Fütterung von alten Schafen

Schnucki1988
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Re: Fütterung von alten Schafen

Beitrag von Schnucki1988 »

Komme aus der Nähe von Marburg.
Müsste ich mich mal umhören ob das hier ein Bauer macht.

Silage weiß ich dass das hier viele Bauern machen. Das dürfen die Schafis aber auch fressen? Oder muss man da etwas beachten?
dicke wolke
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Re: Fütterung von alten Schafen

Beitrag von dicke wolke »

Frag mal bei der Naturschutzbehörde nach, die müßten ja wissen wer die Flächen mäht. Bei Silage scheiden sich irgendwie die Geister. Früher hatte ich Heulage für die Pferde, da haben Schafe und Ziegen gerne mitgefressen, da muß man nur drauf achten das ein geöffneter Ballen zügig verfüttert wird.
Schnucki1988
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Re: Fütterung von alten Schafen

Beitrag von Schnucki1988 »

Hab heute Heucops eingeweicht und Gerstenschrot mit einweichen lassen. Mit der Zugabe von Trockenpellets hat sie zumindest mal probiert und dann zum Glück doch fast alles aufgefuttert.

Wo gibt es denn Apfeltrester? Hab nur gesehen, dass es so Säcke zu kaufen gibt und dachte ich könnte das bei der Raiffeisen holen. Die Dame sagte aber, dass es das nich gäbe.
dicke wolke
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Re: Fütterung von alten Schafen

Beitrag von dicke wolke »

Apfertrester bekommst du bei der Apfelsaftherstellung direkt, also erst im Herbst wieder. Am besten bei kleinen Mostereien anfragen, die auch für Privatkunden saften. Es gibt Apfelpellets die wohl hohe Anteile Apfeltrester enthalten, habe ich auch mal beim Landhandel gesehen, weiß aber den Hersteller nicht mehr.Apfeltrester kann man wohl auch silieren, aber da kennen sich andere besser aus. Schau beim Thema Zufütterung bei Hochträchtigkeit.Viel Glück
Schnucki1988
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Re: Fütterung von alten Schafen

Beitrag von Schnucki1988 »

Mach ich, Vielen Dank erst mal für eure tollen Vorschläge!
Ilse
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Re: Fütterung von alten Schafen

Beitrag von Ilse »

Ich hoffe, ich darf mich anhängen.

Ich übernehme u. a. eine alte Heidschnucke, angeblich 13. Sie hat zwei Lämmer gehabt und in den letzten Tagen verloren. Der wegen Mastitis-Verdacht (inzwischen bestätigt) herbeigeholte Tierarzt zeigte mir "eine Baustelle" - bei dem armen Tier hatte sich das Vlies bis auf die Hüfte gelöst und darunter kam gerötete Haut mit starkem Madenbefall zum Vorschein.

TA empfahl Schur á tempo - also probierte ich die Lister-Maschine des Hofes ohne jeglichen Erfolg aus und machte mich dann mit einer Haushaltsschere ans stundenlange Werk. Herauskam ein Knochengestell, das ich mit Sebacil wusch. Gegen Abend hatte ich einen professionellen Scherer aufgetan, der sich der Not des Tieres annahm. Der Schrecken ob der Figur wuchs noch - er empfahl "Mehl".

Welche Baustellen (Zähne, etc.) das Tier auch hat - sie muß aufgefüttert werden. Derzeit ist sie wieder auf dem Hof und bekommt dort gutes Heu. Wenn der TA morgen sein OK gibt, möchte ich zusätzlich Energie zuführen. Dazu habe ich mir einige Fütterungsthreads schon durchgelesen: Getreideschrote, Trester, wenn zu haben, Heulage statt Heu, Heucobs. Natürlich zusätzlich zum Rauhfutter.

Was haltet ihr von Honig, Tees, Kräutern - welche müßte ich noch herausfinden -, (Gold-)Leinsamen, Haferbrei? Bei Pferden gibt man auch in geringen Mengen gutes Öl. Wäre das auch bei Schafen ratsam? Sie leckt mich intensiv ab, wenn sie kann - Mineralmangel, vermute ich. Hm? Habe bereits einen Leckstein gekauft.

(Daß in Kleve und Velbert Weiterbildungsmöglichkeiten bestehen, habe ich schon gelesen. Ich werde mich kümmern)

Ilse
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Henry
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Re: Fütterung von alten Schafen

Beitrag von Henry »

Kein Öl, keine Zucker in ein Pansentier. Propylenglycol. Bitterstoffhaltigen Pansenstarter oder Underberg. Wiese. Kleie. Schafkraftfutter.
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KABA
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Re: Fütterung von alten Schafen

Beitrag von KABA »

Wahrscheinlich wäre für eine "Grundsanierung" auch eine Wurmkur angebracht - sonst bringt das beste Futter nicht viel...!
Ich wünsche dir die Fröhlichkeit eines Vogels im Eberescheneschenbaum am Morgen,
die Lebensfreude eines Fohlens auf der Koppel am Mittag,
die Gelassenheit eines Schafes auf der Weide am Abend.
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Henry
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Re: Fütterung von alten Schafen

Beitrag von Henry »

Wenn der Madenbefall - hoffentlich - auch mit einem Präparat wie Dectomax behandelt wurfe, sollten Würmer mit „erschlagen“ sein. Ansonsten ist eine Entwurmung und deren Kontrolle beim schwachen Schaf immer sinnvoll - auch wenn es alt und damit wahrscheinlich recht abgehärtet ist.

Bitte nicht zuviel auf einmal umstellen. Jedes Weglassen ist auch eine Veränderung, die der Pansen verdauen muß. Es wächst viel gutes Gras im Moment. Das bringt alles mit. Da muß man sie nicht auf Heu zwingen.

Gras ißt den Besten - oder so. Auf gutem Grase werden Lämmer fett und Alte auch. Schafe sind Grasfresser. Die können das am Besten.
Henry
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Ilse
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Re: Fütterung von alten Schafen

Beitrag von Ilse »

Ich danke euch sehr für die Tips!

Mittlerweile scheint das Allerschlimmste überstanden - Maden sind fort, Fieber ist weg, Wurmkur durchgeführt (nach der Schur sofort), noch zwei Tage Antibiose... Ilse ist wieder zurück im Leben und ich bin so froh darum. Zähne sind auch nachgesehen und für unproblematisch befunden worden.

Die gute Wiese bei mir wartet und bringt dann die erwünschte Energie samt Nährstoffen. Ich werde vorsichtig sein mit allen Umstellungen und nachschauen, was ich über Dectomax und Pansenstarter erfahren kann. Leider noch Neuland:-;, aber es wird schon werden.

Eine Schafschere für den Handbetrieb und Halsbänder sind schon bestellt:-;

Ilse

PS. TA hat zweimaliges Wiederholen der Sebacil-Waschung in wöchentlichem Abstand empfohlen und zusätzlich tägliche Behandlung der irritierten bzw. verletzten Haut mit Blauspray. Ilse läßt sich das mit wahrhafter Schafsgeduld gefallen.
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