht im Lammfleisch, sondern in der (Hobby)haltung aus Freude am Schaf, in der Landschaftspflege - oder im Magen des Wolfes.

LG
Steffi
Ich halte ein anderes Szenario für wahrscheinlicher: Mit nur 42 % liegt der Selbstversorgungsgrad beim Schaffleisch sehr viel niedriger als bei allen anderen Fleischsorten. Gleichzeitig steigt der Bevölkerungsanteil der traditionell sehr viel Schaffleisch konsumiert, zusätzlich dürften mehr Flächen durch die Düngerreduktion mehr und mehr veröden. Die Wolle entfällt als Einnahmequelle, sie wurde zum (Un-)Kostenfaktor sodaß zunehmend auch größere Bestände zu pflegeleichten , fleischstarken Wirtschaftsrassen "umgebaut" werden. Dies Angebot trifft auf einen Käufermarkt indem zunehmend viele Käufer der weiten Reise des Fleisches aus down under kritisch gegenüber stehen. Wir werden den Tag erleben an dem es Herrn Edeka und Frau Rewe peinlich ist, Erdumrundungsfleisch (ist das nicht ein schönes Wort?) anzubieten.🤪
Fleisch ist ein Stück Lebenskraft.

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Re: Flushing

Beitrag von schafbauer »

Stockmann hat geschrieben: Sa 25. Jul 2020, 09:56 Wir werden den Tag erleben an dem es Herrn Edeka und Frau Rewe peinlich ist, Erdumrundungsfleisch (ist das nicht ein schönes Wort?) anzubieten.🤪
bevor dem Handel irgendetwas peinlich werden könnte, wird das Fleisch einfach aus dem REgal genommen und durch fleischfreie Ersatzprodukte ausgeglichen . Herkunft, Verarbeitung, Zusatzstoffe, Geschmacksverstärker, Produktion völlig egal - Hauptsache es schmeckt nach Fleisch (was ich absolut nicht verstehen kann dass man derzeit bei fleischfreien Sachen nichts nachfragt). Hier stimmt für den Handel auch die Marge.

Und selbst die angesprochene Zielgruppe die immer mehr und mehr wird, schaut absolut aufs Geld und wird deswegen nur an ihren besonderen Feiertagen auf Lamm und Schaf retour greifen. Dort dafür sehr stark. In Ö kann der derzeitige Markt fast nicht beliefert werden. Nur ausländische WAre schafft derzeit abhilfe.
"Nur was man gerne macht, macht man auch gut." :schaf2:
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Henry
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Re: Flushing

Beitrag von Henry »

Bei uns neigt die angesprochene Zielgruppe zu extrem kurzen Lieferketten. Wobei eher „Abholketten“ wohl richtiger wäre. Auch eine deutliche Preissensibilität ist zu beobachten. Diese ist bisweilen so stark ausgeprägt und geht mit einer günstigen Verarbeitung vor Ort einher, daß praktisch sämtliche Teile der Wertschöpfung in eigene Hände genommen werden wollen. Und das unter Verzicht auf aufwändige Kommunikation direkt von der Weide.
Henry
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